17 Niederlagen in SerieDie Quälerei bei den Kölner Haien nimmt kein Ende
Köln – Jeder Eishockey-Profi der Kölner Haie, der die DEL-Saison 19/20 auf dem Eis miterlebt, dürfte froh sein, wenn die Quälerei vorbei ist. Sie müssen aber noch fünf Hauptrundenpartien bestreiten, bevor am 8. März die Spielzeit für die Haie ohne Playoffs enden wird. „So etwas habe ich so noch nicht erlebt“, sagte der Kölner Kapitän Moritz Müller am Freitag in Bremerhaven – sichtlich zerknirscht nach der 17. Niederlage in Serie. Beim 1:2 nach Verlängerung bei den Fischtown Pinguins hatten die Kölner zwar kämpferisch einigermaßen überzeugt und sogar ein Powerplaytor geschossen, Marcel Müller traf in der 23. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch da die Chancenverwertung des KEC gewohnt miserabel war und Bremerhaven nach einem Kölner Fehler in der Overtime prompt zum Siegtreffer durch Justin Feser kam, stand für die Haie am Ende die traurige 17. „Wenn wir den ersten Sieg seit Wochen einfahren wollen, brauchen wir mehr von jedem. Das ist das, was ich verlange“, sagte Trainer Mike Stewart, der offensichtlich nicht mehr erhört wird. Nur noch eine Niederlage fehlt seiner KEC-Mannschaft zum DEL-Negativrekord der Schwenninger Wilds Wings und Freiburger Wölfe aus dem Jahr 2003.
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Unabhängig davon, ob am Dienstag nach dem Karnevals-Heimspiel des KEC in der Lanxess-Arena gegen die Grizzlys Wolfsburg die 18 stehen wird oder nicht – die Saison 19/20 wird in die Klubhistorie als ein sportliches Debakel eingehen, das seinesgleichen sucht. Stewart, im Sommer als Hoffnungstrainer aus Augsburg verpflichtet, steuert auf das schlechteste Haie-Ergebnis in der DEL-Historie zu. Und das mit einer Mannschaft ohne verletzte Spieler, die im Januar sogar noch mit dem kanadischen Stürmer Justin Fontaine verstärkt wurde. Ihr bislang schwächstes Jahr hatten die Kölner 2008/09, in der Zeit also, als der Klub kein Geld hatte und nur knapp der Insolvenz entging. Damals wurden die Haie am Ende mit 63 Punkten Vorletzter, holten im Schnitt 1,2 Punkte pro Partie. Stewarts KEC-Profis, die bislang in 47 Spielen 53 Punkte eingefahren haben, liegen momentan bei 1,1 Punkten – Tendenz fallend.
Dass der kanadische Coach trotz der Misere weitermachen darf, da ihn Geschäftsführer Philipp Walter für den richtigen Trainer für die Kölner Haie hält, ist ebenfalls ein einmaliges Ereignis in der Vereinsgeschichte. Zum Vergleich: Peter Draisaitl wurde im Januar 2019 entlassen, als die Haie zwar das Kölner Winter Game gegen die Düsseldorfer EG im Rhein-Energie-Stadion in der Overtime verloren hatten, aber mit 66 Punkten aus 39 Spielen auf Tabellenplatz fünf lagen.