Schwedischer KeeperGeht Gustaf Wesslau in seine letzte Saison bei den Kölner Haien?
- Torhüter Gustaf Wesslau geht in seine fünfte Saison bei den Kölner Haien.
- Könnte es die letzte sein für den 34 Jahre alten Schweden?
- Denn in der neuen Spielzeit ergibt sich für den Goalie eine große Veränderung.
Köln – Gustaf Wesslau geht in sein fünftes Jahr mit den Kölner Haien, und es hat sich einiges geändert für den schwedischen Torwart. Anders als in den vergangenen Jahren verbrachte er den Sommer 2019 mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern nicht in Köln, sondern in der Heimat. Hat er genug von der Stadt am Rhein? „Nein“, sagt Wesslau. „Wir haben jetzt ein Haus in Schweden, 45 Minuten von Göteborg entfernt. Letztes Jahr haben wir es zu Ende gebaut.“
In dem neuen Haus hat Wesslau offenbar eine schöne Zeit verbracht. Der 34-Jährige wirkt konzentriert und gespannt auf die DEL-Saison 2019/20 mit dem neuen Coach Mike Stewart. In einem Testspiel am vergangenen Samstag in Latsch, dem 4:0 gegen Lugano, gelang Wesslau sogar schon sein erstes Zu-Null-Spiel. „Das war gut für alle, ein gutes Testspiel“, meint er.
Stewart ist nach Niklas Sundblad, Corey Clouston, Peter Drasaitl und Dan Lacroix schon der fünfte Coach, mit dem Wesslau in Köln trainiert. Sein Eindruck vom Kanadier, der aus Augsburg kam? „Es war immer hart, gegen Augsburg zu spielen. Ich bin glücklich, dass er hier und nicht bei einem anderen Team unterschrieben hat“, sagt der Schwede. „Er weiß, was er tut und strahlt Selbstvertrauen aus. Die Jungs hören ihm zu.“
Kölner Goalie im Dauereinsatz
In der vorigen Spielzeit, in der der KEC mit Interimscoach Lacroix bis ins Playoff-Halbfinale kam, stand Wesslau in 48 von 52 Hauptrundenspielen in der Startformation der Haie. Denn er ist nicht nur ein Keeper, der grundsätzlich gern viel spielt, sondern auch einer der besten der DEL; einer, der den Vorderleuten viel Vertrauen verleiht. In diesem Jahr soll der 23-jährige Ersatzmann Hannibal Weitzmann dennoch häufiger spielen und Wesslau entlasten, das hat Coach Stewart durchblicken lassen.
Was hält der Schwede davon? „Ich bin damit einverstanden. Ich werde bereit sein zu spielen, wenn ich aufgestellt werde. Deshalb bin ich hier, dafür werde ich bezahlt. Ich kann die ganze Zeit über ein gutes Niveau halten.“, lautet seine Antwort – und er fügt hinzu: „Wir haben einen Plan und werden sehen, ob wir ihm folgen können, das wäre natürlich perfekt.“
Wesslaus Vertrag läuft bis April 2020, also bis zum Ende der Saison. Was er danach machen wird, scheint in den Sternen zu stehen. „Ich habe mich noch nicht entschieden. Wenn ich nächstes Jahr weiterspielen will, was sehr wahrscheinlich ist, dann werde ich sicher einen Job haben. Denn ich bin ein guter Goalie.“ Und wo könnte es weitergehen? In Köln – oder vielleicht in der Heimat? „Es kommt darauf an“, sagt Wesslau. „Ich muss zufrieden sein, es muss für mich und meine Familie funktionieren, es muss ein guter Standort sein. Deshalb ist es mein fünftes Jahr in Köln. Ich mag es hier.“ Es könnte trotzdem sein letztes Jahr beim KEC sein.
Wesslau ist getrennt von seiner Familie
Denn auch in Bezug auf Köln hat sich für Wesslau etwas geändert. Sein sechsjähriger Sohn ist gerade in Schweden eingeschult worden, und seine Frau bleibt mit den Kindern dort. Der Torhüter wird also von seiner Familie getrennt sein – zum ersten Mal, seit er das Haie-Trikot trägt. „Wir werden jede Chance nutzen, uns zu sehen. Es ist nicht so weit. Wenn es sein muss, kann ich schnell mit dem Auto oder dem Flugzeug nach Hause reisen. Es gibt außerdem Facetime.“ Die Saison startet für die Haie am 13. September mit einem Heimspiel gegen Iserlohn.