Der herausragende Stürmer Justin Schütz trifft zum Serien-Auftakt gegen den ERC dreifach.
5:1 in IngolstadtSchütz überragt – Kölner Haie zeigen beim Pre-Playoff-Auftakt ihre beste Seite
Die Kölner Haie der DEL-Saison 2023/24 schwanken kontinuierlich zwischen Mittelmaß und Spitzenklasse, beim Start in die Pre-Playoffs in Ingolstadt zeigten sie sich am Sonntag von ihrer besten Seite und landeten beim ERC einen rasanten 5:1 (2:0, 3:1, 0:0)-Erfolg. Sie führen damit in der Serie „Best of 3“ mit 1:0 und haben am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Lanxess-Arena die Chance, mit einem zweiten Sieg ins Playoff-Viertelfinale einzuziehen. Sollte Ingolstadt ausgleichen, käme es am Donnerstag ebenfalls in Deutz zu einem Entscheidungsspiel.
„Es sind Playoffs, wir müssen unseren wahren Charakter zeigen und am Mittwoch den Sack zu machen“, sagte der herausragende KEC-Stürmer Justin Schütz, dem insgesamt drei Tore gelangen, bei „Magenta Sport“ – und: „Heute war das Forechecking überragend, das muss ich sagen. Wir haben viele Scheiben gewonnen. Das war der Unterschied. Es geht darum, es am Mittwoch wieder so zu spielen – und nicht wieder scheiße.“
Mit letzterer Bemerkung spielte der 23-Jährige auf die 1:6-Heimniederlage vom Freitag beim Hauptrunden-Abschluss gegen Mannheim an, bei der die Haie, emotionslos spielend, ihre schwächste Seite präsentiert hatten. Offenbar hatte es das Selbstbewusstsein der KEC-Profis aber nicht beschädigt, sie waren am Sonntag jedenfalls in deutlich besserer Form als die oberbayerischen Panther, die zwei Tage zuvor mit 5:4 n.V. gegen Nürnberg gewonnen hatten.
Die Kölner spielten defensiv aufmerksam, hart, fair - und gewannen entscheidende Zweikämpfe. Haie-Torhüter Tobias Ancicka (23), der das erste DEL-Playoff-Spiel seiner Karriere absolvierte, war ebenfalls souverän. Sein Gegenüber, der erfahrene Kanadier Michael Garteig (32), sollte dagegen im zweiten Drittel nach dem fünften Treffer der Kölner gegen Devin Williams getauscht werden.
Die Tore der Haie fielen fast alle nach einem Schema: Die Gastgeber leisteten sich unter Druck defensive Fehler, die Kölner brachten den Puck schnell vors Tor – und schlugen zu. Das 0:1 fiel in der fünften Minute, nachdem ein Powerplay zu Ende gegangen war. Schütz fälschte einen Schuss von Moritz Müller unhaltbar ab. Müller war zuvor von Jason Bast angespielt worden, der seinen Einsatz ein paar Minuten später angeschlagen beenden musste, nachdem er an der Bande gefoult worden war. Sollte sich der deutsch-kanadische Kampfstürmer ernsthaft verletzt haben, wäre es ein großer Verlust für die Haie. Konkrete Angaben zu Verletzungen machen die Kölner während der Endrunde nicht.
Schütz, der die Hauptrunde mit 27 Treffern als Toptorschütze der Liga abschloss, legte 17 Sekunden vor der ersten Pause nach. Er gewann den Puck in der Zone des ERC, kombinierte mit seinen Sturmpartnern Gregor MacLeod und Alexandre Grenier – und vollendete das Teamwork mit dem Tor zum 0:2. Und es ging so weiter: Das Mitteldrittel eröffnete Grenier nach 49 Sekunden mit dem 0:3, er traf nach Vorarbeit von Schütz und MacLeod. Schütz ließ acht Minuten später nach Pass Greniers das 0:4 folgen, bevor MacLeod im Powerplay zuschlug und nach Vorarbeit Nick Bailens das 0:5 markierte (34.).
Nach dem Torwartwechsel beim ERC beruhigte sich das Spiel ein wenig. Patrik Virta erzielte noch vor der zweiten Pause das 1:5 und verhinderte somit Ancickas ersten Playoff-Shut-out (38.). Mehr sollte den Ingolstädtern nicht gelingen. Die Haie brachten die Partie im Schlussdrittel souverän und kräftesparend zu Ende. Für Spiel zwei am Mittwoch in Köln hatten die Haie am Sonntag circa 14.000 von 18.600 möglichen Tickets verkauft.
Kölner Haie: Ancicka - Sieloff, Müller – Bailen, Austin – Sennhenn, Dietz – Bast, McIntyre, Storm – Wohlgemuth, Aubry, Kammerer – Grenier, MacLeod, Schütz – Lindner, Proft, van Calster,. – Zuschauer: 4125. – Schiedsrichter: Schrader, MacFarlane. – Strafminuten: Ingolstadt 14/Köln 14. – Tore: 0:1 Schütz (4:51), 0:2 Schütz (19:43), 0:3 Grenier (20:49), 0:4 Schütz (28:55), 0:5 MacLeod (33:32), 1:5 Virta (37:25).