Der 40-Jährige Ex-Junghai nannte sich vorher drei Jahre lang „Direktor Hockey Operations“, im neuen Amt soll er erstmal den Nachfolger von Trainer Uwe Krupp finden.
Kölner HaieMatthias Baldys wird KEC-Sportdirektor und soll Krupp-Nachfolger finden
Mehr als einen Monat nach der Entlassung von Uwe Krupp haben die Kölner Haie zwar immer noch keinen neuen Trainer gefunden. Dafür haben sie nun aber einen Sportdirektor. Es ist Matthias Baldys, der in den vergangenen drei Jahren bereits im Schatten Krupps als sogenannter „Direktor Hockey Operations“ beim KEC tätig war.
Nun verlieh der Verein dem 40-Jährigen einen neuen Titel und gab das am Mittwochmorgen offiziell in einer Mitteilung bekannt. „Mit der Anpassung seiner Position und Rolle steht Baldys zukünftig an der Spitze des sportlichen Bereichs bei den Kölner Haien“, hieß es.
Geschäftsführer Philipp Walter: „Für uns die logische Konsequenz“
Geschäftsführer Philipp Walter erklärte: „Es ist für uns die logische Konsequenz, Matthias Baldys zum Sportdirektor zu ernennen und ihm diese Position zu übertragen. Er hat den Aufgabenbereich – insbesondere die Zusammenstellung der Mannschaft und die operative Organisation des sportlichen Bereichs – bereits in seiner Funktion als Direktor Hockey Operations in vielen Bereichen verantwortet und sehr gute Arbeit geleistet. Mit dieser Anpassung stärken wir seine Rolle nach innen wie nach außen.“
Baldys selbst wird so zitiert: „Hohe Priorität hat derzeit die Zusammenstellung eines neuen Trainerteams. Zugleich laufen viele Gespräche zur Kaderplanung für die Saison 2024/25. Wichtige Grundpfeiler konnten wir hierbei bereits setzen. Unser Ziel ist es zudem, die sportlichen Strukturen im Klub nachhaltig weiterzuentwickeln – wie beispielsweise bei der Rekrutierung und Entwicklung von Spielern.“
Nach dem Saison-Aus in den Pre-Playoffs gegen den ERC Ingolstadt Mitte März hatte sich der KEC nicht nur von Krupp, der vier Jahre lang Coach in Köln war, getrennt, sondern auch dessen komplettes Trainerteam entlassen. Der frühere Junghai und Oberligaspieler Baldys, der vor seiner Kölner Zeit in Bad Nauheim in der DEL2 als Sportdirektor arbeitete, war während der Amtszeit des Stanley-Cup-Siegers kaum öffentlich in Erscheinung getreten.
Kölner Haie erklären ihr Schweigen in Transferfragen
Dass er, wie Walter sagt, auch für die Zusammenstellung des Teams zuständig war, drang nicht nach außen. Vielmehr war es immer Krupp, der all diese Dinge in der Außendarstellung vertrat – und auch gehen musste, nachdem das rundum verstärkte KEC-Team der DEL-Saison 2023/24 nicht den hohen Ansprüchen entsprach, die der Verein hatte. Aus der Beförderung Baldys‘ lässt sich nun wohl schließen, dass der Verein ihm dabei keine Fehler ankreidet.
Einen Zeitplan dafür, wann der neue Coach präsentiert werden soll, wollen die Haie nicht nennen. Walter sagte unlängst, Baldys habe ein sehr gutes Profil für das vakante Amt erstellt, Inhalte wollte er aber nicht nennen. Seit dem Saisonende hat der Verein auch keine Spielerzugänge oder Abgänge bekannt gegeben. Das führte dazu, dass Verteidiger Stanislav Dietz, der dem Vernehmen nach aus Köln nach Iserlohn geht, in diesen Tagen ein Foto bei „Instagram“ postete, das ihn von hinten im Haie-Trikot zeigt und mit dem Schriftzug „waiting (wartend)“ versehen ist.
Ihr langes Schweigen erklären die Haie in ihrer Mitteilung so: „Aktuell laufen viele und intensive Gespräche mit Trainern, Spielern und Beratern. Wenn wir kommunizieren, wollen wir möglichst klare und verlässliche Aussagen zum Team der Saison 2024/25 treffen. Wir werden in den kommenden Tagen erste Informationen zum Kader für die kommende Saison veröffentlichen.“ Die Haie werden schätzungsweise mindestens drei neue Verteidiger und fünf neue Angreifer benötigen. Dazu den neuen Chefcoach, zwei Assistenten und einen Torwarttrainer. Sportdirektor Baldys hat also einiges zu tun.