Frederik Tiffels und Leon DraisaitlKölner Eishockeystars sind beste Freunde

Frederik Tiffels (l.) und Leon Draisaitl
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Köln – Im Mai 2017 war Frederik Tiffels noch ein unbekannter Eishockey-Nationalspieler. Er war 21 Jahre alt, kam von einem Collegeteam aus den USA – und fiel auf, weil er einer der Schnellsten auf dem Eis war. Der Bekanntheitsgrad des gebürtigen Kölners stieg schlagartig an, als er die von Marco Sturm trainierte Nationalmannschaft vor mehr als 18.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena cool ins WM-Viertelfinale schoss – im Penaltyschießen gegen Lettland. „Es war eine super Stimmung in Köln“, erinnert sich Tiffels, der im Aufgebot des neuen Bundestrainers Toni Söderholm für die WM in der Slowakei steht, die am Wochenende startet.
In seiner Karriere hat sich einiges bewegt. Im Sommer 2017 unterschrieb der flinke Flügelstürmer einen Einsteigervertrag in der NHL in Pittsburgh. Doch da er in der Organisation der Penguins nicht glücklich wurde, kehrte er im September 2018 zu seinem Heimatklub, den Kölner Haien, zurück, bei denen er im Alter von drei Jahren mit dem Eishockey begonnen hatte. Und zwar zusammen mit seinem besten Freund, dem gleichaltrigen Leon Draisaitl, der ebenfalls zu Söderholms WM-Team gehört.
Dass Draisaitl es zum Starspieler der Edmonton Oilers in der NHL gebracht hat, macht Tiffels stolz. „Es ist eine supergeile Sache, dass der Leon eine solche Karriere gemacht hat, ganz herausragend“, sagt er. „Ich kenne ihn auch menschlich als besten Freund und kann sagen: Er hat sich nicht verändert.“
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In den ersten Testspielen Ende April spielten die Freunde aus Köln zusammen in einer Sturmreihe. Beim 5:1 gegen Österreich bereitete Tiffels einen Treffer Draisaitls schön vor. In der letzten Probepartie vor der Reise in die Slowakei, dem 2:5 gegen die USA am Dienstag in Mannheim, stürmte Tiffels nicht mehr mit Draisaitl, sondern mit Frank Mauer und Dominik Kahun, der seine erste Saison in der NHL bei den Chicago Blackhawks hinter sich hat. Kahun, ebenfalls 1995 geboren, ist auch ein alter Bekannter der Kölner Profis. In der Jugend spielten Tiffels, Draisaitl und Kahun zusammen für die Jungadler Mannheim. Die Haie hatten damals finanzielle Probleme, die sich auch auf die Nachwuchsarbeit auswirkten.
WM-Start am Samstag gegen Großbritannien
Bei der WM, die für das deutsche Team am Samstag (16.15 Uhr, Sport1) in Kosice mit einer Partie gegen Großbritannien startet, wollen sie nun alle zusammen möglichst viele Tore schießen und „jeden Tag besser werden“, wie Tiffels erklärt: „Das neue Spielsystem ist ein bisschen anders als bei Marco Sturm. Wir suchen eher nach spielerischeren Lösungen mit viel Laufarbeit.“ Es geht für die Auswahl auch um die direkte Olympia-Qualifikation für die Winterspiele 2022 in Peking. Dazu müssen die DEB-Profis nach der WM den achten Rang in der IIHF-Weltrangliste belegen, auf dem sie zurzeit stehen. Neben Tiffels nimmt Verteidiger Moritz Müller von den Kölner Haien an der WM teil, er ist der neue Teamkapitän. Fabio Pfohl schaffte es hingegen nicht.
Das deutsche WM-Aufgebot
Tor: Treutle (Nürnberg), Strahlmeier (Schwenningen), M. Niederberger (DEG); Verteidigung: Reul (Mannheim), Holzer (Anaheim), Nowak (DEG), Schopper (Straubing , Seider (Mannheim), Y. Seidenberg (München), J. Müller (Berlin), M. Müller (Köln); Sturm: Loibl (Straubing), Plachta (Mannheim), Mauer (München), Draisaitl (Edmonton), Ehliz (München), Fauser (Wolfsburg), Hager (München), Bergmann (Roosters), Eisenschmid (Mannheim), Michaelis (Minnesota St. Uni.), Kahun (Chicago), Pföderl (Nürnberg ), Noebels (Berlin), F. Tiffels (Köln).