AboAbonnieren

KEC-Stürmer zurück nach VerletzungMarcel Müller – ein glücklicher Hai

Lesezeit 3 Minuten
bopp_19_13837

Nach knapp eineinhalbjähriger Pause ist Marcel Müller (rechts) zurück auf dem Eis. 

Köln – Zwei Spiele in der DEL haben aus Marcel Müller einen glücklichen Eishockey-Profi gemacht. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt der 31-jährige Haie-Stürmer mit einem Lächeln. „Das Knie hat mitgemacht.“ Letzteres war nicht selbstverständlich nach der Spielpause von eineinhalb Jahren, die Müller hinter sich hatte, bedingt durch einen Knorpelschaden im Knie. „Das Knie war nach dem Wochenende nur ein bisschen fest“, berichtet Müller weiter und meint damit, dass sich durch die Belastung ein Muskelkater eingestellt hat. „Man kann so viel trainieren, wie man möchte, so ein Spiel kann man einfach nicht simulieren. Es ist zum Glück aber nichts kaputt oder tut weh“, sagt er. Geplant ist, dass Müller auch in den anstehenden Heimspielen in der Lanxess-Arena antreten wird. Am Freitag (19.30 Uhr) gegen Schwenningen und Sonntag im Derby gegen die Düsseldorfer EG (14 Uhr).

Das könnte Sie auch interessieren:

Müller lief beim 1:3 der Haie gegen Augsburg am vergangenen Freitag und beim 3:2 in Krefeld am Sonntag jeweils in der vierten Reihe zusammen mit Alexander Oblinger und Zach Sill auf. In der ersten Partie kam er auf 10:38 Minuten Einsatzzeit, in der zweiten waren es schon 11:24. Außerdem wurde ihm ein Scorerpunkt gutgeschrieben. „Ich habe mich persönlich am Freitag schon ganz gut gefühlt, aber als ich das Video gesehen habe, war ich ein bisschen erschrocken – ich rede von der Lauftechnik“, berichtet Müller. „Am Sonntag war es schon viel, viel besser. Ich hatte mehr die Scheibe am Schläger und habe mich wohler gefühlt.“ Dennoch muss Müller sein Spiel völlig neu etablieren. „Es braucht natürlich noch Zeit, bis es so wird, wie es vorher war. Nach 17 Monaten ist alles aufregend wie in der Zeit, als man gerade hoch gekommen ist zu den Profis.“

Viel Extra-Training für Marcel Müller

Vor der Verletzung, der ersten schweren in seiner ganzen Karriere, war Müller in Topform. Bei seinem damaligen Klub Krefeld kam er auf 24 Tore und 28 Assists in 43 DEL-Partien. Die Blessur erlitt er Ende April 2018 in Wolfsburg in einem Länderspiel gegen Frankreich. Nach einer Operation im Juni 2018 folgte eine schwierige Reha, in deren Verlauf sich, als der Knorpel wiederhergestellt war, die Patellasehne in dem betroffenen Knie entzündete. Nachdem Müller in der vergangenen DEL-Saison überhaupt nicht spielen konnte, lief auch die Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit nicht rund für ihn, läuferisch wirkte er gehemmt und ungelenk. In Wettkampfform kam er am Ende, da er sechs Wochen lang mit KEC-Co-Trainer Ron Pasco tägliche Einzel-Spezialeinheiten absolvierte. „Dafür bin ich Ron meg-dankbar. Ohne dieses Extra-Training hätte ich jetzt noch nicht gespielt“, sagt Müller. Es sei darum gegangen, geschmeidiger zu werden, Bewegungsabläufe neu zu automatisieren. „Es war keine leichte Zeit, aber es gehört dazu“, erzählt er – und: „Ich habe gelernt, geduldig zu sein und hoffe, dass ich der Mannschaft helfen kann, sie nach vorne zu bringen. Das ist mein großes Ziel.“

Trainer Mike Stewart wird die Haie am Freitag gegen Schwenningen mit der Aufstellung des Sieges in Krefeld antreten lassen, der der erste Erfolg für den KEC nach fünf Niederlagen war. Verletzt ist zurzeit nur Moritz Müller, der nach seinem vor drei Wochen erlittenen Innenbandriss am Donnerstag eine Reha in Leverkusen bei Bayer 04 begann.