Die A-Junioren des 1. FC Köln gewinnen den DFB-Pokal nach einem spektakulären Finale gegen Schalke 04.
1. FC Köln gewinnt DFB-PokalNachwuchs krönt seine herausragende Saison – Potocnik feiert mit
Um 13.57 Uhr war es soweit, Meiko Wäschenbach konnte sich für ein weiteres überragendes Spiel belohnen: Der U-19-Kapitän des 1. FC Köln reckte im Anschluss an ein spektakuläres Finale den DFB-Pokal in die Höhe.
Der FC hatte am Sonntagmittag im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion den FC Schalke 04 nach Verlängerung mit 4:3 Toren besiegt. Kapitän Wäschenbach hatte einen Treffer selbst erzielt und zwei Tore von Angreifer Damion Downs vorbereitet.
„Ich bin super stolz auf die Jungs, super glücklich. Sie haben eine wahnsinnige Moral gezeigt“, sagte Lukas Berg, Leiter des Kölner Nachwuchsleistungszentrums. „Mein Strahlen kommt von dem Strahlen der Jungs. Es sind Erlebnisse, die sie nie wieder vergessen werden. Die Strahlkraft für unsere Akademie ist natürlich toll.“
Jaka Cuber Potocnik feiert mit seinen Teamkollegen
Während „Viva Colonia“ durch die Boxen des Potsdamer Stadions dröhnte, ließ sich auch der von der Fifa für vier Monate gesperrte Kölner Nachwuchsstürmer Jaka Cuber Potocnik auf der Bühne und mit Pokal und Medaille feiern.
Das Finale hatte, mit Ausnahme eines Aluminiumtreffers von Schalkes Erik Lafner (19.) schleppend begonnen. Der 17-jährige Taylan Bulut hatte Kölns Ausnahmetalent Justin Diehl gut im Griff. Dann aber ging alles doch zu schnell für S04.
Zum Entsetzen der finalerprobten Gelsenkirchener um Trainerlegende Norbert Elgert. So musste der 66-Jährige tatenlos mitansehen, wie sich eine offensichtlich als Zuspiel angedachte Flanke von Wäschenbach immer mehr an Länge gewann, um schließlich zum überraschenden Führungstreffer am langen Pfosten den Weg ins Schalker Tor zu finden.
Meiko Wäschenbach mit spektakulärem Führungstreffer
Ein kurioses Tor des 19-jährigen Kölner Kapitäns, der seinen bislang einzigen Saisontreffer am ersten Spieltag der A-Junioren-Bundesliga West im Sommer vergangenen Jahres beim 5:0 gegen Verl erzielt hatte.
Ein Rückschlag, der Schalke in den Folgeminuten beschäftigte. Wäschenbach erahnte die Unkonzentriertheiten, grätschte in Strafraumnähe den Ball in den Lauf von Downs (35.), der seine wochenlange Ladehemmung beendete und Köln, dem Spielverlauf nicht ganz angemessen, 2:0 in Führung brachte.
Dummerweise war das Kölner 2:0 der Schalker Wachmacher. Niklas Barthel (42.) kam nach einem Eckstoß an den Ball und ließ FC-Keeper Sandro Blazic keine Chance, der in den folgenden Minuten erneut in den Blickpunkt rückte, als er Lanfers (45.) Distanzschuss stark parierte.
Schalke 04 dreht das Spiel gegen den 1. FC Köln
Allerdings ließ Schalke, dass den DFB-Pokal der A-Junioren unter Elgert schon zweimal gewonnen hatte, nicht locker und kam durch Junioren-Nationalspieler Keke Topp nach feiner Einzelleistung zum Ausgleich (49.). Kelsey Meisel legte in der 59. Minute sogar das 3:2 für Schalke nach.
Die Partie war endgültig an Intensität und Unterhaltungswert kaum mehr zu toppen. Ruthenbeck reagierte und brachte nach gut einer Stunde mit Jakob Krautkrämer für Tidiane Toure und Arda Süne für Max Finkgräfe frische Spieler in die Partie. Mit Erfolg.
Arda Süne verleiht dem 1. FC Köln neues Leben
Nach einer Diehl-Ecke traf Joker Süne zum 3:3. Der türkische U-18-Nationalspieler hauchte dem FC mit seinem Treffer neues Leben ein. Das Endspiel wurde zunehmend bunter. Hier und da kochten die Gemüter über. Doch es blieb im Rahmen und nach 90 Minuten beim 3:3.
Die meisten Spieler liefen in der Verlängerung auf Reserve. Das Unterbewusste hatte inzwischen die Oberhand gewonnen. Die nächste Idee des überragenden Kölner Anführers Meiko Wäschenbach leitete die Entscheidung ein: Seine Flanke fand erneut Downs, der Stürmer traf zum umjubelten 4:3 (107.).
Zweiter DFB-Titel für U19 des 1. FC Köln nach 2013
Für den FC ist es nach 2013 der zweite U-19-Titelgewinn und nach dem Halbfinal-Aus im Kampf um die Meisterschaft gegen Mainz der krönende Abschluss einer überragenden Saison. „Es ist eine Riesen-Erleichterung für uns. So etwas gibt es nicht alle Tage“, sagte Kapitän Wäschenbach vor einer Wasserdusche der Teamkollegen.
1. FC Köln: Blazic, Toure (63. Krautkrämer), Bakatukanda, Monning (69. Pauli), Wagner, Kujovic, Simnica, Wäschenbach, Finkgräfe (63. Süne), Diehl (90+4. Borie), Downs (110. Telle). – Tore: 1:0 Wäschenbach (32.), 2:0 Downs (35.), 1:2 Barthel (42.), 2:2 Topp (49.), 2:3 Meisel (59.), 3:3 Süne (65.), 4:3 Downs (107.).