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Frauenfußball1. FC Köln scheitert im DFB-Pokal-Derby im Elfmeterschießen an Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Kölns Laura Vogt (links) bearbeitet Gladbachs Stürmerin Flaka Aslanaj.

Kölns Laura Vogt (links) bearbeitet Gladbachs Stürmerin Flaka Aslanaj.

Der Bundesligist muss eine herbe Enttäuschung hinnehmen: das Pokal-Aus gegen den klassenniederen Rivalen.

Der „Tatort“ am Sonntagabend dürfte kaum spannender gewesen sein als dieser Pokal-Krimi: Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben sich direkt nach dem ersten Auftritt wieder aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Die FC-Frauen unterlagen beim Zweitligisten Borussia Mönchengladbach im Elfmeterschießen mit 7:8. Nach 120 intensiven Minuten hatte es 1:1 gestanden. Die Kölnerinnen hatten es dabei in der regulären Spielzeit verpasst, ihre Überlegenheit in eine Führung umzumünzen. Letztlich besiegelte Celina Degens finaler Fehlschuss vom Elfmeterpunkt das Pokal-Aus. Was folgte, war Gladbacher „Derbysieger“-Jubel auf dem Rasen und auf den Rängen des Grenzlandstadions.

FC-Trainer Daniel Weber bemängelt fehlende Kaltschnäuzigkeit

„Wir haben mit einer Chance nach der anderen die Torhüterin immer weiter aufgebaut“, haderte Kölns Trainer Daniel Weber, „sie war die nächste, die über sich hinauswächst. Wir müssen da konsequenter werden. Wir haben es im ersten Spiel gesehen, dass genau das unser Manko ist, kaltschnäuzig vor dem Tor zu werden und hinten gar keinen Fehler zu machen.“

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Kölns Verteidigerin Sara Agrez läuft Kiki Scholten hinterher.

Weber ändert seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Ligapleite in Leipzig auf vier Positionen: Laura Vogt, Carlotta Imping, Dora Zeller und Vanessa Leimenstoll ersetzen Janina Hechler, Laura Donhauser, Taylor Ziemer, Anna-Lena Stolze. Die genesenen Celina Degen und Anna Gerhardt saßen zunächst nur auf der Bank. Den ersten Aufreger der Partie gab es im Kölner Strafraum: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld war Gladbachs Flaka Aslanaj zunächst frei durch, lief auf das Tor zu, wurde jedoch im Sechzehner von der nacheilenden Laura Vogt zu Fall gebracht. Das roch stark nach Elfmeter, die Pfeife der Schiedsrichterin Nadine Westerhoff blieb jedoch stumm (7.).

1. FC Köln trifft in der ersten Halbzeit zweimal das Aluminium

Mönchengladbach blieb danach mutiger, erst in der Viertelstunde vor der Pause wurden die Kölnerinnen wieder agiler. Trotz der insgesamt zwei Alu-Treffer des FC im ersten Durchgang (8./44.) war das Unentschieden zur Pause verdient. Nach der Pause folgte der frühe Schock für den FC: Die Gastgeberinnen kombinierten sich über die linke Kölner Abwehr-Seite in den Strafraum. Den ersten Abschluss konnte die FC-Torfrau Paula Hoppe nur abklatschen lassen, den Abpraller nutzte Flaka Aslanaj per Abstauber zum 1:0 (48.).

Die Kölnerinnen erhöhten mit zunehmender Spielzeit den Druck, der VfL kam kaum noch aus der eigenen Hälfte raus. Der verdiente Lohn war der späte Ausgleich: Nach einer Ecke mit Kölner Kopfball-Verlängerung im Zentrum drückte Vanessa Leimenstoll den Ball am zweiten Pfosten über die Linie zum 1:1 (85.). Davor hatte Adriana Achcinska bereits eine gute Freistoßchance, doch Gladbachs Torfrau lenkte die Kugel mit Mühe um den Pfosten (66.). Doch auch im zweiten Durchgang hatten die Kölnerinnen zwischenzeitlich Glück, dass es keinen Elfmeter gegen sie gab: Sylwia Matysik sprang der Ball im Sechzehner zumindest sehr verdächtig an die eigene Hand (60.).

Celina Degens Fehlschuss entscheidet die Partie im Elfmeterschießen

In der Verlängerung lieferten sich beide Teams ein weitgehend ausgeglichenes Duell, ohne dabei mit letzter Entschiedenheit aufzutreten. Die eingewechselte Anna Gerhardt belebte das Kölner Offensivspiel sichtlich. Beiden Mannschaften war bei spätsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein die fortschreitende Spielzeit jedoch anzumerken, sodass die Partie zunehmend zu einer Kraft- und Konzentrationsfrage wurde. Auch nach 120 Minuten sollte noch kein Sieger feststehen. Die Entscheidung musste daher auf die dramatischste Weise fallen, im Elfmeterschießen. Dort besiegelte Degens Fehlversuch das frühe Aus des 1. FC Köln.

1. FC Köln: Hoppe - Matysik, Vogt (77. Degen), Agrez, Imping (56. Gerhardt) – Achcinska – Feiersinger, Zeller (77. Hechler) – Leimenstoll, Billa, Bienz. – Tore: 1:0 Aslanaj (48), 1:1 Leimenstoll (85.). – Zuschauer: 878.