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Trainer des Kölner BezirksligistenAdrian Student steht nach Herz-OP beim SV Weiden wieder auf dem Platz

Lesezeit 4 Minuten

Adrian Student (Mitte), Trainer des SV Weiden.

Der 38-Jährige hat mit seinem Team die Vorbereitung auf die am 25. August beginnende Saison aufgenommen.

Leben zu retten, ist seine Mission. Als Rettungssanitäter ist Adrian Student unentwegt im Einsatz, um erste Hilfe zu leisten. Ende März musste sich der 38-Jährige nur wenige Tage nach seinem Geburtstag selbst einer Herzklappenoperation unterziehen. Gut dreieinhalb Monate nach dem Eingriff steht er schon wieder auf dem Trainingsplatz.

So richtig gefährdet ist der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Weiden allerdings nicht. Er dürfe sich ruhig aufregen. „Es ist alles wie früher. Eigentlich bin ich nicht eingeschränkt“, meint er. Lediglich ein blutverdünnendes Medikament müsse er einnehmen. Ansonsten habe sich sein Leben nicht großartig verändert.

Wenn ich auf dem Trainingsplatz doch einmal mitzocke, sollte ich auf Kopfbälle verzichten. Da ich aber ohnehin nie ein guter Kopfballspieler war, kann ich es jetzt auch gleich ganz sein lassen
Adrian Student über die Empfehlung seiner Ärzte

Eine Empfehlung der behandelnden Ärzte wolle er allerdings ohne Wenn und Aber beherzigen. „Wenn ich denn auf dem Trainingsplatz doch einmal mitzocke, sollte ich auf Kopfbälle verzichten. Da ich aber ohnehin nie ein guter Kopfballspieler war, kann ich es jetzt auch gleich ganz sein lassen“, sagt Student und grinst.

Seine Premierensaison im Kölner Westen war ein Wechselbad der Gefühle. Seine Mannschaft habe etwas gebraucht, um die Vorgaben umzusetzen. „Aber das ist ein normaler Prozess. Nach der Wintervorbereitung konnten wir dann allerdings die Früchte unserer Arbeit ernten“, bringt es der 38-Jährige auf den Punkt.

In Zahlen ausgedrückt: Aus den 14 Punkten aus 17 Spielen wurden im neuen Jahr beeindruckende 23 Zähler, die sich sein Team in 13 Partien sicherte. Von einem Abstiegsplatz gestartet, hatten sich die Kölner schnell ins Mittelfeld der Tabelle vorgeschoben und beendeten die Saison als Achtplatzierter. Damit gehörte Weiden mit zu den stärksten Mannschaften des Jahres in der Staffel 3.

Mike Hoppe wechselt nach sechs Monaten beim SV Weiden zur SpVg Porz in die Mittelrheinliga

Einer, der maßgeblichen Anteil am Aufschwung in Weiden hatte, ist Mike Hoppe. Student hatte den 28-Jährigen im Winter vom C-Ligisten Rot-Weiß Zollstock geholt. Mit zehn Treffern und fünf Torvorbereitungen in zwölf Spielen war der hoch aufgeschossene Mittelstürmer nicht nur die Entdeckung der Saison, sondern ein wahrer Glücksgriff. Dass es ihn nach sechs Monaten in Weiden zur zwei Klassen höher spielenden Sportvereinigung Porz verschlagen hat, freut seinen Trainer.

„Es macht uns stolz, dass wir Mike in einem halben Jahr so entwickeln konnten, dass er ab Sommer in der Mittelrheinliga spielen wird. Und irgendwie zeigt es auch, dass wir hier in Weiden einiges richtig gemacht machen. Wir freuen uns auf jeden Fall für ihn. Natürlich ist er ein herber Verlust. Aber wir werden versuchen, es so gut es eben geht zu kompensieren.“

Ein möglicher Kandidat auf die Nachfolge könnte Luca Förster sein. Der 27-Jährige hat in der zweiten Mannschaft mit 27 Treffern und acht Torvorlagen auf sich aufmerksam gemacht. Der 1,92 Meter große Stürmer ist beidfüßig stark und körperlich ähnlich aufgestellt wie Hoppe, der bekanntlich binnen sechs Monaten einen gewaltigen Fünf-Klassen-Sprung hingelegt hat. „Luca hat einen Torriecher und knipst ziemlich gut.“ Das habe man schon in den Trainingseinheiten gut sehen können.

Aus dem Fundus der zahlreichen Teenager im Team könnte Joel Marenzi für Aufsehen sorgen. Der 18-Jährige kommt aus dem Nachwuchs des SV Schlebusch. Die ersten Eindrücke seien positiv. „Er macht einen guten Eindruck, wie übrigens alle anderen auch“, so Student.

Weitere Neuverpflichtungen sind Musa Sönmez, Simon Wöst (beide Lindenthal-Hohenlind), Erik Weber (SV Schiefbahn), Joel Marenzi (SV Schlebusch) und Michel Schneider (Eintracht Kleusheim). Zwei weitere Akteure seien noch im Probetraining. Mit einer Entscheidung über eine mögliche Verpflichtung sei noch in dieser Woche zu rechnen.

SV Weiden spielt künftig in Staffel 1 statt in Staffel 3

Der Wechsel von der Staffel 3 in die Staffel 1, der sogenannten Kölner Staffel, bringt neben teilweise deutlich kürzeren Anfahrten zu den Auswärtsspielen vor allem eines mit sich: „Wir freuen uns irgendwie. Das ist eine geile Liga. Wir kennen viele Teams und es sind einige Derbys dabei. Aber meiner Ansicht nach ist diese Staffel in der Breite deutlich stärker besetzt. Es wird eine brutale Herausforderung, hier zu bestehen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es von Woche zu Woche ein heftiger Kampf sein wird.“

Zur Vorbereitung auf die am 25. August beginnende Spielzeit hat Student mit seinen Co-Trainern Thomas Eikel und David Bulenda ein umfangreiches Testspielprogramm zusammengestellt. Dem Testspielauftakt gegen den SC Wißkirchen (1:2) folgen weitere Freundschaftsspiele gegen den SV Vorgebirge (26. Juli, 19.30, auswärts), FC Flerzheim (28. Juli, 15 Uhr), SC Brühl (2. August, 19.45 Uhr, auswärts), DJK Südwest Köln (4. August, 15 Uhr), SC Reusrath (11. August, 15 Uhr, auswärts) und den Horremer SV (18. August, 15.30 Uhr).