Beim Runners' Day untermauert der Kölner über 100 Meter in 10,31 Sekunden seine Finalambitionen für die DM in Braunschweig.
LeichtathletikChidiera Onuoha vom ASV Köln sprintet an die Spitze der deutschen U-23-Bestenliste
Das Leichtathletik-Wochenende hatte aus Kölner Sicht viel zu bieten. Während der ASV Lauf-Asse aus ganz Deutschland auf seiner Anlage begrüßte, sorgte Lynn Pöppelmann vom TuS Köln rrh. in Uerdingen für einen Paukenschlag.
Runners‘ Day des ASV Köln: Die Premiere konnte sich sehen lassen. Nach dem erstmals ausgetragenen Runners‘ Day zeigte sich ASV-Abteilungsleiter Christian Ermert „sehr zufrieden. Mit mehr als 250 Teilnehmern und erstklassigen Leistungen war das Event ein großer Erfolg.“ Auch 2025 sollen Lauf-Asse in Köln-Müngersdorf wieder die Chance auf ein Last-Minute-Ticket für die Deutschen Meisterschaften erhalten.
Chidiera Onuoha (20) hatte sich bereits im Vorfeld ein solches gesichert und nutzte das „Heimspiel“ für eine Standortbestimmung. Über 100 Meter stürmte er in 10,31 Sekunden zum Sieg und schob sich an die Spitze der deutschen U-23-Bestenliste. Gleichzeitig untermauerte der ASV-Sprinter seine Final-Ambitionen bei der DM in Braunschweig (28. bis 30. Juni). Den Frauen-Endlauf gewann Tiffany Eidner (Cologne Athletics, 11,95) – und das, obwohl sie bei einem Autounfall wenige Stunden zuvor ein Schleudertrauma erlitten hatte.
Mit Annkathrin Hoven (Bayer Leverkusen) bekamen die Zuschauer eine 400-Meter-Siegerin (53,17 Sekunden) zu sehen, die sich Hoffnung auf eine Nominierung für die deutsche Olympiastaffel über 4x400 Meter machen darf.
1500-Meter-Läufer Max Feist (Wattenscheid) schrammte indes in 3:46,01 Minuten um eine Hundertstel an der DM-Norm vorbei. Den Frauen-Lauf sollte Sarah Schmitz gewinnen. Dank ihrer Saisonbestleistung (4:25,09 Minuten) knackte die ASV-Athletin die B-Norm für die nationalen Titelkämpfe. Sie und Feist erhielten zudem die Henning-von-Papen-Trophy, einen Preis in Gedenken an den 2022 verstorbenen ASV-Trainer.
Gemeinsam mit Stephanie Kitz und Carla Schiffer trug Schmitz auch dazu bei, dass ihr Verein eine zweite 3x800-Meter-Staffel zur DM nach Sindelfingen (14. September) entsenden darf (6:59,93 Minuten). Teamkollege Janne Dankwerth qualifizierte sich über 1500 Meter (4:12,07) für die U-18-DM in Mönchengladbach (5. bis 7. Juli). Die 4x100-Meter-Staffel der CA um Romy Päffgen, Noemi Storbeck, Eleni Schöpgens und Jule Toermer buchte das Ticket für die U-20-DM Ende Juli in Koblenz (49,23 Sekunden).
Landesmeisterschaften in Uerdingen: In Uerdingen sprintete Lynn Pöppelmann in ihrer eigenen Liga. Nachdem die U-18-Athletin des TuS Köln rrh. über 400 Meter mit knapp zwei Sekunden Vorsprung die Nase vorn gehabt hatte (57,90 Sekunden), sorgte sie bei ihrer Stadionrunde über die Hürden für noch klarere Verhältnisse: In 61,31 Sekunden unterbot sie die Norm für die U-18-EM (61,50) im slowakischen Banska Bystrica. Als jüngerer Jahrgang und trotz des Nieselregens, wohlgemerkt.
„Mit dieser Zeit hatten wir nicht gerechnet“, sagte Trainer Dieter Dylong. „Lynn lag bereits zur Hälfte des Rennens 20 Meter vorne und hatte am Ende sechs Sekunden Vorsprung – das ist schon ein Brett.“
Ein weiterer Lohn war die Einladung zur Junioren-Gala am Wochenende in Mannheim. Das Event dient als Generalprobe für die U-18-DM, den Showdown um die EM-Tickets. Die beiden Schnellsten (mit Norm) fliegen in die Slowakei; vier deutsche Athletinnen haben die 61,50 Sekunden bislang unterboten.
Aus Kölner Sicht schaffte es ein weiteres U-18-Trio ganz oben aufs Podium. Während 800-Meter-Ass Paul Klose für den dritten TuS-Triumph (1:57,56 min, DM-Norm) sorgte, siegte Johannes Geier vom LT DSHS im Kugelstoßen (13,32 m/PB). Sebastian Kordes von den Cologne Athletics wurde seiner Favoritenrolle im Dreisprung gerecht und näherte sich mit seiner Weite von 13,58 Metern der U-18-EM-Norm (14,50) an. Letztere soll nun in Mönchengladbach angegriffen werden.
Bei den integrierten Landesmeisterschaften im Hammerwurf (für alle Klassen) hatte ein Duo der CA die Nase vorn. In der U-20-Konkurrenz bewies Simon Delzepich nach zwei Fehlversuchen starke Nerven (54,48), M-14-Starter Filipp Bröer siegte mit 51,22 Metern.
Joshua Hartmann vom ASV Köln läuft mit starkem Rückenwind 9,92 Sekunden über 100 Meter
Fünf Tage nach seinem EM-Fehlstart im 200-Meter-Finale hat sich Joshua Hartmann (25) eindrucksvoll zurückgemeldet. Im belgischen Heusden-Zolder unterbot der Sprinter des ASV Köln die nationale 100-Meter-Bestmarke von Julian Reus (10,01 Sekunden), indem er in 9,92 Sekunden zum Sieg stürmte. Rückenwind jenseits der erlaubten zwei Meter pro Sekunde (4,0 m/sec) verhinderte jedoch einen offiziellen Rekord. Kein Deutscher ist jemals schneller gelaufen als Hartmann, auch nicht vom Wind unterstützt. (tim)