Ein Jahr nach dem Rückzug aus der GFL streben die Kölner Footballer eine Rückkehr ihrer ersten Mannschaft an.
Ein Jahr nach dem spektakulären GFL-AusDie Cologne Crocodiles möchten 2024 wieder mitspielen
Nach dem turbulenten Rückzug aus der German Football League (GFL) kurz vor dem Saisonstart 2023 peilen die Cologne Crocodiles für 2024 ihr Comeback im Herrenbereich an.
Weil die erste Mannschaft in den vergangenen Wochen zahlreiche Neuzugänge und Rückkehrer vermelden konnte und der langjährige Hauptsponsor (WvM) seine weitere Unterstützung zugesagt hat, dürfen sich die Kölner leise Hoffnung machen, im kommenden Jahr einen Startplatz in der Dritten Liga zu erhalten.
Cologne Crocodiles: „Viele Spieler waren über den Verein verärgert“
Sportdirektor David Odenthal und Headcoach Frank Pfliegner mussten schon einige Überzeugungsarbeit leisten, um potenzielle Kandidaten für den Neuaufbau der „Seniors“ zu begeistern. „Viele Spieler waren über den Verein verärgert. Wir mussten bei null anfangen, haben viele Gespräche geführt und mussten Vertrauen zurückgewinnen. Stand heute haben wir 45 Spielerpässe, darunter sind 30 Spieler mit GFL-Erfahrung“, ist Headcoach Frank Pfliegner zufrieden.
„Wir sind den Spielern sehr dankbar, dass sie sich für die Crocodiles entschieden haben, obwohl momentan ja noch gar nicht feststeht in welcher Liga wir spielen werden“, sagt David Odenthal.
Signalwirkung für viele Spieler hatte zunächst die Verpflichtung Pfliegners und seines Trainerstabs mit Coaches wie Markus Radke, Roland Wolff, Stefan Jordan, Carsten Weber, Marc Antrecht und Michael Goldammer. Viele Akteure sehen die Chance, sich unter den renommierten Trainern individuell zu verbessern.
Auch Spieler, die zuletzt in der GFL oder der ELF für andere Teams aktiv waren, kehren nun zu den Crocodiles zurück. „Etwa zwei Drittel unseres Teams, das 2022 im Halbfinale stand, ist wieder an Bord“, freut sich Pfliegner über regen Zulauf.
Unter anderem haben Akteure mit GFL-Erfahrung wie Simon Becker, Leon und Matthias Bunje, Fabio Carrara, Florian Hirn, Nico Kalterherberg, Nils Quabach und Philip Stentzel ihre Zusage gegeben. Der Wiederaufbau ist aber längst noch nicht abgeschlossen. „Wir trainieren in Bocklemünd auf GFL-Niveau und streben einen Kader mit 80 Spielern an“, erklärt der Headcoach. Mittelfristig soll die erste Mannschaft wieder in der höchsten Spielklasse spielen.
Wo das Team 2024 startet, klärt sich in den nächsten Wochen. Pfliegner hofft auf einen Platz in der Dritten Liga, übt sich aber in Geduld: „Wir reichen in der nächsten Woche die Spielerpässe ein und müssen die Entscheidung des Verbandes abwarten.“
Schon aus Fürsorgepflicht gegenüber den anderen Teams sollte der Neuanfang der Crocodiles – die nach ihrem plötzlichen Rückzug eine hohe Strafe zahlen mussten – wohl eher nicht in der laut Statuten vorgeschriebenen Sechsten Liga beginnen.
Aufgrund der Erstliga-Vergangenheit von mindestens 30 Spielern könnte der bis zur Dritten Liga verantwortliche NRW-Verband eine Einstufung in die Regionalliga (Dritte Liga) vornehmen. Zumal die GFL vor einer Liga-Reform steht, käme dem Dachverband AFVD vermutlich eine baldige Rückkehr der Kölner in die höchste Spielklasse gelegen.
Cologne Crocodiles müssen zunächst auf Nachwuchsspieler verzichten
Auf Nachwuchsspieler aus der starken Jugendabteilung müssen die Crocodiles im kommenden Jahr verzichten. Im Juniorenbereich greifen in der neuen Saison die Änderungen der reformierten GFL-Juniors, die ab 2024 in zwei Gruppen zu je neun Teams eingeteilt wird. Das Alter für die Aktiven in der höchsten Spielklasse ist von 19 auf 20 Jahre erhöht worden. Somit spielen die Talente ein Jahr länger im Nachwuchsbereich, bevor sie in den Männer-Football wechseln.
Dreh- und Angelpunkt in der Offensive der Crocodiles soll zukünftig der US-Quarterback Keshawn Howard sein, der den Kölnern von ihrem Ex-Spieler Fardan Allen empfohlen wurde. Allen ist inzwischen an einer Uni in Buffalo für das Recruiting zuständig und riet Howard zum Wechsel nach Europa.
Quarterback Keshawn Howard soll das Kölner Spiel lenken
Der neue Spielmacher bringt Erfahrung als College-Spieler mit und war zuletzt zwei Jahre an der Northern Michigan University für die Wildcats aktiv. Nach guten Gesprächen sind sich die Verantwortlichen sicher, nicht nur einen Spieler mit präzisem Wurfarm und starker Athletik gefunden zu haben, sondern auch eine menschlich passende Verstärkung für das Team.
Als verlängerter Arm von Headcoach Frank Pfliegner und Offense Coordinator Markus Radke soll Howard entscheidend dazu beitragen, dass die Crocodiles ihre Ziele erreichen und attraktiven Football spielen. „Wir wollen die Liga gewinnen und das im Folgejahr wiederholen“, macht David Odenthal aus den ehrgeizigen Ambitionen der Crocodiles keinen Hehl.