Im Achtelfinale des DFB-Pokals empfangen die Fußballerinnen aus der Südstadt den Bundesligisten SV Werder Bremen.
Frauenfußball„Wir spielen auf Sieg“ – Fortuna Köln hofft auf DFB-Pokal-Sensation
Seine Kapitänin Hanna de Haan habe es mit Blick auf eine Pokal-Sensation neulich auf den Punkt gebracht: „Warum denn nicht?“ Trainer Stefan Groß und die Fußballerinnen des SC Fortuna Köln gehen selbstbewusst ins größte Spiel der Frauen-Historie des Südstadt-Klubs. Am Samstag (16 Uhr) empfängt der Drittligist im Südstadion den Bundesligisten SV Werder Bremen im Achtelfinale des DFB-Pokals – in der 2. Runde hatte sich die Fortuna überraschend 3:1 gegen den Zweitligisten SV Weinberg durchgesetzt. Nun hoffen die Kölnerinnen auf einen weiteren und noch größeren Coup. „Die Rollenverteilung ist naturgemäß relativ klar“, sagt Coach Groß. „Wenn alles normal läuft, wird Bremen gewinnen. Aber wir werden alles dafür tun, dass es nicht normal läuft. Bis Bremen uns das Gegenteil beweist, sind wir nicht chancenlos. Wir werden auf Sieg spielen.“
Werder Bremen gewann 4:1 beim 1. FC Köln, Trainer Daniel Weber musste gehen
Der SV Werder kommt mit viel Rückenwind nach Zollstock, zuletzt gelangen Bremen in der Bundesliga vier Erfolge in Serie – am Montag ein 4:1-Sieg beim 1. FC Köln, der das Aus von Trainer Daniel Weber beim FC besiegelte. „Sie haben eine spielstarke Mannschaft und kommen aus einer guten Defensive heraus“, so Fortuna-Coach Groß. Doch es sei nichts, „was uns Angst und Bange macht“. Denn auch der Südstadt-Klub ist in einer guten Verfassung. In der Regionalliga West gab es vier Siege aus den vergangenen fünf Partien, die Fortuna ist Tabellenzweiter und kämpft voraussichtlich mit Spitzenreiter VfR SW Warbeyen um die Meisterschaft und den möglichen Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Stefan Groß hatte das Traineramt im Sommer von Marc Gertzen übernommen, der nun Sportlicher Leiter ist. „Bislang sind wir in Summe mit der Saison sehr zufrieden“, sagt der Coach, „im Vergleich zur Vorsaison haben wir mehr Punkte. Auch in unserem dritten Regionalliga-Jahr ist eine Entwicklung erkennbar.“ Man habe den Anspruch, oben mitzuspielen. Für Fortuna sind es laut Groß die „Wochen der Wahrheit“, nach dem Pokal-Highlight steht am 1. Dezember (13 Uhr) das Regionalliga-Spitzenspiel in Warbeyen auf dem Programm.
Fortuna Köln hofft auf die Regionalliga-Meisterschaft
Ob die Fortuna im Meisterschafts-Falle tatsächlich in die 2. Bundesliga aufsteigen könnte, steht aber in den Sternen. Denn dafür müsste der Gesamtverein viel Geld in die Hand nehmen, um Infrastrukturen zu schaffen, Spielerinnen mit Lizenzverträgen auszustatten und die Logistik einer bundesweiten Liga zu stemmen. „Erst einmal wollen wir den sportlichen Teil schaffen, das wird schwer genug“, sagt Groß. Alles andere werde ein Thema für das kommende Jahr.
Immerhin hat sich das Binnenverhältnis beim SC Fortuna zwischen Klub und Frauen-Abteilung wieder deutlich verbessert. „Es geht Schritt für Schritt in die richtige Richtung“, lobt Groß, „alle ziehen an einem Strang.“ Im Sommer 2023 war es zu einem heftigen Zoff im Verein gekommen, Auslöser waren fehlende Trainingszeiten für die Frauenteams auf dem Kunstrasenplatz im Jean-Löring-Sportpark. Doch dieser Zwist sei inzwischen vergessen. „Unser Standing hat sich enorm verbessert“, sagt Frauen-Trainer Groß. „Der ganze Verein hat Lust auf dieses Achtelfinale.“