Der ASV Köln hat bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel sogar zwei heiße Eisen im Feuer.
Leichtathletik-DMFür Joshua Hartmann vom ASV Köln zählt in Kassel nur der Titel
Mehr als 12 000 Besucher werden am Wochenende ins Kasseler Auestadion strömen, um die nationale Leichtathletik-Elite anzufeuern. Zwei Asse des ASV Köln wollen den Deutschen Meisterschaften ganz besonders ihren Stempel aufdrücken.
Joshua Hartmann (24): Für 200-Meter-Starter Hartmann zählt am Sonntag nur der Titel. „Im Prinzip kann sich Joshi nur selbst schlagen“, sagt sein Trainer Jannik Engel. Zumal sein ärgster Konkurrent Owen Ansah (22/Hamburger SV) verletzt ist.
Der Weg zum ersten nationalen Titel im Aktiven-Bereich ist also frei. „Es ist eigentlich ein schlechter Witz, dass Joshi noch nie Deutscher Meister war“, sagt Engel. „Immer ist irgendetwas dazwischengekommen.“ Im Vorjahr war Hartmann in 20,32 Sekunden zum vermeintlichen Sieg gestürmt, doch es folgte die Disqualifikation wegen Bahnübertretens.
Diesmal will der EM-Fünfte von 2022 die Goldmedaille auch tatsächlich mit nach Hause bringen. „Joshi will ein Statement setzen und zeigen, dass er hierzulande der Chef im Ring ist“, sagt Engel vor dem Halbfinale (15.52 Uhr) und Endlauf (19.30 Uhr) am Sonntag.
Joshua Hartmann winkt WM-Start
Die Form stimmt: Beim Diamond-League-Meeting im norwegischen Oslo zauberte Hartmann eine Weltklasse-Zeit (20,39 Sekunden) auf die ungeliebte Innenbahn. Grundsätzlich traut Engel seinem Schützling auch den deutschen Rekord (20,20) und sogar die WM-Norm (20,16) zu.
Beeilen muss sich Hartmann in dieser Hinsicht nicht, denn ein Einzel-Start bei den Weltmeisterschaften im ungarischen Budapest (19. bis 27. August) dürfte ihm auch so sicher sein. In der Weltrangliste liegt er auf Platz 32 – auch dank seines dritten Rangs beim jüngsten Meeting in Stockholm (Schweden) über 100 Meter (10,23).
Vera Coutellier (27): Den Sieg über 1500 Meter dürften erneut Titelverteidigerin Hanna Klein (LAV Tübingen) und Katharina Trost (LG München) unter sich ausmachen, doch im Kampf um Platz drei will Coutellier ein Wörtchen mitreden. „Bronze wäre das Optimum“, sagt ASV-Trainer Moritz Elze. „Und genau das peilt Vera an. Sie will ihren dritten Rang aus dem Vorjahr verteidigen.“
Coutelliers ärgste Rivalin auf dieser Mission ist Nele Weßel. Die Athletin von Eintracht Frankfurt landete bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund als Zweite (4:14,33 min) hauchdünn vor der Kölnerin (3./4:14,54). Auch beim jüngsten Pfingstsportfest in Rehlingen kam sie in 4:08,61 Minuten vor Coutellier (4:09,84) ins Ziel. „Trotzdem war das ein ganz starker Saisoneinstieg von Vera“, sagt Elze angesichts einer persönlichen Bestzeit.
Vera Coutellier glänzt in Paris
Erfolgreich verlief auch die Generalprobe in Paris: Beim Meeting „Fast 5000“ in Frankreichs Hauptstadt bewältigte Coutellier die Meile (1609,34 Meter) als beste Deutsche und Gesamt-Sechste in 4:33,03 Minuten.
Im Halbfinale am Samstag (12.50 Uhr) und Endlauf am Sonntag (17.35 Uhr) will die Kölnerin nun auf nationaler Bühne glänzen. „Über allem steht die Platzierung“, sagt Elze. „Wenn darüber hinaus eine schnelle Zeit herausspringt, umso besser.“ Beides gibt schließlich Punkte für die Weltrangliste. Punkte, die im Hinblick auf die EM 2024 in Rom (Italien) noch Gold wert sein könnten.
LT DSHS Köln stellt drei Staffeln
Das LT DSHS Köln schickt bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel gleich vier 4x100-Meter-Staffeln ins Rennen, drei davon in der Frauen-Konkurrenz. 200-Meter-Sprinterin Karen Rückert sprang beim „Generationen-Mix“ des TuS Köln rrh. dank einer Zeit von 24,39 Sekunden noch auf den DM-Zug auf. Marsha Dunkel fiebert ihrem Debüt im LT-Trikot entgegen und will über 400 Meter Hürden ihre Jahresbestzeit (61,08 sec) unterbieten.