Die Futsal Panthers Köln und Fortuna Düsseldorf trennen sich in Vogelsang torlos. Eine absolute Ausnahme im Hallenfußball.
FutsalKölns erstes Bundesliga-Heimspiel wird zur absoluten Rarität
„Das habe ich in meinen vierzehn Jahren im Futsal noch nicht erlebt" konstatierte Sanel Mahmic, Vorstand der Futsal Panthers Köln, nach Abpfiff des ersten Bundesliga-Heimspiels in der Geschichte der Panthers. Gemeint war damit ein 0:0, dem Endergebnis des Derbys zwischen den Kölnern und Fortuna Düsseldorf. In der noch jungen Geschichte der Futsal-Bundesliga hatte es dieses Ergebnis zuvor erst zweimal gegeben: Im Playoff-Viertelfinale 2023 zwischen Hamburg Panthers und Jahn Regensburg und in der Saison 2021/22 zwischen dem Stuttgarter FC und Hamburg.
Torloses Unentschieden im Futsal: „Das ist nicht normal!“
Verwundert über die ausgebliebenen Tore zeigte sich auch Panthers-Kapitän Jilo Hirosawa. „Das ist nicht normal! Kommt gerne in die Halle, in der Regel fallen da mehr Tore“, bewarb der Spielführer seine Sportart. Wie so viele Futsal-Spieler kommt auch Hirosawa aus dem Fußball.
Nach seinem Studium entschied sich der 32-Jährige, dem Fußball den Rücken zu kehren und den vollen Fokus auf Futsal zu legen. Zum einen, weil „der Spaßfaktor höher ist. Das Spiel ist schneller und man hat mehr Ballaktionen.“ Zudem schien für den Kapitän der Vogelsanger beim Futsal „der Weg nach oben deutlich kürzer“ als beim Fußball. 20 Mal ist Hirosawa bereits für die deutsche Futsal-Nationalmannschaft aufgelaufen.
Auch Amin Katani, Trainer der Panthers, widmet sich seit 13 Jahren dem Futsal. Zunächst als Spieler und heute an der Seitenlinie. Für Katani war die Intensität des dynamischen Sports ausschlaggebend. „Man ist alle paar Sekunden am Ball und muss die ganze Zeit im Kopf wach sein. Man muss eine Einheit sein, aus der niemand rausfallen darf.“
Beide Torhüter brillieren – Turnes Sodero fliegt
Als Einheit wollten sich die Panthers den Zuschauern beim ersten Heimspiel präsentieren und mit einem Sieg bedanken. Der Start der beiden Mannschaften in die Partie war verhalten, Kölns Schlussmann Rainer Schreiber-Fernandez war zweimal zur Stelle (1./6.), doch die gefährlichste Chance der Anfangsphase erspielten sich die Hausherren: Koya Yoshida brachte eine Flanke direkt vor das Tor, doch Hirosawa konnte nicht verwerten (7.). Dies war der Startschuss für die chancenreichste Phase der Partie. Im Minutentakt brachten sich die Mannschaften in gute Abschlusssituationen, doch scheiterten immer wieder an den stark aufgelegten Schlussmännern Schreiber-Fernandez und Martin Nhu Thuan Vu.
Obwohl es ausreichend Möglichkeiten gab, ging es torlos in die Kabinen. In Halbzeit zwei brauchten die Teams weniger Anlaufzeit als in Hälfte eins. In Minute 22 rettete Schreiber-Fernandez erst im Eins gegen Eins und nach anschließender Ecke abermals glänzend und leitete sofort einen Konter ein. Die Panthers kamen zu einer Doppelchance, doch Yoshida verlor, wie so oft am Sonntag, das Privatduell gegen den Keeper der Fortuna.
In Minute 26 erwies Henrique Turnes Sodero den Panthers einen Bärendienst. Nachdem er wenige Minuten zuvor bereits verwarnt wurde, kam er zu spät in einen Zweikampf und sah die Gelb-Rote Karte. Über die zweiminütige Unterzahl der Vogelsanger kesselte die Fortuna die Heimmannschaft ein. Die bejubelten nun jeden Block und gewonnen Zweikampf lautstark. Diese Energie konnten die Panthers, getragen vom Publikum, auch nach überstandener Unterzahl aufrechterhalten. So entwickelte sich eine spannende Schlussphase, in der beide Mannschaften immer wieder anliefen, doch keiner sollte der goldene Treffer gelingen.
Schlechteste Offensive, beste Defensive
Kölns Trainer Katani bilanzierte nach dem Spiel: „Die Torhüter waren auf beiden Seiten überragend. Wenn man zwei Minuten in Unterzahl verteidigt und da kein Gegentor kriegt, ist das Unentschieden in Ordnung.“
Nach dem 1:1 im Eröffnungsspiel beim FC Liria stehen die Panthers nun mit zwei Punkten aus zwei Spielen auf Tabellenrang sechs. Eine Platzierung, über die sich der Trainer am Ende der Saison freuen würde. Katani weiß, dass seine Mannschaft mit einem Torverhältnis von 1:1 die schwächste Offensive der Liga stellt: „In der Offensive hapert es, da fehlt den Jungs noch etwas Erfahrung“, jedoch auch die beste Defensive. „Wir haben in zwei Spielen nur ein Tor kassiert, die Defensive steht.“
Mit dieser Voraussetzung treten die Panthers am Samstag beim SV Pars Neu-Isenburg an (18 Uhr).