Das Drittliga-Team von Trainer Christian Stark hat nach dem Erfolg den dritten Platz und die Teilnahme am DHB-Pokal sicher.
HandballLange Party-Nacht beim Longericher SC nach 29:26 gegen Hanau

Joscha Rinke (rechts) zeigte beim Erfolg des Longericher SC eine starke Leistung.
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Die Handballer des Longericher SC haben sich am Samstag in eine unverhofft lange Nacht verabschiedet. Nach dem 29:26 (17:11) gegen die HSG Hanau gab es nicht nur einen alltäglichen Sieg in der Dritten Liga Süd-West zu feiern, sondern es galt auch auf die vorzeitige Ankunft am Saisonziel anzustoßen. Drei Spieltage vor Schluss ist der Mannschaft von Trainer Christian Stark der dritte Platz und die damit verbundene Teilnahme am DHB-Pokal in der Spielzeit 2025/2026 nicht mehr zu nehmen.
Zu verdanken hatten die Kölner ihre ausgelassene Party auch den Ergebnissen der Konkurrenz: Leutershausen rutschte nach seiner Niederlage in Kirchzell auf Rang fünf, während sich Saarlouis durch den Sieg in Aldekerk auf Platz vier verbesserte. Da Longerich bei drei verbleibenden Partien sowohl sechs Punkte Vorsprung als auch den gegenüber Saarlouis besseren direkten Vergleich hat, sind die Kölner nicht mehr aus den Top-Drei zu verdrängen.
Ich bin mächtig stolz, dass wir den dritten Platz erreicht haben, das hätten uns nach dem personellen Umbruch im vergangenen Sommer nicht viele zugetraut
„Ich bin mächtig stolz, dass wir den dritten Platz erreicht haben, das hätten uns nach dem personellen Umbruch im vergangenen Sommer nicht viele zugetraut“, erklärte Trainer Christian Stark, der gegen Hanau nach eigener Aussage „einen fantastischen Handballabend“ erlebt hatte.
Zunächst deutete allerdings nur wenig auf einen für die Gastgeber glücklichen Verlauf hin. Neben dem an der Schulter verletzten Lennart Leitz meldete sich kurz vor dem Match Dustin Thöne wegen Knieproblemen ab. Besonders in der Abwehr stellte das den LSC vor taktische Herausforderungen, da Stark auf eine Formation setzte, die nicht eingespielt war. Doch das Team bestand seine Herausforderung in der Defensive mit Bravour, wohingegen es im Angriff zu zaghaft agierte und sich auch deshalb nur einen knappen Vorsprung herausarbeitete.
Erst als die Gastgeber auch in der Offensive bessere Lösungen fanden, zogen sie bis zur Pause davon. Der von Stark empfundene „Rückenwind“ trug die Longericher allerdings nicht bis zum Abpfiff. Bei den Kölnern schwanden die Kräfte, was sich in erster Linie in einer Reihe vergebener Chancen bemerkbar machte. Sowohl bei Tempogegenstößen als auch bei Siebenmetern oder gut heraus gespielten Gelegenheiten von außen verfehlten die Spieler das Tor und schürten damit beim Gegner Hoffnungen.
Hanau arbeitete sich bis zum 26:26 heran (55.), doch in der entscheidenden Phase bewies der LSC die besseren Nerven. Loic Kaysen scheiterte beim 27:26 zunächst am vor allem in der zweiten Halbzeit starken HSG-Kepper, bevor die Hessen im Gegenzug einen Siebenmeter zugesprochen bekamen. Den Strafwurf parierte der für den zuvor ebenfalls überzeugenden Lennard Kull eingewechselte LSC-Torhüter Roman Babic und Lukas Martin Schulz sowie Kieran Unbehaun sorgten mit ihren Toren für die Entscheidung.
„Wenn man es kritisch betrachten will, muss man sagen, dass wir es nicht mehr so spannend hätten machen dürfen“, meinte Stark. „Wenn man es positiv sehen will, haben wir eine herausragende Mentalität und enorme Widerstandsfähigkeit bewiesen.“ Das galt vor allem für Joscha Rinke, der als Vertreter von Dustin Thöne eine herausragende Partie ablieferte.
Longericher SC: Babic, Kull, Kromberg; Wörmann (3), Pyszora (6), Richter (1), Gerfen, Niehaus, Unbehaun (4), Wolf, Schulz (6/4), Babic, Kaysen, Dibowski, Kremp, Kromberg, Rinke (2), Kämper (6).