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BezirksligaZugang Mehdi Reichert lässt CfB Ford Niehl vom Aufstieg träumen

Lesezeit 4 Minuten
Fußball Siegburg 04 gegen VfL Vichttal
Mehdi Reichert

Mehdi Reichert ist der Top-Zugang des CfB Ford Niehl.

Angelo Mazza hat beim Fußball-Bezirksligisten als Trainer die Nachfolge von Oliver Lehrbach angetreten und schwärmt von seiner Neuverpflichtung.

Mehdi Reichert hat sich dem CfB Ford Niehl angeschlossen. Und sein neuer Trainer Angelo Mazza ist begeistert, den Mittelfeldspieler in seinen Reihen zu wissen. Der 27-Jährige wurde im Rechtsrheinischen ausgebildet. Als 18-Jähriger betrug sein Marktwert 50 000 Euro. Beim FC Viktoria Köln erhielt Reichert sein sportliches Rüstzeug, das ihm neben 24 Pflichtspielen in der A-Junioren-Bundesliga West in seiner Hochzeit noch ein gutes Dutzend Regionalligaspiele für den TuS Erndtebrück (13) und die Viktoria (1) ermöglichte.

In der fünfthöchsten Spielklasse kamen in der Oberliga Westfalen (45) und der Mittelrheinliga (48) weitere 93 Einsätze hinzu. Beim FC Hürth sind als jüngster Arbeitsnachweis sechs Partien (1 Tor) und 192 Spielminuten hinterlegt. Eine Saison also, die beide Seiten nicht zufriedenstellte. Jetzt folgte sein Wechsel in die Siebte Liga.

Mehdi ist ein Geschenk. Ein unfassbar guter Fußballer und ein richtig feiner Kerl. Mit ihm gewinnen wir enorm viel Qualität dazu. Mehdi ist ohne Frage das Gehirn der Mannschaft
Angelo Mazza, Trainer des CfB Ford Niehl, über Zugang Mehdi Reichert

Sein 37-jähriger italienischer Coach sprüht regelrecht vor Freude. In etwa so, als würden Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. „Mehdi ist ein Geschenk. Ein unfassbar guter Fußballer und ein richtig feiner Kerl. Mit ihm gewinnen wir enorm viel Qualität dazu. Er hat in jeder Situation einfach die Ruhe weg und verspürt keinen Druck. Wir sind froh, dass wir ihn bei uns haben. Mehdi ist ohne Frage das Gehirn der Mannschaft.“

Dass der Zwei-Klassen-Abstieg von der Mittelrhein- in die Bezirksliga für das einstige Talent im besten Fußballeralter allerdings nicht von ungefähr kommt, ist allen Beteiligten bewusst. Oliver Heitmann, sein Ex-Trainer beim FC Hürth, begrüßte den Wechsel zum CfB Ford Niehl ausdrücklich. Sinngemäß ließ er Mazza wissen, dass Niehl mit der Verpflichtung Reicherts nichts falsch machen könne. Unter einer Bedingung allerdings: „Wir kennen das Thema und sind da intensiv dran. Die ersten Signale sind positiv, es entwickelt sich in die richtige Richtung. Wenn wir Mehdi auf ein anderes Fitnesslevel heben können, kann er der Liga ohne Frage seinen Stempel aufdrücken“, meint Mazza.

Trainer Angelo Mazza will Mehdi Reichert beim CfB Ford Niehl auf ein besseres Fitneeslevel befördern

Reichert ist als Sechser vorgesehen. Der Mann vor der Abwehr also, der das Spiel der Niehler lenken und den Spielrhythmus bestimmen soll. Eher einer, der antizipiert. Ein Kopfarbeiter. Das rohe Spiel ist nicht seins. Angedacht ist, dass er nicht weniger als das Herzstück seines neuen Klubs sein soll. Für Mazza selbst ist Reichert „eine Inspiration“. Mit ihm eröffneten sich schlichtweg andere Möglichkeiten. Er sei ein Führungsspieler sondergleichen, findet der Italiener. Nun liege es an ihm selbst, die körperlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. „Aber wir haben keine Zweifel, dass es uns gemeinsam mit Mehdi gelingen wird.“

Mazza, bislang für die zweite Mannschaft verantwortlich, trat zum 1. Juli in die Fußstapfen des langjährigen Coaches Oliver Lehrbach. Nach gut zwei Jahrzehnten im Trainergeschäft wird sich der 52-jährige Pulheimer als Sportlicher Leiter fortan in erster Linie in der Kaderplanung und die strategische Ausrichtung des Klubs einbringen.

Angelo macht es wahnsinnig gut. Er packt wirklich jeden Spieler und ist im besten Sinne des Wortes ein absoluter Menschenfänger
Oliver Lehrbach, Sportlicher Leiter des CfB Ford Niehl, über Trainer Angelo Mazza

Lehrbach ist ein regelrechter Fan seines Nachfolgers. „Angelo macht es wahnsinnig gut. Er packt wirklich jeden Spieler und ist im besten Sinne des Wortes ein absoluter Menschenfänger.“

Alexander Runkel und René Eschmann, zwei, die er gerne weiterhin in Niehl gesehen hätte, entschieden sich allerdings für einen Wechsel zur klassenhöheren Borussia aus Lindenthal-Hohenlind. „Es ist kein Geheimnis, dass es mein Wunsch war, mit Alex und René weiterzuarbeiten. Ich habe Verständnis für ihren Wechsel. Beide wissen allerdings auch, dass unsere Türen für sie immer offenstehen“, sagt Mazza. Beide Seiten seien weiterhin im guten Austausch, bekräftigt der Niehler Coach.

An den gestiegenen Ambitionen ändere der Abgang des Duos nichts. Mittelfristig sei der Aufstieg in die Landesliga das Ziel. „Wir arbeiten seriös an der Umsetzung und streben eine kontinuierliche Entwicklung an, ohne irgendwelche verrückten Dinge zu machen.“ Nach Tabellenplatz neun in der vergangenen Spielzeit habe man laut Mazza den Anspruch, „den Kontakt nach oben zu halten.“

Das forsche, mit hoher Laufbereitschaft auf frühe Ballgewinne ausgerichtete Spiel trägt jedenfalls in der Saisonvorbereitung erkennbar erste Früchte, „auch wenn wir nicht immer den perfekten Anzug stellen konnten“.

Im abschließenden Trainingslager in Bergneustadt gehe es um den letzten Schliff, ehe eine Woche darauf der Ligaauftakt bei Aufsteiger Bergfried Leverkusen (25. August) ansteht. „Bergfried hat in der Kreisliga A eine beeindruckende Saison gespielt und ist im Verbund nur schwer zu schlagen. Sie haben eine hoch veranlagte und homogene Mannschaft. Aber natürlich liegt der Fokus auf uns, mit dem Ziel, einen erfolgreichen Saisonauftakt hinzulegen.“