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Kölner KreisligaAgrippina-Torjäger Mustafa Akyol ist der „Bulle vom Zülpicher Wall“

Lesezeit 3 Minuten
Mustafa Akyol (Mitte) erzielt eines seiner fünf Tore für Agrippina II im Spiel gegen den FSV Köln II.

Mustafa Akyol (Mitte) erzielt eines seiner fünf Tore für Agrippina II im Spiel gegen den FSV Köln II.

Mustafa Akyol hält Agrippina II mit weiteren fünf Treffern auf Titelkurs. Sein italienischer Trainer mahnt zur Besonnenheit.

Mustafa Akyol weiß, wo das Tor steht. Der „Bulle vom Zülpicher Wall“ trifft weiter nach Belieben. Am neunten Spieltag der Kölner Kreisliga D (Staffel 3) erzielte der kantige Mittelstürmer beim 6:0 (3:0)-Erfolg seines SV Agrippina Germania Köln II gegen den FSV Köln II gleich fünf Treffer.

Damit steht der hoch aufgeschossene Strafraumspieler bei 23 Saisontoren. Vermutlich hätten es sogar mehr sein können. Denn der 36-Jährige ist nicht der Spielertyp, der zwingend jeden Laufweg mitmacht. Manch ein Trainer würde ihn als „Stehgeiger“ bezeichnen. Einer eben, der den Ball mit Vorliebe in den Fuß gespielt bekommt, um bloß keinen Meter zu viel zu machen. Allerdings ist der ehemalige Südstadt-Fortune auch jemand, der mit bestechender Effizienz seine Tore erzielt.

Nach dem Fünferpack ist er Ludwig Wolper (24 Tore/Germania Ossendorf II) dicht auf den Fersen. Im Fußballkreis Köln ist nur Gianluca Miranda besser. Für den C-Ligisten SV Rot-Weiß Zollstock erzielte der „Koloss von Ehrenfeld“ bereits 27 Tore. Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch beim 3:0 (2:0)-Sieg gegen Auweiler-Esch alle Treffer auf das Konto des 1,95 Meter großen Hünen gingen.

Dass der Tabellenführer aus dem Univiertel mit Mustafa Akyol nicht nur eine Tormaschine hat, bewies das Team von Agrippina-Trainer Alessandro Marotta eindrucksvoll in der Rückwärtsbewegung. Die bislang acht Gegentore belegen dies. Getreu des Mottos „der Angriff gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften“ kann sich Agrippina auf seine Defensivreihe verlassen.

Der Franco Baresi aus dem Kölner Univiertel

Michele Armillotta ist derjenige, der den Ton angibt. Mit Präsenz, Coolness und einer für diese Klasse ziemlich ausgeprägten Antizipationsgabe löst er seine Aufgabenstellungen. Gepaart mit seinem irgendwie gleichgültig anmutenden Laufstil, seiner Statur und Optik erinnert er an Franco Baresi (63). Die große Fußball-Legende, die 1982 mit Italien den Weltpokal gewann und in einer beispiellosen Laufbahn vom Beginn bis zum Karriereende in 532 Spielen auf Klubebene nur das Trikot des AC Mailand trug.

Eine Stütze im Team des 49-jährigen Marotta ist auch sein Achter, Fabio Spagnolo, der als sogenannter Box-to-Box-Spieler und Aggressive-Leader mit ordentlich Temperament aufkeimende Gefahrenmomente unterbindet und gleiche ebenso gedankenschnell initiiert.

Mit Abwehrchef Armillotta, Stratege Spagnolo und Veredler Akyol verfügt Agrippina über eine ordentliche Achse, die allerdings nicht gänzlich sorgenfrei ist. Dabei lauert die größte Gefahr vermutlich in den eigenen Reihen, wie der italienische Chefcoach aus Roccagloriasa an der Amalfiküste in der Halbzeitsprache recht deutlich zum Ausdruck brachte.

Topspiel am Sonntag gegen Blau-Weiß Köln IV

„Es steht 3:0. Wir machen ein gutes Spiel und ihr regt euch permanent über den Schiedsrichter auf. Was ist los mit euch? Haltet die Klappe und spielt weiter. Ruhig und diszipliniert. Der Rest kommt von alleine“, ärgerte sich Marotta.

Am kommenden Spieltag wird es zum Showdown beim Tabellenzweiten Blau-Weiß Köln IV (Sonntag, 12.45 Uhr, Militärring/Gleueler Str.) kommen und der Süditaliener seinem Ziel womöglich wieder ein Stück näher sein. Ein Sieg der Agrippina wäre wohl gleichbedeutend mit der Herbstmeisterschaft.