Obwohl sein Trainer Jannik Engel in Leverkusen tätig ist, bleibt der Sprinter in Köln. Er hat große Ziele.
Kölner SprinterJoshua Hartmann hält dem ASV die Treue und will zwei Schallmauern knacken
Neues Jahr, altes Trikot: Joshua Hartmann (23) wird weiterhin für den ASV Köln auf Medaillenjagd gehen. Obwohl sein Trainer Jannik Engel längst beim TSV Bayer Leverkusen angestellt ist und viele Einheiten auf der anderen Rheinseite absolviert werden, trägt das Sprint-Ass auch künftig das weinrote Jersey. „Ich will weiterhin für meine Heimatstadt antreten“, stellt Hartmann klar. Er fühle sich dem ASV verbunden und freue sich aufs Training auf der heimischen Anlage direkt am Stadtwald. Dort, wo er vor mittlerweile sieben Jahren beim ASV-Sprintcup entdeckt wurde.
Mittlerweile ist Hartmann in der europäischen Spitze angekommen – und längst nicht satt. „Ich glaube fest daran, dass ich die 200 Meter unter 20 Sekunden laufen kann“, sagt der frühere Nachwuchsfußballer des 1. FC Köln. Bei der EM in München bewältigte er die Strecke bereits in 20,33 Sekunden – und das, obwohl der Start wegen starken Regens um eine halbe Stunden verschoben worden war. Dank dieser persönlichen Bestzeit zog er als erster Deutscher seit 1986 in ein 200-Meter-Finale ein. Dort sollte er Fünfter werden.
Joshua Hartmann mit Berg- und Talfahrt im Jahr 2022
Es war das Highlight eines Jahres 2022, das getrost als Berg- und Talfahrt bezeichnet werden kann. Die Disqualifikation bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin im 200-Meter-Finale wegen Bahnübertretens, ein verpatzter Wechsel im EM-Finale mit der 4x100-Meter-Staffel und das Ausscheiden im WM-Vorlauf in Eugene (USA) zählten zu den Tiefpunkten. Dafür stellten er, Kevin Kranz, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah im Vorlauf in München einen nationalen Rekord auf (37,97 Sekunden). Bereits in Regensburg war man als erste deutsche Staffel überhaupt unter 38 Sekunden gelaufen (37,99 Sekunden).
Die 100 Meter unter zehn Sekunden?
Für den BWL-Studenten ist das Glas rückblickend halbvoll: „Die guten Dinge bleiben bei mir viel länger im Gedächtnis und sorgen für neue Motivation.“ Seine Ziele für 2023 sind klar gesteckt: Hartmann verzichtet auf die Hallen-DM in Dortmund und legt den Fokus ganz auf die Freiluftsaison. „Im Februar beginnt für mich schon wieder die Vorbereitung auf den Sommer“, sagt der ASV-Athlet. Bei der WM 2023 in Budapest (Ungarn) peile er „mindestens das 200-Meter-Halbfinale“ an.
Auch über die halbe Distanz hat er Großes vor: „Ich traue mir zu, irgendwann die Zehn-Sekunden-Schallmauer zu knacken.“ Im Vorjahr drückte er seine Bestzeit schon auf 10,11 Sekunden. Die Jagd nach weiteren Meilensteinen geht also weiter. Im weinroten ASV-Trikot.