Drittliga-Team von Trainer Christian Stark zeigt beim 39:32 gegen die HG Saarlouis eine furiose Leistung.
HandballLongericher SC feiert sportliche Gala bei Karnevalsstimmung
Die Begeisterung sprudelte aus Christian Stark geradezu heraus. Es fiel dem Trainer des Longericher SC merklich schwer, die Leistung seiner Mannschaft ohne Superlative zu würdigen. Es sei „ein überragender Abend“ gewesen, schwärmte der Trainer des Longericher SC.
Er selbst sowie die 410 ebenfalls restlos begeisterten Zuschauer in der Sporthalle der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule hatten seiner Ansicht nach am Samstag in der Dritten Liga Süd-West „ein ganz, ganz fantastisches Handballspiel gesehen.“
Spieler des Longericher SC lassen sich nach Spielschluss feiern
Tatsächlich lassen insgesamt mehr als 70 Tore selbst bei den anspruchsvollsten Fans nur wenig Wünsche offen. Und weil die Kölner beim 39:32 (17:17) gegen den hoch eingeschätzten Tabellendritten HG Saarlouis das bessere Ende für sich hatten, durften sie sich nach Spielschluss zurecht minutenlang mit Ovationen feiern lassen.
Bereits vor Beginn der Partie herrschte ausgelassene Stimmung. Die Besucher erinnerten sich drei Tage nach Aschermittwoch mit fröhlichem Gesang an die beliebtesten Lieder der Session, Stark konnte sich schon zu diesem Zeitpunkt des Eindrucks nicht erwehren, dass „wir es beim LSC geschafft haben, die Karnevalszeit zu verlängern.“
In dieser inspirierenden Atmosphäre zeigten beide Teams von Beginn an eine Leistung, die das Publikum zu weiterer frenetischer Unterstützung trieb. Als die Gastgeber nach 16 Minuten beim 11:10 durch Malte Nolting erstmals in Führung gingen, schwoll der Jubel noch einmal an.
Auch in der Folge ging es kaum weniger enthusiastisch zu, weil die Kontrahenten nicht nur mit ihrer dynamischen Offensive überzeugten, sondern sich auch in der Defensive für kompromisslose Aktionen nicht zu schade waren. „Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die Bock auf Tempo hatten und in der Defensive nicht gerade zimperlich miteinander umgegangen sind, ohne dabei jemals unfair zu agieren“, konstatierte Stark.
Nach dem 17:17-Pausenstand schaukelten sich die Rivalen bis zum 29:29 weiter gegenseitig hoch. „Wir haben uns nie aus der Ruhe bringen lassen und haben demonstriert, dass wir das Gewinner-Gen in uns tragen“, bemerkte der Coach stolz.
Es waren im Angriff in erster Linie der in der Hinrunde lange verletzte Marian Dahlke (9 Tore), Lukas Martin Schulz, Max Zimmermann (jeweils 8) sowie Malte Nolting (7) die diese Siegermentalität verkörperten, wenngleich Stark eines wichtig war: „Man kann gar nicht genug hervorheben, was das für eine starke Kollektivleistung gewesen ist.“
Tatsächlich steigerten sich die Kölner in den letzten zehn Minuten noch einmal. Während Saarlouis dem Tempo physisch Tribut zollen musste, hielt der LSC in der Offensive die Intensität hoch und ließ in der Abwehr kaum noch etwas zu. Mit 10:2 gingen die letzten zehn Minuten an die entfesselten Gastgeber, die laut Stark „exzellente Werbung für den Handball“ betrieben hatten.
Elvan Kromberg und Christopher Wolf verletzen sich
Getrübt wurde die Feier durch zwei Verletzungen: Keeper Elvan Kromberg kugelte sich bei einer seiner vielen starken Aktionen die Schulter aus und musste ins Krankenhaus gebracht werden, wo sie wieder eingerenkt wurde. Ebenfalls bis tief in die Nacht saß Stark mit Christopher Wolf in der Radiologie. Wie dort diagnostiziert wurde, hatte sich der Abwehrchef einen Mittelhandbruch zugezogen. „Das sind die Tränen, die wir nach diesem tollen Match im Auge haben“, sagte Stark. „Wir haben den Erfolg teuer bezahlt.“
LSC: Inzenhofer, Kromberg, Gerfen, Zerwas (2), Pyszora (2), Richter (2), Thöne (1), Woermann, Wolf, Zimmermann (8), Schulz (8/3), Nolting (7), Rinke , Dahlke (9), Malolepszy. – Zuschauer: 410.