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MittelrheinligaFC Pesch verliert Schlüsselspieler Manuel Glowacz

Lesezeit 4 Minuten
Manuel Glowacz verlässt den Mittelrheinliga-Aufsteiger FC Pesch.

Manuel Glowacz verlässt den Mittelrheinliga-Aufsteiger FC Pesch.

Der FC Pesch hatte darauf gehofft, dass sein torgefährlicher Spielgestalter noch eine Saison dranhängt. Daraus wird nun nichts.

Der FC Pesch ist eine Woche nach dem Trainingsstart mit einem ungefährdeten 3:0-Testspielerfolg bei der SpVg. Rheindörfer Nord in die Saisonvorbereitung gestartet. Nicht mit dabei war Manuel Glowacz. Gut zwei Monate vor seinem 37. Geburtstag trennen sich die Wege. Ob das zugleich das Karriereende Glowacz' sein wird, vermochte der Standardspezialist nicht mit Gewissheit zu beantworten.

Man habe alles getan und über viele Gespräche hinweg in den meisten Punkten Einigkeit erzielen können, so Peschs Trainer Abdullah Keseroglu (36). „Wir haben bis zuletzt gehofft und waren zuversichtlich, dass Manu noch eine Saison dranhängt. Aber natürlich war uns allen klar, dass es auch anders kommen könnte. Dass es ein herber Verlust ist, steht außer Frage.“ Natürlich könne man einen solchen Spieler nicht gleichwertig ersetzen. „Aber wir werden alles unternehmen, um die Lücke zu schließen und ich bin da ganz zuversichtlich.“

Manuel Glowacz führte den FC Pesch in die Mittelrheinliga

Glowacz war in der zurückliegenden Spielzeit der zentrale Spieler und Erfolgsgarant schlechthin des Pescher Aufstiegs in die Mittelrheinliga. Mit zehn Toren und 23 Vorlagen führte er die klubinterne Scorer-Statistik noch vor Marcel Dawidowski (23/6), der sich seinerseits nach dem Gewinn der Meisterschaft zu einem Wechsel zum Liga-Konkurrenten FV Bonn-Endenich entschieden hatte. Gemeinsam war das Duo für 80 Prozent aller Pescher Tore verantwortlich. Beide dürften ein Vakuum hinterlassen.

„Die Zusammenarbeit mit Apo (Abdullah Keseroglu; d. Red.) war von großem gegenseitigen Vertrauen geprägt und absolut einzigartig. Wir hatten eine richtig gute und erfolgreiche Zeit. Pesch hat sich in der Tat sehr bemüht, meinen Vorstellungen nachzukommen. Leider haben sich die Dinge aber ziemlich hingezogen, sodass ich schließlich die Hängepartie beendet habe. Ich bin keine 18 mehr und die Rahmenbedingungen müssen in jeglicher Form passen. Bei allen Entscheidungen ist mir wichtig, meinen Ansprüchen gerecht zu werden. So wie es immer gehandhabt habe. Ob und in welcher Form es für mich im Amateurfußball weitergeht, kann ich aktuell nicht seriös beantworten. Alles ist möglich. Aber wenn ich etwas Neues anfange, dann aus voller Überzeugung. Jetzt mache ich aber erstmal ein paar Tage Urlaub und werde sehen, was sich noch entwickelt in den Wochen“, erklärte Glowacz auf Nachfrage.

Ob und in welcher Form es für mich im Amateurfußball weitergeht, kann ich aktuell nicht seriös beantworten. Alles ist möglich
Manuel Glowacz

Jemand, der verstärkt in die Verantwortung muss, ist Kaan Akca. Der 30-jährige Mittelfeldspieler stand in der vergangenen Saison noch in Glowacz‘ Schatten, genießt allerdings ungeteilte Wertschätzung. Von Glowacz hat er nicht nur die Kapitänsbinde übernommen, sondern auch jede Standardsituation.

Koray Kacinoglu, von Keseroglu selbst zum „Königstransfer“ erklärt, fehlte zum Testspielauftakt. Der 30 Jahre alte langjährige Regionalligaspieler sei als Innenverteidiger vorgesehen. Den Großteil seiner Spiele hat der beim 1. FC Köln ausgebildete Defensivspieler auf der Rechtsverteidigerposition gemacht. „Wir wollen hinten heraus Fußball spielen und da gibt es aus meiner Sicht kaum einen Besseren“, so Keseroglu. Sein Nebenmann dürfte wohl Bünyamin Koyuncu (25) werden, der eine enorme Robustheit mitbringt.

Kreispokal-Endspiel gegen Deutz am 18. August

Gleiches gilt für Melih Satilmis (20). Der bullige Mittelfeldspieler ist der Chef-Zweikämpfer in der Zentrale. Ohne Zweifel ist er beste Balleroberer in Keseroglus Team. Ob der von Schwarz-Weiß Essen verpflichtete Clinton Williams (22) die Rolle Dawidowski adäquat wird ausfüllen können, bleibt abzuwarten. Gut möglich ist, dass Alex Papazoglu im Duell der Mittelstürmer erstmal die Nase vorn haben könnte, wenn am 18. August das Kreispokal-Endspiel gegen die SV Deutz 05 ansteht. In der Mittelrheinliga startet der FC Pesch beim FC Hennef 05 (25. August).

Eine hohe Ballsicherheit, immense Laufbereitschaft sowie eine enorme Zuverlässigkeit verkörpert das japanische Quintett des FC Pesch. Der beidfüßige Yoshikazu Takahaski (24) spielt im Kölner Norden seine zweite Saison und war mit fünf direkten Torbeteiligungen in 18 Spielen zumeist ein belebendes Element. Die japanische Delegation komplettieren Kamata Todate, Yamato Aoki, Tomoya Kurogi und Takuma Yamahara, die allesamt Startelf-Kandidaten sind.

Die Neuverpflichtungen des FC Pesch im Überblick: Koray Kacinoglu (SF Baumberg), Tomoya Kurogi (Frechen 20), Elyesa Kursunlu, Samuel Bockelkamp (beide FC Hürth), Kanata Todate (VfB Hilden), Yamato Aoki (Hokuriku University/Japan), Clinton Williams (ETB SW Essen), Lucas Lützeler (Fortuna Köln II), Takumu Yamahara, Leon Mani (beide FC Hennef 05), Alkan Sancarbarlaz (Fortuna Köln U19), Sekou-Cheick Condé (vereinslos). - Die nächsten Testspiele: Pesch – Eintracht Hohkeppel II (Mittwoch, 19.30 Uhr), Kurdistan Düren – Pesch (4. August, 15 Uhr), Pesch – DV Solingen (7. August, 19.30 Uhr), Pesch – SG Benrath-Hassels (11. August, 15.30 Uhr).