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Porzer Ausnahme-SpielerSchachwelt trauert um Kölner Großmeister Robert Hübner

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Schach-Großmeister Robert Hübner im Jahr 1994

Schach-Großmeister Robert Hübner im Jahr 1994

Der gebürtige Porzer war einer der bedeutendsten deutschen Schachspieler der Geschichte.

Trauer um Robert Hübner: Der deutsche Schachgroßmeister ist am 5. Januar in einem Kölner Krankenhaus an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Der gebürtige Porzer wurde 76 Jahre alt. „Das deutsche Schach verliert mit ihm eine außergewöhnliche Persönlichkeit und einen hervorragenden Analytiker unseres schönen Sports“, hieß es vom Deutschen Schachbund.

Hübner galt als einer der herausragendsten Schachspieler der Nachkriegszeit. Bereits in jungen Jahren zeigte sich sein außergewöhnliches Talent: Mit 14 Jahren gewann er die Deutsche Jugendmeisterschaft und wurde bald als eines der größten Talente des internationalen Schachs gefeiert.

Robert Hübner soll 22 Sprachen beherrscht haben

Hübners analytische Tiefe und sein ausgeprägtes Interesse für Schachtheorie führten ihn bis die Weltspitze. 1971 wurde er als jüngster Deutscher Großmeister, und in den 1970er und 1980er Jahren war er einer der besten Spieler der Welt. Er erreichte mehrfach die Kandidatenturniere für die Weltmeisterschaft und wurde 1980 Dritter in der offiziellen Weltrangliste. Besonders berühmt wurde sein spannendes Kandidaten-Match gegen Viktor Kortschnoi 1980, das Hübner knapp verlor.

Neben seiner aktiven Schachkarriere widmete sich Hübner der wissenschaftlichen Arbeit. Er studierte klassische Philologie und promovierte 1976. Als vielseitig gebildeter Intellektueller veröffentlichte er zahlreiche Schachanalysen und Werke zur Schachgeschichte, die wegen ihrer Präzision und Tiefe geschätzt werden. Er soll 22 Sprachen beherrscht haben.

Hübner zog sich im Laufe der 1990er Jahre zunehmend vom Turnierschach zurück, blieb aber als Autor und gelegentlicher Spieler aktiv. Sein Name steht bis heute für exzellente Schachanalysen, höchste Konzentration und eine unvergleichliche Hingabe an das Spiel. (ckr)