KreispokalSchwarz-Weiß Köln sorgt gegen Lindenthal für die Sensation

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Abdelkader Maouel (rechts) von Schwarz-Weiß Köln war gegen Lindenthal der überragende Spieler seines Teams.

Abdelkader Maouel (rechts) von Schwarz-Weiß Köln war gegen Lindenthal der überragende Spieler seines Teams.

Der Kreisligist besiegt das zwei Klassen höher spielende Team von Borussia Lindenthal-Hohenlind mit 2:1. 

Der Sport-Club Schwarz-Weiß Köln steht im Kreispokal-Halbfinale. Die Vogelsanger besiegten in einem intensiv geführten Viertelfinal-Duell den zwei Klassen höher spielenden und damit klar favorisierten SC Borussia Lindenthal-Hohenlind nach Verlängerung mit 2:1 (1:1).

Für die Schwarz-Weißen war es der achte Sieg im achten Pflichtspiel der Saison. Nach drei Erfolgen in der Meisterschaft führt die Mannschaft von Frank Vones die Kölner Kreisliga A an.

Abdelkader Maouel erzielt ein Traumtor für Schwarz-Weiß Köln

Im Viertelfinale auf der Platzanlage am Kolkrabenweg diktierte der Landesligist erwartungsgemäß das Spielgeschehen. Das Team von Gästetrainer David Gsella machte aus dem deutlichen Plus an Ballbesitz allerdings nur wenig. Oftmals mangelte es im letzten Spieldrittel an der fehlenden Konsequenz und Genauigkeit, um aus den zahlreichen Torannäherungen Kapital zu schlagen. Insbesondere die für diese Spielklasse auffallend gut getretenen Eckstöße von Jan-Eric Birken hätten deutlich mehr Torgefahr entfachen müssen. „Gefühlt waren es 20 Ecken. Aber wir machen zu wenig daraus“, so Gsella.

Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt. Der Sieg für Schwarz-Weiß war nicht unverdient
David Gsella, Trainer des SC Borussia Lindenthal-Hohenlind

Schwarz-Weiß Köln hingegen setzte immer wieder Nadelstiche und hatte mit Abdelkader Maouel erneut den auffälligsten Offensivspieler in seinen Reihen. Maouel (19.), der bereits drei Tage zuvor in der Kreisliga mit vier Treffern beim 7:4-Sieg gegen TFC Köln überragt hatte, sorgte in Hohenlinds Defensive mit Raffinesse und Schlitzohrigkeit immer wieder für Konfusion und traf zur keineswegs überraschenden Führung. Eine präzise Hereingabe von Rechtsverteidiger Eike Bähr veredelte der Schwarz-Weiß-Torjäger sehenswert per Flugkopfball aus rund zehn Metern. Borussen-Keeper Gisbert Jan Cremerius war in dieser Szene machtlos.

Alexander Fuchs führt Lindenthal mit seinem Tor in die Verlängerung

Hohenlind, das weitgehend auf die Stammelf aus der Liga-Runde vertraute, war jedoch auch in der Folge tonangebend. Ans Rotieren sei momentan ohnehin nicht zu denken, erklärte Hohenlinds Trainer. „Wir laufen personell auf der letzten Rille.“

Überdies hakte es in der Feinabstimmung, um den in der Luft liegenden Ausgleich auch wirklich zu erzielen. In der Box sei relativ wenig passiert, so der 40-Jährige. Zielstrebiger agierte indes Schwarz-Weiß. Nach glänzender Vorarbeit von Maouel verpasste Pascal Frere per Direktabnahme aus Nahdistanz nur hauchdünn das 2:0. Cremerius stand goldrichtig.

Mit wenigen Ballkontakten suchte Hohenlind auch in der Folge ohne Unterlass den Weg nach vorne. Ivan Irmiev blieb mit einem Pfostentreffer glücklos. Diese und weitere Chancen verwerte er sonst „blind“ (Gsella). Besser machte es wenig später Alexander Fuchs (41.), der einen haarsträubenden Ballverlust von Hakan Caca vor dem eigenen Tor entscheidend verwerten konnte.

Heute kann ich meine Mannschaft nicht genug loben. Großes Kompliment an die Jungs, wie sie das Spiel mit Leidenschaft über die Bühne gebracht haben
Frank Vones, Trainer von Schwarz-Weiß Köln

Der zweite Durchgang blieb ohne Tore. Schwarz-Weiß bewies allerdings auch in der Verlängerung seine Widerstandsfähigkeit und feierte durch den 2:1-Siegtreffer des nach einer Stunde eingewechselten Kenan Balymez (95.) den Einzug ins Halbfinale und damit die Sensation schlechthin im laufenden Wettbewerb. „Für mich geht vor dem 2:1 ein klares Foulspiel an unserem Spieler voraus. Das muss der Schiedsrichter sehen“, meinte Gsella, der hinterher allerdings von einem „guten Gegner und einem nicht unverdienten Sieg für Schwarz-Weiß“ sprach.

Ähnlich äußerte sich Schwarz-Trainer Frank Vones. „Die erste halbe Stunde hat mir richtig gut gefallen. So gut habe ich meine Mannschaft schon lange nicht mehr gesehen. Und Hohenlind war richtig gut. Heute kann ich meine Mannschaft nicht genug loben. Großes Kompliment an die Jungs, wie sie das Spiel mit Leidenschaft über die Bühne gebracht haben“, meinte der 58-Jährige. Im Halbfinale trifft Schwarz-Weiß nun auf Deutz 05.

Dogukan Tasli von Deutz 05

Dogukan Tasli traf im Pokal-Viertelfinale für Deutz 05

Nach Treffern von Dogukan Tasli, Giancarlo Lore, Can Grund und einem Eigentor von Yannik Kayser meisterte auch der SV Deutz 05 mit seinem „zweiten Anzug“ das Viertelfinale und steht damit in der Runde der letzten vier. Der FC Pesch agierte beim FSV Köln souverän und siegte nach Treffern von Youngseok Lee (2), Marco Bramer, Deniz Kayla und Yoshikazu Takahashi mit 5:0. Das Leverkusener Duell entschied der SV Bergfried Leverkusen beim SC Leverkusen mit 2:1 für sich. Philipp Bigus und Tim Schmitz trafen für Bergfried, den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Jiger Ibrahim Polo erzielt.

Die Halbfinalspiele sind auf den 12. September terminiert.

Kreispokal-Viertelfinale

Casa Espana – SV Deutz 05 0:4 FSV Köln 99 – FC Pesch 0:5 SC Leverkusen – Bergfried Leverkusen 1:2 Schwarz-Weiß Köln – Borussia Lindenthal-Hohenlind 2:1 n.V.

Halbfinale

Schwarz-Weiß Köln - Deutz 05 (12. September, 19.30 Uhr) Bergfried Leverkusen – FC Pesch (12. September, 19.30 Uhr)

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