Die Aufstiegshoffnungen der Zweitliga-Tennisspieler sind dahin und die Verantwortlichen suchen nach Gründen.
TennisKölner Aufstiegsträume enden jäh – trotz diverser großer Namen
Diese Frage mussten sie sich stellen. Doch die Antwort fiel eher unbefriedigend aus. „Was hätten wir anders und besser machen können?“, wandte sich Sussan Karimi an Ralph Grambow. Die Teammanagerin des Kölner THC Stadion RW ist zusammen mit dem Trainer beim Tennis-Zweitligisten für die Zusammenstellung des Kaders und die Spieltags-Aufgebote verantwortlich.
Dass für den Verein aus Müngersdorf in seiner 15. Saison mit Erst- oder Zweitliga-Zugehörigkeit schon nach vier Spielen praktisch keine Chance mehr auf die Rückkehr in die deutsche Eliteliga besteht, ärgert die Verantwortlichen. Hatten sie sich nach dem Abstieg 2021 doch schon im Vorjahr so viel vorgenommen und spätestens mit dem breiteren Kader 2023 große Hoffnungen auf den Aufstieg verknüpft.
„Wenn man so viele Ausfälle hat wie wir, kann man nicht oben mitspielen“, lautete Karimis Statement nach dem 4:5 im Spitzenspiel bei TK BW Aachen. Eine Woche nach dem bitteren 4:5 gegen Liga-Neuling Ohligs und fünf Tage nach dem hoffnungsvollen 8:1 bei RW Berlin sind die Felle für die KTHC-Herren davon geschwommen.
Die Gründe dafür sind vielfältig und lauten sicher nicht nur „Verletzungspech“. Auch wenn für das „Alles-oder-Nichts-Spiel“ beim Topteam in der Kaiserstadt mit Facundo Diaz Acosta (ARG), Laurent Lokoli (FRA) und Raphael Collignon (BEL) tatsächlich drei Leistungsträger, die sich während der Rasen-Saison rund um Wimbledon an den Adduktoren, am Arm oder Rücken verletzt hatten, fehlten. Managerin Karimi erinnerte daran, dass sie vor der Saison mindestens je vier Einsätze zugesagt bekommen hatten.
Profispieler verdienen auf Turnieren wesentlich mehr Geld als in der deutschen Medenrunde
„Da kannst du nichts machen und auch höhere finanzielle Mittel greifen nicht“, benannte sie die Problematik bei Profispielern, die auf Turnieren wesentlich mehr Geld verdienen können, als in der deutschen Medenrunde. Wohl wissend, dass das Aachen-Spiel für den weiteren Saisonverlauf entscheidend ist, hatten die Kölner mit Gregoire Barrere, Jan Choinski sowie den Italienern Marco Trungelliti und Francesco Forti vier Spitzenkräfte akquiriert.
Bis auf den Franzosen Barrere, der 2:6, 4:6 gegen den Belgier Joris De Loore verlor, zündeten diese bei ihren Einzelsiegen auf den Sandplätzen am Luxemburger Ring auch. Da Lucas Gerch und Florian Broska trotz Satzführung gegen Thiemo de Bakker und Yannik Reuter jeweils im Champions-Tiebreak den Kürzeren zogen, ging es aber ohne Vorteil in die Doppel. Bei 3:3 mussten sie zwei Paar-Matches gewinnen und zogen ihre Spezialisten Wesley Koolhof und Adam Pavlasek auseinander.
Hoffnung auf treue Sponsoren für Kölner Tennis-Team
Während Letzterer zusammen mit Gerch im dritten Doppel die Nerven im Entscheidungssatz behielt, verlor Koolhof mit Trungelliti gegen die starken Belgier Sander Gilles und De Loore. Das 4:6, 4:6 lieferte die Entscheidung gegen Köln und die Antwort auf Karimis und Grambows Eingangsfrage: „Wirklich viel hätten wir nicht ändern können. Auch die Zweite Liga ist einfach stark und wir hoffen, dass unsere Sponsoren dies erkennen und auch in Zukunft treu bleiben“, sagte die Teammanagerin.