Lynn Pöppelmann, Paul Klose und Jan Merheim qualifizieren sich bei der U 18/U 23-DM in Mönchengladbach für Titelkämpfe in Banská Bystrica.
LeichtathletikTrio des TuS Köln rrh. sichert sich Tickets für U-18-EM
Lynn Pöppelmann strahlte übers ganze Gesicht, Paul Klose riss beide Arme empor und Jan Merheim freute sich eher nach innen. Trotz unterschiedlicher Emotionen beim Zieleinlauf verband das Trio des TuS Köln rrh. eine entscheidende Sache: die Qualifikation für die U-18-Europameisterschaften in Banská Bystrica (Slowakei).
„Drei EM-Tickets sind der pure Wahnsinn“, sagte Sportchefin Uschi Heimann nach den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach. „Das ist einmalig in unserer 150-jährigen Vereinsgeschichte.“
Dabei waren die Rennverläufe und Platzierungen so unterschiedlich wie die jeweiligen Disziplinen. Am wenigsten zittern musste Pöppelmann: Die 400-Meter-Hürden-Sprinterin übernahm von Beginn an die Führung und ließ der durchweg älteren Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Dank persönlicher Bestzeit (60,10 Sekunden) verwies der Youngster die bis dato Jahresschnellste Rebekka Feirle auf Rang zwei (60,87). Beide wurden anschließend mit schwarz-rot-goldener Kleidung ausgestattet, während drei Disziplinkolleginnen trotz EM-Norm leer ausgingen.
Über 3000 Meter sollten sich die drei Norm-Erfüller um Klose, Levin Saveur (LG München) und Benjamin Klonowski (TuS Lichterfelde) lange Zeit beäugen. Erst als die finale Runde eingeläutet wurde, drückte Letzterer aufs Tempo und lief uneinholbar davon (1./8:45,12 Minuten).
Dahinter entwickelte sich ein packender Zweikampf um das letzte EM-Ticket: Saveur zog 200 Meter vor Schluss an Klose vorbei, doch der TuS-Athlet konterte unmittelbar nach dem Einbiegen auf die Zielgerade seinerseits mit einem erfolgreichen Überholmanöver. In 8:47,21 Minuten ließ er den direkten Rivalen hinter sich (8:48,78).
Dass der Paderborner Luis Butterwegge auf den letzten Metern noch auf Platz zwei stürmte (8:46,92), war aus Kloses Sicht angesichts einer Zeit deutlich jenseits der EM-Norm nur eine Randnotiz. Ebenso wie das Viertelfinal-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien wenige Augenblicke vor dem Start des 3000-Meter-Finals. „Für Paul geht das Sommermärchen weiter“, sagte Heimann über den Bronzemedaillengewinner.
Das Gleiche gilt für Merheim. Das 800-Meter-Ass verpasste zwar das Podium (4./1:55,39 Minuten), doch er und der Sieger Piet Hoyer (LG Offenburg/1:52,20) sollten die einzigen beiden Athleten mit EM-Norm bleiben.
Chidiera Onuoha vom ASV Köln sorgt in der U 23 für das Highlight
In der U-23-Konkurrenz sorgte Chidiera Onuoha für das Highlight aus Kölner Sicht. Der ASV-Sprinter war über 100 Meter eine Klasse für sich und überquerte nach 10,28 Sekunden als Erster die Ziellinie. Selbst der Zweite Jan Eric Frehe (LG Münster/10,44 Sekunden) wies einen gehörigen Rückstand auf.
„Ich hatte richtig Bock und bin froh, dass ich zum zweiten Mal unter 10,30 Sekunden geblieben bin“, sagte der Champion. Bei der DM der Aktiven in Braunschweig hatte der 20-Jährige noch wegen Beuger-Problemen auf eine Final-Teilnahme verzichtet.
Dritte Kölner Goldmedaille geht an die 4x100-Meter-Staffel
Die dritte Kölner Goldmedaille ging auf das Konto der 4x100-Meter-Staffel um Johannes Geier, Jonathan Reich (beide LT DSHS), Ben Steinhoff und Joshua Korang (beide ASV). Das Quartett rannte in 41,65 Sekunden zum U-18-Titel und verwies den TSV Bayer Leverkusen auf Rang zwei (42,08 Sekunden). Trainer Kai Braun sprach hinterher von „soliden Wechseln und einer richtig tollen Teamleistung“.
In der U-23-Klasse schrammte das Quartett der Cologne Athletics am Podium vorbei. Luis Gonzalez-Diaz, Noah Müller, Noah Meier und Fynn Bredemeier landeten in 41,18 Sekunden auf Rang vier, 38 Hundertstel hinter dem SSC Berlin (3.) und vor dem LT DSHS Köln (6./41,32 sec, SB). Sebastian Kordes von den CA musste seinen Medaillen-Traum frühzeitig begraben; der U-18-Dreispringer verletzte sich bei seinem ersten Versuch am rechten Fuß und schied aus.
Athleten aus acht Nationen starten beim Kölner Flutlichtspringen
Das LT DSHS Köln lädt am Samstag zum Flutlichtspringen ein. Stabhochsprung-Asse aus acht Nationen werden bei der siebten Auflage im NetCologne-Stadion ihr Können unter Beweis stellen, darunter der norwegische Sechs-Meter-Springer und Olympia-Teilnehmer Sondre Guttormsen (25). Die Frauen- und Männer-Wettkämpfe starten um 20 Uhr, zwei Stunden zuvor erfolgt der Einlass.