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Viktoria KölnSemih Gülers Zukunft in Höhenberg ist offen

Lesezeit 4 Minuten
21.12.2024, Fußball, FC Viktoria Köln SV Sandhausen, 3.Liga, Sportpark Höhenberg, Saison 2024 2025: Torjubel durch Serhat-Semih Güler Viktoria Köln 30 nach dem Tor zum 2:0. DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi-video. Nordrhein-Westfalen Deutschland *** 21 12 2024, Football, FC Viktoria Köln SV Sandhausen, 3 Liga, Sportpark Höhenberg, Saison 2024 2025 Torjubel durch Serhat Semih Güler Viktoria Köln 30 nach dem Tor zum 2 0 DFB regulations prohibit any use of photographs as image sequences and or quasi video Nordrhein Westfalen Germany

Viktoria Kölns Torjäger Semih Güler

Der Vertrag des Drittliga-Rekordjokers läuft im Sommer aus. Der Stürmer hat sich durch seine Leistungen in den Fokus gespielt.

Die Stimmung sei in den vergangenen Tagen bescheiden gewesen in Köln-Höhenberg, berichtet Semih Güler. „Es tut schon weh. Wir wussten, dass es gegen Bielefeld und Cottbus zwei Endspiele waren. Hätten wir beide gewonnen, stünden wir super da. Mit einem Sieg wäre auch noch viel möglich gewesen“, sagt der Torjäger des FC Viktoria. Doch es kam anders. Sein Team verlor die Spitzenspiele gegen die Arminia (0:2) und beim FC Energie (0:1) und musste sich vom Aufstiegstraum verabschieden. „Gerade in Cottbus waren wir enttäuscht von uns selbst“, meint der 27-Jährige – doch die Gefühlslage würde zeigen, in welche Sphären sich die Viktoria in dieser Saison gespielt habe. Güler blickt nach vorn: „Jetzt wollen wir den Punkte-Rekord (55 Zähler, d. Red.) knacken, das Pokalfinale gegen Aachen gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen.“ Der gebürtige Kölner fügt eine Formulierung an, die vom gewachsenen Anspruchsdenken in Höhenberg zeugt: „Sonst wäre das Jahr noch enttäuschender.“

Semih Güler ist Teil eines torgefährlichen Trios

Dass die Viktoria überhaupt so lange von der 2. Bundesliga träumen durfte, ist auch Güler zu verdanken. Der gebürtige Kölner (14 Saisontore) bildet zusammen mit Tyger Lobinger (14) und Said El Mala (10) das gefährlichste Angriffstrio der Liga. „Die Saison war bislang ganz vernünftig für mich, aber natürlich geht es noch besser“, sagt Güler – und meint damit wohl vor allem die letzten Wochen, in denen er nur beim 2:1-Sieg gegen Stuttgart II traf. Hochkarätige Möglichkeiten hatte er jedoch noch einige mehr.

Jetzt wollen wir den Punkte-Rekord (55 Zähler, d. Red.) knacken, das Pokalfinale gegen Aachen gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen
Semih Güler

Sportchef Stephan Küsters hatte Güler im Sommer von 1860 München zurück in seine Heimat gelotst. In der bayrischen Landeshauptstadt hatte der Stürmer große Probleme, wie auch bei seinem vorherigen Klub Hansa Rostock. Fast ein Jahr ohne Spielpraxis und ohne Torerfolg – die Viktoria tätigte einen Transfer mit viel Fantasie. Und wurde belohnt. Güler zeigte sich als perfekte Ergänzung zu Angreifer Lobinger und sorgte vor allem in der Hinrunde als Einwechselspieler für Furore – schnell avancierte er zum Drittliga-Rekordjoker.

Unglückliche Zeit bei 1860 München und in Rostock

„Er hat es bei uns wieder geschafft, den Fußball zu spielen, den er gerne spielt“, sagt Küsters, der Güler aus gemeinsamen Zeiten beim Wuppertaler SV kennt – wo sich der Stürmer mit 23 Treffern in 29 Spielen 2023 die Regionalliga-Torjägerkanone sicherte. Es folgte der Zwei-Klassen-Sprung zum damaligen Zweitligisten Rostock. Dass es weder beim FC Hansa noch bei den klassentieferen Löwen funktionierte, habe nicht nachhaltig an seinem Selbstbewusstsein genagt, sagt Güler: „Ich wusste immer, dass es bei mir für mehr reicht. Aber, wenn man keine Zahlen vorlegen kann, kann man natürlich viel erzählen.“ Ein Jahr später kann er sich mit dem inoffiziellen Titel Rekordjoker schmücken. Auch wenn der ihm nicht viel bedeutet: „Viel kann ich mir davon nicht kaufen. Zum Aufstieg habe ich uns so nicht geschossen.“

Die laufende Spielzeit hat den früheren Jugendspieler von Bayer 04 und Fortuna Köln als Drittliga-Torjäger etabliert. Für solche gibt es in der Regel einen großen Markt, weshalb sich für Güler nun die Frage stellt, wie es im Sommer weitergeht – sein Vertrag in Höhenberg läuft aus. „Die Gespräche gehen gerade los“, berichtet der 27-Jährige. „Die Viktoria ist mein erster Ansprechpartner. Das hat auch mit Respekt zu tun.“ Doch weder könne er sagen, dass er bleibt, noch könne er sagen, dass er geht. „Es ist alles offen“, so Güler. Ähnlich äußert sich Viktorias Sportchef. „Wir würden Semih natürlich gerne halten. Ich glaube, dass er sich hier, in seiner Heimat, sehr wohlfühlt. Das ist sehr wichtig für ihn“, sagt Küsters, auch der neue Cheftrainer Marian Wilhelm habe eine sehr hohe Meinung von ihm.

Am Samstag ist Wehen Wiesbaden zu Gast bei Viktoria

Während Viktorias sportliche Führung die Kaderplanung für die kommende Saison vorantreibt (Küsters: „Es wird schon ein größerer Umbruch sein“), will die Mannschaft die verbleibenden vier Spieltage nutzen, um Platz vier, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, nicht aus den Augen zu verlieren. „Es fehlt uns nicht an Selbstvertrauen“, stellt Güler klar. „Dazu will sich natürlich jeder Spieler zeigen. Entweder, um sich hier für eine Vertragsverlängerung zu bewerben. Oder auch, um sich für andere Klubs ins Schaufenster zu stellen.“ Am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) empfängt die Viktoria den SV Wehen Wiesbaden.