Die Kölner Volleyballerinnen treten ab der neuen Saison in einer eingleisigen Zweiten Liga an.
VolleyballNeue Liga als große Herausforderung für die DSHS Snowtrex
Die Deutsche Volleyball Bundesliga (VBL) bezeichnete die Einführung der neuen eingleisigen 2. Volleyball-Bundesliga der Frauen als „historischen Meilenstein“, der den Übergang in die 1. Bundesliga erleichtern soll. Auch Thomas Bartel gewinnt dem Projekt „2. Bundesliga Pro“ positive Aspekte ab: „Sportlich wird es auf jeden Fall anspruchsvoller“, denkt der Vorsitzende der DSHS Snowtrex an den wichtigsten Faktor. Nun können sich seine Volleyballerinnen mit den ehemaligen Erstligisten aus Straubing und Erfurt messen: „Darauf freuen wir uns, weil die zweigleisige Einteilung nicht unserem Verständnis von einer Zweiten Liga entspricht.“
Zusammen mit Trainer Jimmy Czimek entschied er sich deswegen schon im Herbst letzten Jahres für die höherwertige Spielklasse. Begriffe wie „Bedeutungslosigkeit“ oder „gefühlte Dritte Liga“ fallen, wenn der Vorsitzende die Entscheidung gegen die zweigleisige 2. Bundesliga mit Nord- und Süd-Staffel erklärt. Mit seinem Ski-Reise-Unternehmen ist er gleichzeitig auch Sponsor und blickt deswegen auch über das Sportliche hinaus. „Die Teilnahme an der neuen Liga ging auch mit Auflagen einher“, spricht Bartel über ein bis zu 20 Prozent höheres Budget.
Neues Scouting-Team für die DSHS Snowtrex
Ob es der mobile, linienfreie Boden ist, der für mindestens ein Heimspiel in Halle 22 am Müngersdorfer Sportpark verklebt werden muss, das Live-Scouting mit „Data-Volley“, für das eine geschulte Studentin die komplette Saison 2023/24 zu engagieren ist, oder das Streaming-System mit einem Drei-Kamera-System und bis zu acht ehrenamtlichen Helfern.
„Die Kosten müssen die Vereine selbst tragen“, stellt der Sprecher klar. Mit der Sporthochschule habe man diesbezüglich zwar einen Standort-Vorteil gegenüber den anderen 15 Zweitliga-Städten. „Es ist aber schwierig, unser Personal langfristig an uns zu binden“, erklärt Bartel. Tom Kühner sei hier nur ein Beispiel: Der Student war federführend für das Streaming-Team, verlässt Köln aber für ein Volontariat. „Wir müssen planungsmäßig schon jetzt in die Vollen gehen“, sagt der Macher angesichts des Starts der 2. Bundesliga Pro im September.
Training der Kölnerinnen wird umgestellt
„Unsere Auswärtsfahrten waren schon in der Nord-Staffel weit. Jetzt müssen wir nach Erfurt und erkunden auch den Süden Deutschlands“, nennt er einen weiteren Aspekt, der finanziellen, aber auch organisatorischen Aufwand bringt. Als Zweitliga-Meister von 2017 und 2018 wollen sie es in Junkersdorf aber wissen. Nicht nur wegen der Perspektive, in der Saison 2025/26 am alten Radstadion in Lindenthal eine bundesligataugliche Halle mit über 1000 Plätzen zu haben, sondern auch wegen der aktuellen Kadersituation.
„Wir hatten keine reibungslose letzte Saison“, gibt Bartel nach Rang acht in der Zweiten Liga Nord und drei Niederlagen im April zum Abschluss zu, „als klar war, dass wir durch die Lizensierung für die 2. Pro quasi unabsteigbar sind, haben wir die Rückrunde als erweitertes Trainingslager gesehen.“
Nun kehrt mit Viktoria Dörschug eine Außenangreiferin zurück, die bei den Ladies in Black Aachen nicht ihr Erstligaglück finden konnte. Melanie Preußer ist schwanger, wird nach der Geburt ihres ersten Kindes aber im Spätsommer schrittweise ins Team zurückkehren. Nach dem Abgang von Sophie Peterhoff wird Gosmann als etatmäßige Außenangreiferin wohl deren Position als Libera begleiten. Aus der eigenen Zweiten Mannschaft kamen Jana Grathwol für die scheidende Zuspielerin Kirsten Tälkers und Rieke Niemeyer für die Diagonal-Position dazu.
„Natürlich müssen wir uns auch trainingstechnisch professionalisieren“, hat Coach Czimek das letzte Wort. Der Cheftrainer hat mit Sebastian Graw und Lasse Wittmüff zwei neue Assistenten und verrät, dass bereits im Mai wieder (mindestens einmal pro Woche) geübt wird. „Wir fangen jetzt auch das Krafttraining an Langhanteln an und wollen alles individualisierter gestalten“, weiß der sportlich Verantwortliche auch hier um gestiegene Anforderungen in der 2. Bundesliga Pro.