Beim taumelnden Verband wartet auf den erfahrenen Manager aus dem Rheinland eine gewaltige Aufgabe.
Kommentar zum DFB-GeschäftsführerDie Entscheidung für System-Kritiker Rettig ist eine mutige, aber gute
Andreas Rettig kann anecken, sogar nerven. Er ist direkt und ein kritischer Geist. Es ist eine mutige Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes, einen Kritiker des Systems zum Geschäftsführer Sport zu ernennen. Aber es ist eine gute – auch wenn man sich mit dem 60-Jährigen und Rudi Völler erst einmal wie Marty McFly per Zeitmaschine in die ersten Jahre des neuen Jahrtausends zurückversetzt wähnt.
Rettig hat viel Erfahrung, ist bestens vernetzt und ein starker Kommunikator. Der bekennende Rheinländer hat klare Anliegen, für die er stets gerungen und damit so manchen Bundesliga-Regenten oder -Reaktionär gegen sich aufgebracht hat.
Aber diese Anliegen sind ja nicht verkehrt. Rettig setzt sich vehement für die Basis ein. Er sagte den ganz großen Profiteuren schon mal den Kampf an, will nicht, dass die Schere noch weiter auseinander geht. Er ist gegen den Einstieg von Investoren und klar für den Erhalt der 50+1-Regel. Und er hat schon länger alle gesellschaftlich relevanten Themen im Blick.
DFB: Andreas Rettig muss sofort wichtige Entscheidungen treffen
Doch Rettig weiß: Die Aufgabe beim schwer angeschlagenen DFB ist gewaltig, seine Rückkehr auf die große Bühne ist mit Risiken verbunden. Er muss sofort funktionieren und wichtige Entscheidungen treffen. Und wird gegen Widerstände ankämpfen müssen. Dafür braucht es auch von ihm Mut. Rettig hat diesen.