Formel-1-StreckeLacher im Netz über Fake-Jachthafen – Miami-Macher bleiben cool
Miami – Auf dieses Rennen fiebert die Formel-1-Gemeinde schon seit einiger Zeit hin. Der Grand Prix in der pulsierenden Metropole Miami soll der Rennserie einen weiteren Schub auf dem so wichtigen US-Markt verschaffen. Die Premiere des Miami International Circuit rund um das Hard Rock Stadium muss nun am Sonntag (21.30 Uhr/Sky) beweisen, ob der Hype um das Florida-Gastspiel die Versprechen halten kann.
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Die Streckenbauer haben rund um die Heimstätte des Football-Teams Miami Dolphins einen 5,412 Kilometer langen Kurs errichtet. Die Fahrer zeigten sich nach ersten Eindrücken im Simulator angetan von der Strecke, die gute Überholchancen bieten soll. Mit reichlich Entertainment und multikultureller Atmosphäre soll das Wochenende für die Fans zur großen Party werden. Dafür wurde auch ein künstlicher Strand aufgeschüttet.
Lacher im Netz über aufgemaltes Meer
Der angelegte Fake-Jachthafen an der neuen Formel-1-Strecke sorgte allerdings für Spott und Witze bei den Fans. Zehn Jachten, auf denen 400 Fans am Sonntag das Rennen schauen können, stehen in dem künstlich angelegten Hafen und glitzern in der Sonne, nur das Wasser ist kein Wasser - sondern Plastik. Unter anderem ging ein Internet-Video viral, in dem ein Fan auf das „Wasser“ zu springen scheint und wieder abprallt.
Doch die Macher des Grand Prix bleiben cool. „Ich denke, wir nehmen uns selbst nicht zu ernst. Wir haben ein bisschen Spaß dabei, oder?“, sagte Tom Garfinkel, Chefstratege des Rennens, bei motorsport.com.
Der Manager freut sich vor allem über die gesteigerte Aufmerksamkeit für die Veranstaltung. „Ich glaube, die Leute haben Spaß daran. Ich denke, dass die Leute auf den Jachten, die das Rennen verfolgen, Spaß haben werden, und ich denke, dass die Leute, die sich darüber lustig machen, es lustig und großartig finden“, sagte Garfinkel.
Große Vorfreude in Miami
Unterdessen ist den Vorzügen des Touristen-Magneten Miami auch die wachsende Zuneigung des amerikanischen Publikums Fahrern und Teams nicht verborgen geblieben. Die PR-Strategie der Formel-1-Bosse und der Erfolg der Netflix-Serie „Drive to survive“ haben der Rennserie viele neue Fans in den USA beschert. In Austin strömten im vergangenen Herbst rund 380 000 Zuschauer an die Strecke. Hinzu kommt bei den Piloten schlicht der Reiz, sich auf einer brandneuen Piste auszuprobieren. „Es ist großartig, einen weiteren Straßenkurs in den Kalender zu bekommen, die Strecke in Miami sieht wirklich interessant aus“, sagt Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel.
Die sportliche Ausgangslage ist indes klar: Weltmeister Max Verstappen kommt nach dem überragenden Wochenende von Imola mit viel Rückenwind nach Florida. Der Red-Bull-Pilot gewann sowohl den Sprint wie auch das Hauptrennen und verkürzte dank der Maximal-Ausbeute den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Charles Leclerc. Diese beiden starten erneut auch als Favoriten ins Miami-Gastspiel. Ferrari-Star Leclerc muss beweisen, dass sein verkorkster Auftritt in Imola nicht der Beginn eines Formtiefs ist. (oke/dpa)