AboAbonnieren

BasketballDie neue Arbeiter-Strategie der Bayer Giants

Lesezeit 3 Minuten
15.09.2023, Basketball-Bayer Giants-Etzella Ettelbruck

links: Quadre Lollis (Bayer)

Foto: Uli Herhaus

Quadre Lollis (links) von den Bayer Giants

Die Leverkusener Basketballer starten am Samstagabend mit einer weiten Auswärtstour in die neue Saison. Sie hoffen auf den Aufstieg.

Finn und Louis, zwei FSJler beim TSV Bayer 04 Leverkusen, tourten Anfang der Woche durch Leverkusen, um die Spieltagsplakate für die erste Heimpartie der Bayer Giants am 3. Oktober gegen Itzehoe zu verteilen. Bevor es aber zur Premiere des neuen Teams vor heimischer Kulisse kommt, müssen die Giants am Samstagabend zuerst auswärts ran. So richtig auswärts. 593 Kilometer beträgt die Distanz zwischen Leverkusen und Bernau. Weiter geht´s nicht in der ProB für die Bayer-Korbjäger.

„Bernau ist zum Auftakt direkt ein Top-Gegner. Das Farmteam von Alba Berlin weist extrem talentierte Spieler auf, ist auf den großen Positionen sehr gut besetzt, hat einen US-Amerikaner mit Leader-Qualitäten, verteidigt sehr aggressiv. Das ist eine sehr harte Aufgabe. Wir müssen sehen, dass wir die lange Busfahrt gut aus den Beinen schütteln und wach in die Partie starten“, so Bayer-Coach Hansi Gnad.

Bernau und Leverkusen sind Aufstiegskandidaten

Das Duell mit Lok Bernau könnte schon einen kleinen Fingerzeig für beide Teams geben, schließlich wollen die Leverkusener zurück in die ProA und auch Bernau werden Aufstiegsambitionen nachgesagt. Klar, es ist erst der erste Spieltag. Aber mit einer Niederlage möchte kein Team starten, das nach ganz oben will.

Dass es wieder hoch in die ProA gehen soll, hat so ungefähr jeder von den Giants geäußert, der in internen oder externen Medien über die Ziele der neuen Saison befragt wurde. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Coaches Hansi Gnad und Philipp Stachula zusammen mit Geschäftsführer Henrik Fronda eine nahezu komplett neue Mannschaft zusammengestellt. Schließlich waren aus der alten Truppe bis auf Dennis Heinzmann und Marius Stoll alle abgewandert.

CJ Oldham, Quadre Lollis oder Joshua Dahmen als vorbildliche Malocher

Diese Chance haben die Verantwortlichen, so der bisherige Eindruck, genutzt, um eine andere Mentalität einziehen zu lassen. Es sind jetzt mehr „Arbeiter“ im Team. Einzelne Akteure kann man diesbezüglich kaum herausgreifen, dennoch gelten CJ Oldham, Quadre Lollis oder Joshua Dahmen als vorbildliche Team-Malocher. Ohne dabei ihre offensiven Möglichkeiten zu vergessen.

Das betrifft in ähnlicher Weise auch die anderen Spieler. Es gibt keinen richtigen Überflieger. In Trey McBride konnten die Giants zumindest einen der überragenden ProB-Stars der vergangenen Saison aus Itzehoe loseisen und in die Farbenstadt locken. McBride wird aufgrund seiner Schnelligkeit, Übersicht und Wendigkeit sowie seiner Offensivfähigkeiten sicherlich am Ehesten für Highlights sorgen.

Sebastian Brach will nächsten Schritt in der Entwicklung gehen

Aber auch Sebastian Brach deutete in der Vorbereitung immer wieder an, dass er den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen kann und will. Ähnlich wie sein WG-Kumpel Sören-Eyke Urbansky, Latrell Großkopf, Marko Boksic und der letzte Zugang Kevin Strangmeyer, der für Entlastung auf den großen Positionen sorgen will. Diese weitere Verpflichtung war dringend notwendig, schließlich wird Kapitän, Leitfigur und Dominator auf dem Parkett, Dennis Heinzmann, weiter ausfallen.

Was erwarten die Bayer Giants von dieser Saison?

Headcoach Hansi Gnad: „Für uns soll es eine Saison werden, in der wir sicherlich oben mitspielen möchten. Wie weit „oben“ ist, das wird sich erst nach den ersten Spieltagen herauskristallisieren, weil wir überhaupt nicht wissen, wie stark die Liga ist. In der ProB sind viele gut ausgebildete Spieler, sehr starke Programme, gut geführte Vereine. Wir müssen möglichst verletzungsfrei bleiben, in engen Partien das Glück auf unserer Seite haben. Und am Ende der Hauptrunde unter den TOP4 landen, damit wir in den Playoffs Heimrecht haben.“

Spieler und Co-Captain CJ Oldham: „Wir und alle in unserer Liga wissen, was unser Ziel ist. Das schaffen wir aber nur, wenn wir als Mannschaft in jedem Spiel immer alles geben und alle zusammenspielen. Die anderen Mannschaften werden alles geben, um uns zu schlagen. Daher müssen wir damit rechnen, dass die Gegner gegen uns ihr bestes Spiel abliefern wollen. Und ich erwarte auch die Unterstützung unserer Fans für unser gemeinsames Ziel, die ProA.“