Leverkusen trifft am Sonntagnachmittag auf die SGS Essen, den Ex-Klub der 25-Jährigen.
Bayer 04Begegnung mit der Vergangenheit für Kapitänin Elisa Senß
Mit Rückenwind sind die Erstliga-Fußballerinnen von Bayer 04 Leverkusen in die Woche gestartet. Das 2:0 am Sonntag gegen den Liga-Fünften SC Freiburg hat Lust gemacht auf die weiteren Herausforderungen der Saison.
Das nächste Match löst dabei insbesondere bei Spielführerin Elisa Senß Vorfreude aus. Am Sonntag, 16 Uhr, geht es zur SGS Essen, jenem Verein, dessen Trikot die Mittelfeldspielerin drei Jahre lang trug. „Auf jeden Fall ist es immer etwas Besonderes, wenn man alte Gesichter wiedersieht. Zudem hat die SGS bislang eine gute Rückrunde gespielt. Das wird fußballerisch ein spannendes Spiel“, meint die 25-Jährige.
Tatsächlich hat ihr einstiger Verein vor gut zwei Wochen ebenfalls Freiburg geschlagen (2:1). Bei den Spitzenteams aus Frankfurt (1:4) und Hoffenheim (0:2) gab es anschließend aber erwartungsgemäß nichts zu holen. In fünf Rückrunden-Partien sammelte Essen vier Zähler, Bayer 04 hingegen bereits zehn.
Bayer 04 Leverkusen hat Rückschläge abgehakt
Die Rückschläge zum Jahresbeginn sind inzwischen in Leverkusen kein Thema mehr, es herrscht gute Laune – das bestätigt auch Senß: „Je mehr Siege man einfährt, desto besser ist auch die Stimmung. Das Selbstvertrauen jeder einzelnen steigt und der Zusammenhalt im Team wird gestärkt.“
In diesem Team spielt die 25-Jährige eine besondere Rolle. Senß hat sich nach ihrem Wechsel im Sommer in Windeseile als Führungsspielerin etabliert. „Sie ist eine Spielerin, die immer vorangeht, um jeden Ball kämpft und keinen Zweikampf scheut. Sie ist ein gutes Vorbild und hat immer ein offenes Ohr und ein Auge für die Gruppe, kann zudem klar ihre Meinung vertreten“, so hat Bayer-Trainer Robert de Pauw seinerzeit begründet, warum der Neuen sogleich das Kapitänsamt zugewiesen wurde.
Einstieg in den Seniorinnen-Fußball über den SV Meppen
Dass sie so schnell in Leverkusen Fuß fassen würde, sei ihr „vorher nicht so richtig klar gewesen“, erklärt Senß. Schließlich könne das manchmal eine Herausforderung sein. „Aber wenn man hart arbeitet und sich auf die Aufgaben konzentriert, kann man schnell Anerkennung finden und Respekt gewinnen. Ich denke das Team weiß, dass es auf mich zählen kann“, sagt Senß, die noch als C-Juniorin bei Wittekind Wildeshausen in einer Jungenmannschaft in der Bezirksliga kickte, ehe sie zum SV Meppen wechselte, wo sie den Einstieg in den Seniorinnen-Fußball fand.
Beim SVM bestritt die gebürtige Oldenburgerin 96 Zweitliga-Partien, in denen ihr 30 Tore gelangen. Das Erstliga-Debüt folgte dann nach dem Wechsel im Jahr 2019 zum Bundesligisten Essen. Auch im Ruhrgebiet startete sie gleich durch. Sie wurde zur Stammspielerin und erreichte mit der Mannschaft 2020 das DFB-Pokal-Finale, das nach Elfmeterschießen an den VfL Wolfsburg ging.
Defensivere Rolle bei Bayer 04 Leverkusen
Ganz so torgefährlich wie noch in Meppen agierte Senß aber weder in Essen noch in Leverkusen, wo sie in den bisherigen 15 Partien einmal traf. „Natürlich geht immer noch mehr und ich arbeite stets weiter an mir. Man muss allerdings die verschiedenen Positionen beachten“, sagt Senß, die in ihren ersten Jahren im zentralen offensiven Mittelfeld oder sogar in der Spitze spielte, während de Pauw sie im defensiven Mittelfeld aufbietet. „Hier komme ich natürlich viel weniger in torgefährliche Zonen, was sich auf meinen Torerfolg auswirkt“, erklärt sie.
In Essen muss ihre Mannschaft auf Milena Nikolić (Aufbautraining), Caroline Siems (Sehnenprobleme) und Dina Blagojević (Faserriss im Oberschenkel) verzichten. Die zuletzt Gelb-Rot-gesperrte Lisanne Gräwe kehrt zurück in den Bayer-Kader.