Die Leverkusener Basketballer werden wohl aus der ProA absteigen. Am Mittwoch geht es zum Tabellenführer.
Pleite gegen NürnbergBayer Giants vor dem Abstieg – Coach Gnad bemängelt Einstellung
Wenn eine Mannschaft kein einziges Viertel für sich entscheiden kann, ist ein Sieg ausgeschlossen. Da ist es auch nicht tröstlich, wenn alle Abschnitte knapp an den Gegner gingen: 17:19, 22:24, 19:20, 14:17. Macht in der Summe ein 72:80 (39:43) der Bayer Giants gegen die Nürnberg Falcons BC.
Dagegen ist es umso ärgerlicher, wenn dem Kontrahenten – in diesem Fall Nürnberg – ein spielerisch durchschnittlicher Auftritt reicht, um das Spiel zu gewinnen. Denn: Zu der am Sonntagnachmittag ebenfalls von den Giants gezeigten Magerkost gesellte sich in dieser im Abstiegskampf so wichtigen Partie noch eine wenig überzeugende Einstellung hinzu.
Nürnberg holt 14 Rebounds mehr als Leverkusen
Bestes Beispiel dafür: Nürnberg holte sich 14 Rebounds mehr als die Gastgeber, griff sich allein offensiv zehn Mal den Ball am Bayer-Brett. „So etwas darf man sich nicht leisten, das ist eine Einstellungssache“, klagte denn auch Giants-Coach Hansi Gnad nach der Schlusssirene.
Keine Einstellungssache war dagegen die Trefferquote; allenfalls die Auswahl der Würfe kann nicht immer als optimal bezeichnet werden. Nur sechs von 25 Dreierversuchen der Leverkusener fanden ihr Ziel.
Haris Hujic trifft keinen einzigen Dreier
Haris Hujic schüttelte nach dem fünften vergeblichen Versuch nur noch den Kopf, am Ende blieb der Forward bei all seinen sieben Würfen ohne Erfolg. Seine Kollegen machten es nicht viel besser. Nick Hornsby und Kadre Gray waren während der Woche angeschlagen, hatten kaum trainieren können, wirkten nicht zu 100 Prozent fit. Dejan Kovacevic erging es ähnlich; der Center war noch weniger ein Faktor.
Und so blieb im Auftritt der Bayer-Korbjäger vieles Stückwerk, von einer Leichtigkeit im Spiel war nichts zu sehen. Wer diese nach dem Sieg letzte Woche gegen Dresden erhofft hatte, wartete 40 Minuten lang vergeblich. „Es tut mir Leid für die Zuschauer, dass wir uns nicht besser präsentiert haben“, stellte Hansi Gnad fest. „Dieses Ergebnis hat unsere Ausgangslage nicht verbessert, das ist klar. Ich bin Realist genug. Jetzt warten zudem noch zwei schwere Auswärtsspiele auf uns“, so Gnad weiter.
Am Mittwoch müssen die Giants nach Vechta
Die erste dieser Begegnungen führt die Bayer Giants am Mittwoch zu Spitzenreiter Rasta Vechta. Man darf gespannt sein, ob die Giants mit dem Wissen, dass der Abstieg aus der ProA jetzt nur noch durch ein großes Wunder vermieden werden kann, beim zuhause noch ungeschlagenen Tabellenführer mit einer größeren kämpferischen Einstellung ans Werk gehen können.
Die Chance, nach Punkten mit Jena gleichzuziehen, wurde am Sonntag gegen Nürnberg fast schon leichtfertig vergeben. In Vechta und am nächsten Wochenende bei den aktuell so formstarken Karlsruhern wird dies deutlich schwerer.