Die Leverkusener Fußballerinnen bleiben nach dem 3:0-Erfolg auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze.
FrauenfußballBayer 04 feiert souveränen Sieg gegen Schlusslicht Potsdam
Es war ein Sieg ohne Leichtigkeit und großen Glanz. Das sah auch Bayer-Trainer Roberto Pätzold nach dem 3:0 (2:0) seiner Erstliga-Fußballerinnen gegen das Schlusslicht Turbine Potsdam nicht anders. Er sprach von einer Pflichtaufgabe, die man souverän gelöst habe, „auch wenn wir es uns in beiden Halbzeiten phasenweise unnötig schwer gemacht haben“. Doch es war eben ein Erfolg, der seiner Elf weitere drei Zähler bescherte und ihn damit zu einer Erkenntnis brachte: „Wir haben mit der bisherigen Punkteausbeute ein historisches Momentum geschaffen und uns eine sehr gute Ausgangslage für die letzten beiden Hinrunden-Spiel erspielt“, betonte der Coach.
Seine Mannschaft belegt nach neun Spieltagen Platz vier. Punktgleich mit dem Zweiten und Dritten aus Frankfurt und München. Das sind die Fakten, auf die es ankommt – das weiß auch Pätzold.
Der sechste Sieg im neunten Saisonspiel für die Leverkusener Frauen glückte mit jener Anfangsformation, die neun Tage zuvor das Derby beim 1. FC Köln mit 2:1 gewonnen hatte. Pätzold musste derweil aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre das Geschehen von außerhalb des Innenraums verfolgen. Er sah einen Traumstart seines Teams: Nach einer Ecke von Loreen Bender konnte Turbine-Torhüterin Vanessa Fischer den Ball nicht entscheidend klären, Kristin Kögel war zur Stelle und traf per Kopfball zum 1:0 (4.). Es war ihr vierter Saisontreffer.
Bayer 04 behielt die Kontrolle gegen defensiv ausgerichtete Gäste. Das zahlte sich aus: Nach 13 Minuten schob Cornelia Kramer nach Vorlage von Loreen Bender zum 2:0 ein.
Potsdam wurde nur selten gefährlich. Caroline Krawczyk verfehlte mit ihrem Schuss jedoch nur knapp das Tor von Bayer-Torhüterin Friederike Repohl (14.). Bender fand darauf ihre Meisterin in der gegnerischen Torfrau (28.). Danach waren Torchancen Mangelware. Nach einer Stunde wechselte Pätzold dreifach: Für Shen Menglu, Bender und Caroline Kehrer kamen Estrella Merino Gonzalez, Karolina Lea Vilhjalmsdottir und Delice Boboy ins Spiel. Mit dem 3:0 nur zwei Minuten später hatte das Trio aber wenig zu tun. Janou Levels fand mit ihrem Eckball Lilla Turanyi, die per Kopfball traf (62.). „Das 3:0 hätte gerne auch früher fallen können, danach war die Erleichterung groß“, so Pätzold, der darauf verwies, eigens vor dem Spiel Standards trainiert zu haben.
Am Samstag tritt Leverkusen in Leipzig an
Karolina Lea Vilhjalmsdottir fehlte wenig später nicht viel zu ihrem ersten Saisontreffer. Aber die Gäste-Torhüterin lenkte den Ball mit Mühe und Not an den Pfosten (67.). Weil Potsdam ein wirkliches Aufbäumen vermissen ließ und Leverkusen nicht mehr mit voller Wucht spielte, blieb es beim 3:0. In vielen Situationen hätten sich seine Spielerinnen gut in den Strafraum kombiniert, fand Pätzold. „Nur beim finalen Pass hat uns die nötige Fortune gefehlt“, sagte er. Am Samstag, 16. November, 18.30 Uhr, tritt Bayer 04 bei RB Leipzig an.
Bayer 04: Repohl - Menglu (59. Merino Gonzalez), Ostermeier (67. Bragstad), Turanyi, Levels (81. Vidal) - Zdebel, Piljic - Bender (59. Vilhjalmsdottir), Kögel - Kramer, Kehrer (59. Boboy). - Tore: 1:0 Kögel (4.), 2:0 Kramer (13.), 3:0 Turanyi (62.). - Zuschauer: 633.