Die Leverkusener Handballerinnen stehen im Playdown-Finale. Die jüngsten Leistungen machen kaum Hoffnung.
HandballNächstes Debakel für die Elfen – Abstiegs-Showdown rückt näher

Kam kaum einmal durch: Leverkusens Fem Boeters
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Es ist ein Finale, in das die Handballerinnen von Bayer 04 Leverkusen wohl lieber nicht eingezogen wären. Doch nach zwei eindeutigen Niederlagen im Halbfinale der Playdowns gegen Neckarsulm ist das Endspiel des neuen Modus die letzte Hoffnung auf den sportlichen Bundesligaverbleib. 22:30 (10:16) hatte der TSV Bayer 04 bei der Neckarsulmer Sport-Union verloren und sich im Rückspiel noch einmal schlechter präsentiert: 21:38 (12:20) lautete das Endresultat, als das Schiedsrichtergespann Moritz Hartmann/Nils Hennekes die Mannschaft von Trainer Michael Biegler am Freitagabend mit dem Schlusspfiff fast schon erlöste.
Eigentlich hatten die Leverkusenerinnen ein völlig anderes Gesicht als im Playdown-Hinspiel zeigen wollen, um doch noch ein drittes Spiel zu erzwingen. Das misslang jedoch, das Vorhaben war schon früh in der Begegnung nur noch Makulatur. Neckarsulm drehte ab der sechsten Spielminute auf, stellte schnell mit einer 5:0-Serie von 3:2 auf 7:2 (11.), und ließ auch in der Folge nichts mehr anbrennen.
Bayer 04 Leverkusens „Glaube ging verloren“
Bis zur Pause erhöhte die Sport-Union auf 20:12 und entwickelte im zweiten Durchgang noch mehr Spielfreude, was im höchsten Sieg der Spielzeit für die Baden-Württembergerinnen und der zweithöchsten Saisonniederlage für die Leverkusenerinnen mündete. „Die Neckarsulmerinnen haben die Partie von Beginn an dominiert und unsere Fehlerquellen waren individuell einfach zu groß. Der Torabstand war dann schnell einfach so groß war, sodass da der Glaube verloren geht. So ist das Ergebnis nicht schön, aber erklärbar. Wir schaffen es zu keinem Zeitpunkt, die Partie offen zu halten“, meinte Bayer-Coach Biegler.
Der erfahrene Trainer legte wie so oft in dieser so schwierigen Saison Zweckoptimismus an den Tag und fügte hinzu: „So waren es zwei klare Siege und der verdiente Klassenerhalt für Neckarsulm, die nur knapp an den Playoffs vorbeigerauscht sind. Von daher in dem Punkt kein Beinbruch.“ Die hohe Tordifferenz im Endergebnis wog da schon wesentlich schwerer. „Mit 17 Toren zu Hause zu verlieren ist nicht so meins, da müssen wir uns schon Gedanken machen und das werden wir intern tun“, sagte Biegler.
Annika Ingenpaß stärkt ihrem Trainer den Rücken
Bayers Sportliche Leiterin Annika Ingenpaß erklärte konsterniert: „Wir haben nicht das gespielt, was Michael uns vorgegeben hat. Wir hatten einen klaren Plan, von dem wir so gut wie nichts umgesetzt haben.“ Die 28-jährige Kreisläuferin stärkte zudem ihrem Trainer den Rücken: „Mir tut es leid, welche Mühen er täglich in uns als Team, aber auch persönlich in jede Spielerin steckt, und wie wenig wir ihm momentan zurückgeben.“
Ich erwarte, dass sich jeder selbst reflektiert und die kommenden Wochen den Fokus nur auf den TSV Bayer 04 Leverkusen, unser Auftreten als Team und die Leistung auf dem Spielfeld legt
Nun bleibt nur noch der letzte Strohhalm, wenngleich der Gegner für die Finalserie um den Klassenerhalt noch nicht feststeht. Nachdem der BSV Sachsen Zwickau das erste Playdown-Halbfinale beim Buxtehuder SV mit 32:29 (18:16) gewann, glich der Klub aus Niedersachsen mit einem 26:25 (11:14)-Auswärtserfolg die Halbfinalserie aus und erzwang so das in der „Best of three“-Serie entscheidende dritte Spiel. Das findet am 3. Mai statt (16 Uhr). Danach wissen die Leverkusenerinnen auch, mit wem es zum Showdown um den Ligaverbleib kommt. Klar ist für Ingenpaß schon jetzt: So wie gegen Neckarsulm „dürfen wir nicht auftreten und jeder muss nun hart mit sich ins Gericht gehen. Ich erwarte, dass sich jeder selbst reflektiert und die kommenden Wochen den Fokus nur auf den TSV Bayer 04 Leverkusen, unser Auftreten als Team und die Leistung auf dem Spielfeld legt.“