Sechster der WeltranglisteKnie blutig geschlagen: Rublev rastet auch in Wimbledon aus

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Zeigte sich unzufrieden mit seinem Spiel: Andrey Rublev verlor gegen Francisco Comesana aus Argentinien in vier Sätzen.

Zeigte sich unzufrieden mit seinem Spiel: Andrey Rublev verlor gegen Francisco Comesana aus Argentinien in vier Sätzen.

Der russiche Profi schlug sich seinen Schläger wild aufs Knie, weil nach eigenen Angaben eine Alternative verboten sei.

Er hat es wieder getan: Der russische Tennis-Profi Andrey Rublev verlor während seines Erstrunden-Spiels in Wimbledon am Dienstag (2. Juli) mehrfach die Fassung und schlug sich letztlich sein linkes Knie blutig. Gegen Francisco Comesana aus Argentinien verlor Rublev, der als Sechster der ATP-Rangliste das Turnier in Angriff genommen hatte, in vier Sätzen mit 6:4, 5:7, 6:2, 7:6.

Zunächst haderte der 26-Jährige bei eigenen Fehlern immer wieder mit sich selbst, führte Selbstgespräche und fing auch bald an, Mitglieder seiner Box anzubrüllen.

Englischer Wimbledon-Kommentator über Andrey Rublev: „Das ist        außergewöhnlich“

Im dritten Satz, beim Stand von 1:3 und einem weiteren Punktverlust zum 1:4, platzte Rublev erneut der Kragen. Der Spieler schlug mehrfach den Schläger wild auf sein linkes Knie. Beim anschließenden Seitenwechsel war eine blutende Wunde zu sehen. Der englische Kommentator beschrieb während der Szenen, schon einige Aggressionen während des Turniers gesehen zu haben: „Aber das ist außergewöhnlich“, fügte er an.

Bilder und Videos, die im Internet die Runde machen, werden nicht selten mit dem besorgten Hinweis geteilt, Rublev möge sich Hilfe von einem Sportpsychologen einholen. „Das sollte verboten sein, er verhält sich wie ein Kind“, urteilt ein User unter einem Video.

Andrey Rublev: „Würde das nicht machen, wenn ich mit dem Schläger auf den Boden schlagen dürfte“

Der Spieler selbst erklärte seinen Ausraster anschließend so: „Ich würde das nicht machen, wenn ich mit dem Schläger auf den Boden schlagen dürfte. Ich musste meinen Emotionen freien Lauf lassen.“ Es sei bei ihm aber „alles in Ordnung“.

Auch bei den French Open in Paris hatte sich der Weltranglisten-Sechste zuletzt nicht im Griff. Rublev schlug bei seiner Niederlage in drei Sätzen gegen den 23-jährigen Italiener Matteo Arnaldi wiederholt aus Frust seinen Schläger zu Boden und trat nach dem verlorenen zweiten Satz mehrfach wütend mit dem Fuß gegen seine Bank. Auch in Paris war Rublev in Runde eins gescheitert.

Carl-Uwe Steeb über Andrey Rublev: „Dass er sich in so einem Zustand präsentiert, ist einfach fahrlässig“

Dafür gab es Pfiffe von den Zuschauern auf dem Court Suzanne Lenglen. „Dass er sich selber in so einem Zustand präsentiert, ist einfach fahrlässig“, sagte der frühere Tennisprofi Carl-Uwe Steeb bei Eurosport zum Fehlverhalten Rublevs: „Er muss sich selber im Spiegel anschauen, warum er verloren hat.“

In Wimbledon gab es kaum Reaktionen zu Rublevs Verhalten. Kenner der Szene sind die verärgerten Bilder des Tennis-Profis bereits gewohnt. Im Mai hatte Rublev in Madrid den zweiten Masters-Titel seiner Karriere gewonnen. Der Russe stoppte damit den merkwürdigen Lauf von Felix Auger-Aliassime, der zuvor dreimal von gegnerischen Verletzungen profitiert hatte. Mit 4:6, 7:5, 7:5 gewann Rublev gegen Auger-Aliassime das Finale des ATP Masters.

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