Die umstrittene 0:2-Pleite in London sorgt beim BVB für Frust. Das hatte nicht nur rein sportliche Gründe. In der Kritik stand nach dem Spiel der Referee.
„Arroganter Mensch“Sammer wütet nach BVB-Aus gegen Schiedsrichter
Der Ärger bei Borussia Dortmund über Schiedsrichter Danny Makkelie war nach dem Champions-League-Aus groß. Gleich doppelt fühlten sich die Dortmunder beim entscheidenden Handelfmeter zum 0:2 (0:1) beim FC Chelsea am Dienstag benachteiligt, nachdem der Niederländer nach Intervention des Video-Assistenten doch auf den Punkt zeigte und den zunächst von Kai Havertz verschossenen Elfmeter auch noch wiederholen ließ.
Matthias Sammer: „Das ist ein handfester Skandal“
„Der Elfmeter plus die Wiederholung, das ist ein handfester Skandal. Mir braucht auch kein Regelhüter kommen. Für solche Situationen gibt es Persönlichkeiten. Makkelie ist ein sehr, sehr arroganter Mensch“, schimpfte BVB-Berater Matthias Sammer als Experte bei Amazon Prime Video.
Auch Moderator Sebastian Hellmann fragte in seine Experten-Runde, ob es der Schiedsrichter, der ganz schön „rumgegockelt“ sei, nicht vielleicht übertrieben habe. Der ehemalige Bayern-Stürmer Mario Gomez kritiserte vor allem, dass sich Makkelie, den er sonst immer als „gut und mit Ahnung vom Spiel“ beschreibe, mit seinen Pfiffen in den Vordergrund des Spiels gestellt habe: „Das darf in so einem wichtigen Spiel, in dem es ums Weiterkommen geht, nicht sein.“
Wolfgang Stark sieht Elfmeter-Entscheidung als regelkonform
Zumindest die Entscheidung, den Elfmeter zu wiederholen, war nach Meinung des früheren Schiedsrichters Wolfgang Stark allerdings regelkonform. Denn Salih Özcan, der schließlich nach dem Fehlschuss von Kai Havertz den Ball klärte, war einer von mehreren Spielern, die zu früh in den Strafraum gelaufen waren.
Bei der Entstehung des Strafstoßes ist Stark eher der Meinung, dass es nicht strafbar ist. „Für mich ist hier die Frage, ist es eine klare, bewusste Körperverbreiterung oder nicht. Für mich ist es eine natürliche Bewegung des Dortmunder Spielers, deswegen hätte ich den Elfmeter nicht gegeben.“
BVB-Trainer Edin Terzic nimmt es sportlich
Versöhnliche Worte fand nach dem Spiel indes BVB-Trainer Edin Terzic. Trotz aller Frustration über das Ausscheiden zeigte sich der 40-Jährige in der TV-Expertenrunde als fairer Sportsmann: „Verzeiht mir, wenn ich über den Schiedsrichter gar nicht sprechen möchte. Chelsea ist nach beiden Spielen verdient weitergekommen. Aber für uns war einfach mehr drin. Wir hätten es schaffen können. Darüber sind wir sehr enttäuscht.“ (oke, sid)