„Zum Sex gezwungen“Wimbledon-Siegerin erhebt schwere Vorwürfe gegen Ex-Vizepremier
Peking – Der chinesische Tennisstar Peng Shuai hat dem ehemaligen chinesischen Vizepremier Zhang Gaoli einen sexuellen Übergriff vorgeworfen. Über ihren Account im sozialen Netzwerk Weibo offenbarte die 35-jährige Wimbledon- und French-Open-Doppelsiegerin, über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Unterbrechungen eine Beziehung mit dem verheirateten Politiker eingegangen zu sein. In dem Beitrag ist von Liebe und Zuneigung die Rede, aber auch von mindestens einem ungewollten sexuellen Übergriff.
Die Echtheit des Postings, das kurz nach der Veröffentlichung am späten Dienstagabend wieder gelöscht wurde, konnte von der Deutschen Presse-Agentur nicht verifiziert werden. In den Beitrag hieß es, dass die Sportlerin keine Beweise für ihre Anschuldigungen vorlegen könne. Weder Peng Shuai noch Zhang Gaoli waren für eine Stellungnahme zu erreichen.Der 75-jährige war von 2013 bis 2018 Vizepremier. Von 2012 bis 2017 war er Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und damit einer der mächtigsten Politiker des Landes.
Erster Fall eines Regierungsbeamten seit #MeToo-Bewegung in China
Bei den nun erhobenen Anschuldigungen handelt es sich um den ersten Fall, in dem ein prominenter Regierungsbeamter ins Kreuzfeuer gerät, seit die #MeToo-Bewegung 2018 in China Einzug gehalten hat. Seitdem waren unter anderem in der Wissenschaft, im Journalismus und in der Geschäftswelt einige wenige Fälle ans Licht geraten.
„Warum musstest du zu mir zurückkommen, hast mich zu dir nach Hause gebracht, um mich zum Sex mit dir zu zwingen“, hieß es in den Weibo-Posting. „Ich kann nicht beschreiben, wie angewidert ich war und wie oft ich mich gefragt habe, ob ich noch ein Mensch bin. Ich fühle mich wie eine wandelnde Leiche“, hieß es weiter.
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Chinas strenge Zensoren schritten sofort ein. Die Suche nach dem Namen der Sportlerin lieferten am Donnerstag auf Weibo keine relevanten Ergebnisse mehr. Diskussionen zum Thema wurden blockiert. Benutzer von WeChat und QQ, zwei populärer Chat-Apps, wurden teilweise daran gehindert, sich Screenshots von dem Posting des Tennisstars gegenseitig zu senden. (dpa)