Nancy Faeser will den IOC-Beschluss zur Wiedereingliederung russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten - wenn nötig - politisch aushebeln.
„Sind nicht machtlos“Faeser droht russischen Sportlern mit Einreiseverbot
Sportler aus Russland müssen bei einer Wiederzulassung zu internationalen Wettkämpfen ein Einreiseverbot nach Deutschland befürchten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte an, entsprechende Visaregelungen anzuwenden.
„Länder, in denen sportliche Großveranstaltungen stattfinden, sind nicht machtlos. Sie können über die Visaerteilung steuern, ob Russen tatsächlich teilnehmen können“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ und ergänzte: „Wenn wir in Deutschland internationale Wettbewerbe ausrichten, dann können wir entsprechend handeln. Wir werden hier immer mit klarer Haltung agieren.“
IOC empfiehlt Sportler aus Russland die Teilnahme an Wettkämpfen zu gewähren
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) mit dem Deutschen Thomas Bach an der Spitze hatte jüngst empfohlen, trotz des von Belarus unterstützten russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Sportler aus beiden Ländern die Rückkehr zu Wettkämpfen als neutrale Athleten zu erlauben. Bedingung dafür ist unter anderem, dass die Sportler den Krieg nicht aktiv unterstützen und sie keine Verbindungen zu Militär und Sicherheitsorganen haben.
Neben dem Leichtathletik-Verband hatte zuletzt auch der Reitsport-Weltverband an einem Ausschluss von Russen und Belarussen festgehalten. Dagegen sprach sich der Präsident des Welt-Turnverbandes, Morinari Watanabe (Japan), für deren Rückkehr aus und kündigte eine Entscheidung darüber im Mai an.
Auch der Ringer-Weltverband befürwortet die Wiederzulassung. „Dem Kriegstreiber Putin eine Propaganda-Bühne zu bieten, würde alle Werte des Sports verraten“, sagte Faeser, „es ist für ukrainische Sportler völlig unzumutbar, dass sie Sportlern gegenüberstehen, die für ein Land antreten, das so viele Zivilisten in der Ukraine umbringt.“ (dpa)