Novak Djokovic spricht nach einem 24. Grand-Slam-Titel über Abschiedsgedanken, schiebt diese aber weit weg.
Serbe äußert sich zu KarriereendeHistorischer Triumph: Djokovic feiert 24. Grand-Slam-Titel

Novak Djokovic triumphiert bei den US Open und schließt mit seinem 24. Titel zu Rekordhalterin Margaret Court auf.
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Ein Triumph für die Geschichtsbücher, ein Titel für die Ewigkeit: Novak Djokovic hat die US Open in New York gewonnen und unter den Augen zahlreicher Pop- und Filmstars einen 50 Jahre alten Rekord egalisiert. Der unersättliche Serbe bezwang im Finale den Russen Daniil Medwedew 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 und feierte seinen 24. Grand-Slam-Sieg. Damit schloss Djokovic zur Australierin Margaret Court auf, die seit 1973 diese Bestmarke alleine hielt.
Nach 3:17 Stunden verwandelte Djokovic seinen ersten Matchball und nahm seine Tochter Tara in den Arm. Danach führte ihn sein Weg zu seiner Frau Jelena und seinen Eltern Srdjan und Dijana. Bei dem historischen Erfolg war er körperlich an seine Grenzen gestoßen, dominierte Medwedew aber mit all seiner Erfahrung. Zum 36. Mal stand Djokovic in einem Grand-Slam-Finale: einsamer Rekord.
Nach dem Spiel äußerte sich Novak Djokovic zu einem möglichen Karriere-Ende, von dem er auch nach dem 24. Grand-Slam-Titelgewinn noch nichts wissen will.
Novak Djokovic spricht nach US-Open-Sieg über Zukunft
„Gelegentlich frage ich mich: Warum brauche ich das alles noch, nach allem, was ich erreicht habe? Wie lange will ich noch weitermachen? Ich habe natürlich diese Fragen in meinem Kopf“, berichtete der 36 Jahre alte Serbe am Sonntagabend (Ortszeit) nach dem gewonnenen Finale der US Open. „Aber solange ich immer noch auf diesem hohen Niveau spiele und die größten Turniere in diesem Sport gewinne, will ich diesen Sport nicht loswerden oder verlassen, wenn ich immer noch an der Spitze bin.“
Mit dem 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 über den Russen Daniil Medwedew gewann Djokovic zum vierten Mal das Grand-Slam-Turnier in New York. Er löst den Spanier Carlos Alcaraz als Nummer eins der Weltrangliste ab und baut seinen Rekord mit der 390. Woche auf der Topposition aus.
Olympische Spiele in Los Angeles?
Sein Trainer Goran Ivanisevic rechnet sogar in fünf Jahren noch mit Djokovic. „Er plant, bei den Olympischen Spielen in Los Angeles zu spielen“, sagte der Kroate und lachte dabei. „Wann ist das, 2028? Ihr wisst, was in seinem Kopf los ist. Es geht 24 Stunden darum, etwas zu erreichen.“
Ob Djokovic wirklich bereits fest mit den Sommerspielen in den USA, die auf Paris 2024 folgen, plant, blieb offen. Mit dem nächsten Grand-Slam-Titel würde er nun auch die Australierin Margaret Court als Rekordhalterin bei den Damen hinter sich lassen. „Wenn er 25 gewinnt, wird er denken: Wenn ich 25 gewinne, warum nicht 26? Es gibt immer um einen mehr“, sagte der frühere Wimbledonsiegerin Ivanisevic (51) über die Denkweise seines Schützlings.
Die Endlichkeit seiner Karriere bewertete Djokovic selbst mit einem Scherz: „Spieler kommen und gehen. Es wird das gleiche Schicksal für mich sein“, sagte er. „Letztendlich werde ich Tennis in ungefähr 23, 24 Jahren verlassen.“ (dpa/SID)