Notfall bei Schwimm-WMTrainerin rettet US-Star Alvarez vom Beckenboden und übt Kritik
Budapest – Die US-Synchronschwimmerin Anita Alvarez ist bei der Schwimm-WM in Budapest während ihrer Solo-Kür in Ohnmacht gefallen. Die 25-Jährige versank bis auf den Beckenboden, ehe sie von ihrer Trainerin Andrea Fuentes gerettet werden konnte.
Auch weitere Betreuer eilten zur Hilfe, zogen die erfolgreiche Schwimmerin aus dem Wasser und übergaben sie sofort in medizinische Behandlung. Etwa eine halbe Stunde nach dem Vorfall bestätigte eine Betreuerin, dass es Alvarez wieder gut gehe. Sie soll ersten Angaben zufolge stressbedingt zusammengebrochen sein.
Trainerin Andrea Fuentes: „Es war ein großer Schreck“
„Es war ein großer Schreck“, erklärte Fuentes. Sie sei reingesprungen, weil die Rettungsschwimmer es nicht taten. Die Hilfskräfte hätten nur „geglotzt“ und „nicht reagiert“, klagte Fuentes am Donnerstag im Interview der spanischen Fachzeitung „AS“ und kritisierte damit die Sicherheitsvorkehrungen des Wettbewerbs scharf.
„Ich hatte Angst, weil ich sah, dass sie nicht atmete, aber jetzt geht es ihr sehr gut. Anita geht es viel besser“, führte Fuentes nach dem Schreck weiter aus.
„Wenn man das live sieht, dann bleibt einem wirklich das Herz stehen und man denkt sich nur: Um Gottes willen“, sagte die deutsche Starterin Marlene Bojer, die den zehnten Platz belegte.
Am Ende einer Kür sei man beim Synchronschwimmen „absolut am Limit. Muskulär, vom Kopf her, von der Energie – es ist einfach alles raus“, so Bojer: „Wir überspielen alles mit dem Lächeln, den Emotionen und der Musik. Aber in so einer Situation sieht man einfach, dass wir auch körperlich am Limit sind und dass es höchste Leistungen sind, die uns unser Sport da abverlangt.“
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Es ist nicht die erste Ohnmacht bei einem Wettkampf für Anita Alvarez. Bei der Olympia-Qualifikation für Tokio gab es 2021 ebenfalls einen Vorfall. Das Problem, bei ihren Darbietungen extrem aufgeregt zu sein, plagt die Athletin schon länger.
Ähnlicher Vorfall bei deutschen Wasserspringern
Bei den deutschen Wasserspringern hatte es mal einen ähnlichen Fall gegeben. Bundestrainer Lutz Buschkow sprang 2010 in Rostock für eine Rettungsaktion ins Becken, nachdem Maria Kurjo mit dem Kopf am Turm aufgeprallt und bewusstlos ins Wasser gefallen war.
Der Vorfall von vor zwölf Jahren ging glimpflich aus - ähnlich wie der mit Alvarez. „Morgen wird sie sich den ganzen Tag ausruhen und mit dem Arzt entscheiden, ob sie das Mannschaftsfinale frei schwimmen kann oder nicht“, sagte Fuentes und bedankte sich „für all die guten Wünsche für Anita“. (oke)