Ein Spruch über Ella Toone während einer Live-Übertragung löst große Empörung aus – zumal die Nationalspielerin erst kürzlich ihren Vater verlor.
Sexismus-Vorwurf bei Live-SpielKommentator vergreift sich in Wortwahl über Nationalspielerin
Ella Toone ist fester Bestandteil der englischen Nationalmannschaft. Im Oktober stand sie etwa bei der 3:4-Pleite gegen die DFB-Elf in der Startelf. Im Verein war die 25-Jährige zuletzt mit den Frauen von Manchester United in der Women’s Super League (WSL) gefordert. Die Partie gegen den FC Arsenal endete 1:1.
Während dieser Partie kam es zu einem verbalen Ausfall von Seiten eines Kommentators, wie nun öffentlich wurde. Nachdem Toone das Feld in der 61. Minute das Feld verlassen hatte, wurde die Mittelfeldspielerin wenig später mit verschränkten Armen und geröteten Wangen von einer Kamera eingefangen. Dann kam es zur kritischen Bemerkung: „Ella Toone, sie hat immer noch ein Gesicht wie ein geohrfeigter Hintern.“
Wer der Kommentator war, wurde während der Live-Übertragung, die auf Youtube stattgefunden hat, nicht gesagt. Doch die Äußerung war für die Zuschauer klar zu hören und wurde sofort rege kommentiert. Die abwertende Aussage erfolgte im World Feed, einem internationalen Alternativ-Feed zur eigenen Live-Berichterstattung der BBC.
Die WSL versprach, sich mit dem Vorfall zu befassen und Ermittlungen eingeleitet zu haben, nachdem sich zahlreiche Fans über den Spruch empörten. Sowohl der Kommentator als auch die Produktionsgesellschaft sollen laut eines Berichts der Daily Mail bereits um Entschuldigung gebeten haben.
Ella Toone verlor erst kürzlich ihren Vater – Fans reagieren empört
Der Kommentar traf zudem einen besonders schmerzhaften Nerv, da Toone erst im September ihren Vater tragisch verloren hat, nur wenige Tage nach ihrem Geburtstag und drei Tage bevor dieser seinen 60. Geburtstag feiern wollte.
Ein aufgebrachter Kommentar unter dem Youtube-Stream lautet: „Als ich den Kommentator hörte und Toone gezeigt wurde, wie sie den Tränen nahe war, war ich absolut wütend.“ An anderer Stelle heißt es: „Sie ist 25, verdammt, 25 Jahre alt und hat gerade ihren Vater verloren.“
Andere wollen den Spruch, der offenbar von einem US-Kommentator stammt, nicht überbewerten und verwiesen auf eine bekannte Metapher, die lediglich auf die geröteten Wangen nach anstrengenden Minuten auf dem Feld anspielen sollte.
Ella Toone ist in Manchester erfolgreich und vermisst ihren Vater
Ella Toone ist seit 2018 bei Manchester United und wurde dieses Jahr dort Pokalsiegerin. Im Jahr 2022 holte Englands Nummer 10 die Europameisterschaft, im Finale gegen Deutschland traf die torgefährliche Spielerin in Wembley beim 2:1 n.V. zur Führung. 2023 wurde sie zudem Vizeweltmeisterin.
Ihren Vater Nick wusste Ella Toone bei ihren Triumphen oft an ihrer Seite. Ihren schmerzhaften Verlust machte sie auf Instagram öffentlich, schrieb dort zuletzt: „Ich wünschte, wir hätten noch mindestens 20 weitere Geburtstage zusammen feiern können. Ich werde dich vermissen und nie aufhören, dich zu lieben.“ (oke)