Das ZDF verzichtete auf eine WM-Entscheidung im linearen Fernsehen. Nathalie Armbruster zeigt sich darüber schwer enttäuscht.
„Nichts gegen Horst Lichter“Ski-Stars enttäuscht vom ZDF wegen „Bares für Rares“

Kann die Entscheidung des ZDF, die WM-Entscheidung der Kombiniererinnen nicht im TV zu zeigen, nicht verstehen: Nathalie Armbruster
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Das ZDF hat die WM-Entscheidung der Nordischen Kombiniererinnen am Donnerstag nicht im TV, sondern lediglich via Livestream übertragen. – und stattdessen lieber die Trödel-Show „Bares für Rares“ gezeigt.
Die beteiligten Ski-Stars um Nathalie Armbruster konnten die Entscheidung des Senders überhaupt nicht verstehen: „Das macht uns schon ein bisschen traurig. Weil jetzt ist eine WM. Wir haben dann auch mal geschaut. Es kam Bares für Rares. Nichts gegen Bares für Rares und Horst Lichter, aber es wäre schon toll, wenn man uns da live übertragen würde“, sagte Armbruster nach Rang sechs in Trondheim.
Armbruster hatte am 1. Februar für den ersten Sieg einer deutschen Kombiniererin in der Geschichte des Weltcups gesorgt. Die 19-Jährige gewann die zweite Etappe des Seefeld-Triples vor Doppel-Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen aus Norwegen und Haruka Kasai (Japan).
Immerhin: Im Free-TV war der Wettbewerb bei Eurosport zu sehen. Das ZDF aber zeigte im linearen Fernsehen „Bares für Rares“ während des Langlauf-Massenstarts und anschließend das Magazin „Hallo Deutschland“ während des Skispringens.
Der Sender dazu: „Die ZDF-Livestreams auf sportstudio.de und in der ZDF-Mediathek sind längst etablierte Ausspielwege, die es gerade bei großen Meisterschaften ermöglichen, alle Wettbewerbe umfassend abzubilden“, verteidigte das ZDF seine Entscheidung gegenüber der deutschen Presseagentur.
Skiverband bemängelt fehlendes „Fingerspitzengefühl“
Der Sender verwies zudem auf die umfangreichen weiteren Live-Übertragungen aus Norwegen in den kommenden Tagen. Am Sonntag wird der zweite Durchgang des Skisprung-Einzels auf ZDF-Info gezeigt, weil im Hauptprogramm die Berichterstattung zur Wahl in Hamburg übertragen wird.
Der Deutsche Skiverband (DSV) bemängelte mit Blick auf Armbrusters Besuch im „Aktuellen Sportstudio“ vor knapp zwei Wochen das fehlende Fingerspitzengefühl. Armbruster hatte im Interview einige Fragen zum Thema Gleichberechtigung und Geschlechtergleichheit gestellt bekommen.
Auch Jenny Nowak, die als Fünfte beste Deutsche wurde, zeigte sich enttäuscht. „Das ist natürlich schon schade, wenn man hört, dass wir leider nur im Livestream sind und da – was ich gehört habe - Bares für Rares oder so im ZDF gelaufen ist. Das ist natürlich schon schade für uns, weil keine andere Sportart jetzt noch dran war um diese Uhrzeit“, sagte Nowak. Der Livestream sei aber „besser als nichts“. (oke/dpa)