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RFEF bestätigt EntscheidungSpanischer Verbandschef Luis Rubiales kündigt Rücktritt an

Lesezeit 3 Minuten
Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, steht an einem Rednerpult.

Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, war nach einem Kuss der Spielerin Jennifer Hermoso nach dem WM-Triumph der Spanierinnen in die Kritik geraten.

Luis Rubiales hatte sich wochenlang gegen einen Rücktritt gewehrt, nachdem er die Spielerin Jennifer Hermoso gegen ihren Willen geküsst hatte.

Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt – drei Wochen nach dem Kuss-Skandal.

Das erklärte Rubiales zunächst in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan. Die komplette Folge von „Piers Morgan Uncensored“ wurde bisher nicht komplett ausgestrahlt, aber ein kurzer Ausschnitt wurde vorab am Sonntagabend (10. September) in den Sozialen Medien veröffentlicht.

Er werde zurücktreten, sagte Rubiales in dem Interview, „weil ich meine Arbeit nicht fortsetzen kann.“ Der spanische Fußballfunktionär habe mit seinem Vater, mit seinen Töchtern und auch mit engen Freunden gesprochen. Es ginge nicht nur um ihn.

Der 46-Jährige war wegen des Kuss-Skandals nach dem WM-Finale der Frauen zwischen Spanien und England am 20. August in die Schlagzeilen geraten. Er hatte die Spielerin Jennifer Hermoso gegen ihren Willen geküsst. Hermoso hatte am vergangenen Mittwoch Anzeige gegen Rubiales gestellt. Die Staatsanwaltschaft reichte Klage wegen sexueller Nötigung ein.

Die Entscheidung von Rubiales bestätigte der spanische Fußballverband RFEF in einer kurzen Pressemitteilung am Sonntagabend. Er habe am Abend schriftlich seinen Rücktritt eingereicht. Rubiales wurde im Mai 2018 zum RFEF-Präsidenten gewählt. Seit 2018 war er zudem Vizepräsident und Teil des Exekutivkomitees der UEFA – von diesem Amt trete er laut RFEF auch zurück.

Luis Rubiales: Verbandspräsident bestreitet Fehlverhalten im Kuss-Skandal

Der Präsident hatte sich für sein Fehlverhalten öffentlich entschuldigt, einen Rücktritt aber zunächst vehement abgelehnt. Rubiales hat zuletzt immer darauf beharrt, dass der Kuss im Konsens passiert sei. In einer Rede vor dem RFEF pochte er deshalb darauf, im Amt bleiben zu wollen. Jennifer Hermoso sagte zuletzt jedoch, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“.

Die Nationalspielerinnen traten im Zuge des Kuss-Skandals in den Streik, das Team rund um Weltmeistertrainer Jorge Vilda trat aus Solidarität mit Hermoso ebenfalls zurück. Vilda selbst wurde wegen seiner engen Bindung zu Rubiales kürzlich entlassen.

Fifa-Disziplinarverfahren dürfte fortgeführt werden – mehrjährige Sperre möglich

Am vergangenen Montag hatte sich auch die Männer-Nationalmannschaft öffentlich von Rubiales distanziert und sein Verhalten „inakzeptabel“ genannt.

Das spanische Sportverwaltungsgericht TAD beschäftigt sich mit dem Fall. Die Regionalverbände Spaniens verweigerten ihm die Gefolgschaft. Jüngst entschuldigte sich auch der RFEF bei Hermoso, obwohl dieser zuvor Rubiales den Rücken stärke und versuchte, die Spielerin zu diskreditieren.

Der Weltverband Fifa sperrte ihn vorläufig für 90 Tage von allen fußballbezogenen Aktivitäten und leitete ein Disziplinarverfahren ein. Das dürfte auch trotz des Rücktritts fortgeführt werden. Es könnte zu einer mehrjährigen Sperre führen, die eine Rückkehr von Rubiales in andere Positionen verhindern würde. (shh/rxa mit dpa)