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Spiel gegen Ex-Klub HerthaRobert Andrich ist Leverkusens Alleskönner

Lesezeit 3 Minuten

Robert Andrich nach dem Spiel in Augsburg

Der ehemalige Berliner hat einst Mittelstürmer gespielt, und in Freiburg ein tolles Debüt als Innenverteidiger gegeben. Denn bleibt seine Position die Sechs.

Robert Andrich hat in seiner bewegten Karriere als Fußballer schon auf vielen Positionen gespielt. In seiner Zeit bei Hertha BSC Berlin II sogar Mittelstürmer. Dabei waren ihm im Altrer von 20 Jahren gegen den VfB Auerbach und Budissa Bautzen in der Regionalliga Nordost sogar insgesamt vier Tore gelungen. Aber bis er in der Innenverteidigung ankam, musste der gebürtige Potsdamer 28 Jahre alt werden. Die pure Not hat seinen Trainer Xabi Alonso dazu bewogen, den bei Bayer 04 als defensiven Mittelfeldspieler eigentlich unverzichtbaren Andrich im Spiel beim SC Freiburg zum Mittelmann einer Dreierkette zu machen, die sich drei Tage nach dem Triumph im Elfmeterschießen bei der AS Monaco als erstaunlich stabil erwies. Das 1:1 gilt beim Werksklub als weiterer kleiner Schritt aus der Krise.

Dennoch ist es sehr unwahrscheinlich, dass Andrich am Sonntag im Spiel gegen seinen Jugend- und Ausbildungs-Klub Hertha BSC erneut auf der letzten Linie verteidigt. Zu sehr wird er im Zentrum des Spiels gebraucht, zu wichtig sind auch seine Fähigkeiten im Spiel nach vorn. All das zeigt, wie wichtig der im Vergleich zu vielen jungen Profis eher unangepasste für Bayer 04 geworden ist. Wie gut die rund 6,5 Millionen Euro angelegt waren, die Bayer 04 im Sommer 2022 für den Last-Minute-Transfer an Union Berlin überwies.

„Ich glaube, Robert hat es in der Innenverteidigung sogar Spaß gemacht. Die Verantwortung zu tragen, die ersten Pässe zu spielen“, sagt Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das beweist die Identifikation des Profis mit seinem neuen Klub, aber auch die Wertschätzung, die ihm von diesem entgegengebracht wird. Andrich steht wie wenige bei Bayer für Opferbereitschaft und Einsatzwillen, ist aber auch mehr als ein reiner Grasfresser im defensiven Mittelfeld, dessen Repertoire sich in Rennen und Grätschen erschöpft.

Das beweist wiederum die Statistik. In seinen 60 Pflichtspielen für Bayer 04 hat Andrich, fast immer auf der Position des klassischen Sechsers, zehn Tore erzielt und fünf vorbereitet. Eine hervorragende Quote für einen Spieler seiner Art. Und er muss nicht geschont werden. Trotz seines generell großen Arbeitspensums machen ihm Spiele im Drei-Tages-Rhythmus nichts aus. Dass er sich diesen Status erkämpft hat, macht den 28-Jährigen stolz, wie er dieser Tage in einem Interview bekannte. „Robert ist ein totaler Teamplayer“, sagt Simon Rolfes. Und kann eben alles spielen von Mittelstürmer bis Innenverteidiger.

Trainer Xabi Alonso wollte nicht einmal ausschließen, dass er sein "Experiment", wie er selbst es nannte, mit Andrich auf der Position des Innenverteidigers wiederholt. "Es hat es gut gemacht, wir werden sehen."