Trost von Serena WilliamsOsaka zieht sich wegen Depressionen von French Open zurück
Paris – Tennis-Superstar Serena Williams hat ihr Mitgefühl mit Naomi Osaka ausgedrückt, nachdem die Japanerin öffentlich gemacht hatte, mit Depressionen zu kämpfen. „Ich wünschte, ich könnte sie einfach umarmen, weil ich weiß, wie es sich anfühlt“, sagte die 39 Jahre alte Amerikanerin am späten Montagabend in Paris.
Sie habe in der Vergangenheit auch solche Phasen erlebt, gestand Williams. Wichtig sei, dass man jemanden habe, mit dem man reden könne.
Osaka hatte am Montag in einem Statement bei Twitter ihren Rückzug von den diesjährigen French Open verkündet und damit auf die zum Teil heftige Kritik an ihrem Medien-Boykott während des Turniers reagiert. Nachdem die viermalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin zunächst nicht wirklich deutlich gemacht hatte, warum sie keine Pressekonferenzen geben wolle, machte sie dies nun mit dem Verweis auf Depressionen deutlich.
Williams zeigte Respekt für das Vorgehen von Osaka. „Man sollte sie mit den Dingen so umgehen lassen, wie sie es möchte und wie es für sie am besten ist“, sagte die frühere Nummer eins der Welt.
Ihr Boykott der Medienrunden hatte für viel Kritik gesorgt, nach einer Geldstrafe hätten Osaka bei weiteren ausgelassenen Pressekonferenzen härtere Sanktionen bis hin zum Ausschluss vom Turnier gedroht.
Französischer Tennis-Präsident bedauert Osaka-Rückzug
Der Präsident des Französischen Tennis-Verbandes, Gilles Moretton, bedauert den Rückzug von Osaka. „Zu allererst tut es uns für Naomi Osaka sehr leid und wir sind traurig für sie“, sagte Moretton am Montagabend in einem kurzen Statement. „Der Rückzug von Naomi von Roland Garros ist unglücklich. Wir wünschen ihr die beste und schnellst mögliche Genesung und wir freuen uns darauf, sie nächstes Jahr wieder bei unserem Turnier begrüßen zu können.“
Osaka will sich nun erst einmal aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wann sie auf die Tour zurückkehrt, ist völlig offen. Ein Start Ende des Monats beim nächsten Grand-Slam-Turnier in Wimbledon scheint sehr unwahrscheinlich. (dpa)