Bayern-LegendeSo reagiert Franz Beckenbauer auf Gerd Müllers Tod
München – „Kaiser“ Franz Beckenbauer hat die Nachricht vom Tod seines langjährigen Weggefährten und guten Kumpels Gerd Müller schwer getroffen. „Auch wenn man schon seit Langem die Nachricht befürchten musste: Sie trifft mich wie ein Schock“, sagte Bayern Münchens Ehrenpräsident der Bild: „Er war so ein feiner Kerl und viel feinsinniger, als viele dachten. Gerd und ich – wir waren wie Brüder.“
Der frühere Weltklasse-Torjäger und „Bomber der Nation“ war am Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren verstorben. Müller war an Alzheimer erkrankt und lebte seit Jahren in einem Pflegeheim südlich von München.
Franz Beckenbauer erinnert sich an gemeinsame Zeit mit Gerd Müller
Beckenbauer erinnerte sich an eine Anekdote mit dem Ausnahmefußballer aus der gemeinsamen Zeit beim deutschen Rekordmeister: „Wir wohnten damals nur ein paar Kilometer voneinander entfernt. Er holte mich vor Spielen ab und musste manchmal auf mich warten. Als er mal ungeduldig sagte: 'Franz, wir kommen zu spät zur Mannschaftsabfahrt.' Da lachte ich: 'Dicker' – so nannte ich ihn – 'merke dir eines. Ohne uns fährt bei Bayern keiner ab...'“, erzählte Beckenbauer.
Müller, 2:1-Siegtorschütze des WM-Finales 1974 gegen die Niederlande, krönte sich gemeinsam mit Beckenbauer und unter anderem Uli Hoeneß zum Weltmeister. „Es war mir persönlich eine große Ehre, dass ich an seiner Seite spielen durfte“, sagte Hoeneß dem Münchner Merkur und der tz.
Uli Hoeneß und Paul Breitner loben Gerd Müller in den höchsten Tönen
„Gerd war auf dem Platz einmalig und neben dem Platz stets ein bescheidener, bodenständiger, von uns allen über die Maße geschätzter Gefährte“, sagte Hoeneß. Für den früheren Bayern-Präsidenten war Müller ein Mann, „dem wir alle unendlich viel zu verdanken haben“.
Auch Paul Breitner, ebenfalls Weltmeister 1974, war tief betroffen. „Gerd Müller war für mich der größte Fußballer meines Lebens. Gerd ist der Sockel, auf dem der große FC Bayern unserer Tage entstanden ist. Gerd hat meinen Lebensweg entscheidend mitgeprägt“, schrieb Breitner in der tz.
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Er bedankte sich zudem bei Müllers Frau Uschi, „dass ich ihn gerade auch in seinen letzten Jahren im Heim begleiten durfte. Bis zuletzt konnte ich ihm noch nahe sein.“ (sid)