Drittligist nimmt Teamtraining wieder aufNeue Normalität für Viktoria Köln
- Die Höhenberger bereiten sich unter diversen neuen Regeln auf den Wiederbeginn der Meisterschaft vor.
- Die erste Partie der Kölner nach der langen Pause findet in Braunschweig statt.
- Drei Spieler müssen aufgrund von Verletzungen vorerst auf die Einheiten verzichten.
Köln – Am Donnerstagvormittag, nach mehr als zwei Monaten Pause, war es also endlich soweit: Pavel Dotchev durfte seine gesamte Mannschaft auf dem Trainingsplatz begrüßen und den Fußballern des Drittligisten FC Viktoria Köln ein reguläres Training mitsamt Zweikämpfen anbieten. Ganz wie gewohnt verlief der Tag aber trotzdem nicht, wie Dotchev bemerkte: „Die Spieler haben wir vorher eingehend über alle Regeln informiert, die zu befolgen sind“, sagt der 54-Jährige. „Es ist überhaupt nicht alles normal: Wir müssen uns zum Beispiel in drei verschiedenen Kabinen umziehen.“
Der Aufsteiger ist eines der ersten Teams, die ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind. Nachdem der komplette Kader, Trainer- und Betreuerstab am Montag zum zweiten Mal auf das Coronavirus getestet worden war und erneut keine Infektionen festgestellt wurden, war der Weg frei für einen regulären Übungsbetrieb.
Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Dritten Liga birgt eine Menge Zündstoff. Der DFB möchte ab dem 26./27. Mai die restlichen elf Spieltage durchführen. Dagegen hatten einige Vereine aus mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen protestiert. Politiker schalteten sich ein, es wurde hin und her argumentiert. DFB-Vizepräsident Rainer Koch sprach anschließend von „unwürdigem Schauspiel“, das „unerträglich und nicht länger hinzunehmen“ sei.
Ein großes Druckmittel des DFB sind die möglichen Regressansprüche. „Nur durch den Willen, den Spielbetrieb wiederaufzunehmen, können erhebliche Schadenersatzforderungen von Sponsoren und Partnern vermieden werden, die ansonsten die Klubs zu tragen hätten“, erklärte DFB-Vizepräsident Peter Frymuth. Die Vereine fühlen sich dagegen mit ihren individuellen Sorgen übergangen. Viele sind in der Dritten Liga gerade auf die Zuschauereinnahmen angewiesen und können mit Geisterspielen nicht überleben. Auch die strengen Hygiene-Vorschriften samt Quarantäne belasten die Klubs finanziell. Einige dürfen noch gar nicht trainieren, weil in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen gelten. (mbu)
Ebenfalls zu Beginn der Woche hatte der für den Liga-Betrieb zuständige Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Rahmentermine für eine Wiederaufnahme der Dritten Liga veröffentlicht: Unter dem Vorbehalt, dass die Politik und die örtlichen Gesundheitsbehörden grünes Licht erteilen, wird die Viktoria am 26. oder 27. Mai wieder Fußball spielen; der Aufsteiger reist am 28. Spieltag zu Eintracht Braunschweig und wird – wenn es so kommen sollte – sein erstes Geisterspiel in der Vereinsgeschichte bestreiten. Eine Woche zuvor wird die Mannschaft, auch das schreibt das Hygienekonzept vor, ein Quarantäne-Hotel in Köln beziehen, um sich anschließend, um die Abstandsregeln einzuhalten, in mehreren Mannschaftsbussen auf den Weg nach Braunschweig zu begeben. Noch in dieser Woche wird der DFB-Spielausschuss die Partien des 28. Spieltags zeitgenau terminieren.
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Auf drei Spieler musste Pavel Dotchev beim ersten Mannschaftstraining verzichten: Innenverteidiger Bernard Kyere fällt aufgrund eines Muskelbündelrisses noch mindestens vier Wochen aus, Offensivspieler Steven Lewerenz befindet sich nach seinem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich im Aufbautraining und wird in der kommenden Woche zurück erwartet. Viktorias defensiver Mittelfeldspieler Mart Ristl kann derzeit ebenfalls nicht trainieren: Der 23-jährige Schwabe zog sich einen leichten Muskelfaserriss zu, Dotchev freut sich trotzdem auf ein reguläres Team-Training: „Jetzt können wir Spielformen trainieren, taktische Schwerpunkte setzen und wieder Zweikämpfe führen. Es ist schön, alle wieder gemeinsam auf dem Platz begrüßen zu können.“