Nach zwei Niederlagen in Folge gastieren die Höhenberger am Wochenende bei Aufsteiger Preußen Münster.
Dritte LigaViktoria Köln will gegen Münster die Kurve bekommen – Marseiler im Fokus von Zweitligisten
Es ist kein gewöhnliches Fußballspiel für Stephan Küsters. Immerhin kehrt Viktorias Sportleiter am Sonntag (19.30 Uhr, Preußenstadion) an den Ort zurück, der reichlich Gefühle hervorruft im Herzen des 52-Jährigen.
„Wenn man so lang bei einem Verein war, ist das schon eine emotionale Sache“, sagt der einstige Profi gedankenversunken. „Es war eine richtig gute Zeit, zwischendurch standen wir ja sogar vor dem Aufstieg in die Zweite Liga.“
Küsters hat einige Jahre in Münster verbracht, von 1998 bis 2006 als Spieler in der damals noch drittklassigen Regionalliga und später als Sportlicher Leiter und Scout bei den Preußen. Trainer in Münster war dereinst Pavel Dotchev, hinlänglich bekannt als Drittliga-Weltenbummler und Ex-Viktoria-Trainer.
Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge geht es für die Höhenberger am Wochenende einzig darum, den Fall in die Niederungen der Tabelle zu stoppen. Wenn es nach ihrem Sportlichen Leiter geht, am besten schon bei seinem früheren Arbeitgeber, den heimstarken Münsteranern.
„Wir wollen den Turnaround unbedingt schaffen“, hebt Küsters die Bedeutung des Duells gegen die Westfalen hervor. „Für uns muss es darum gehen, wieder eine gesunde Aggressivität und viel Leidenschaft auf den Platz zu bringen.“
Diese vom gebürtigen Dinslakener eingeforderten Tugenden hatte die Mannschaft vor der Länderspielpause bekanntlich nicht auf das Feld transportiert, wie auch Kölns Chefcoach Olaf Janßen in der Nachlese bemerkt: „Beim 1:5 gegen Dresden ist es maximal schlecht für uns gelaufen“, analysiert der 57-Jährige die verheerende Pleite von vor zwei Wochen gegen Spitzenreiter Dynamo. „Zuletzt haben die Jungs nicht alles rausgehauen, ich sehe noch Luft nach oben.“
Viktoria Köln steht nach zwei Niederlagen in Folge unter Druck
Warum das so ist? Zumindest Franz Wunderlich, Viktorias Sportvorstand, scheint die Gründe für den Absturz auf Rang 13 zu kennen: „Wir haben die Spiele zuletzt viel zu einfach verloren. Es braucht mehr Stimmung auf dem Platz, eine Grundaggressivität. Die muss aber aus der Mannschaft kommen. So etwas kann man nicht nur von außen einfordern.“
Die Partie im Münsterland, zumal an einem Sonntagabend in einem brodelnden und mit 10.000 Zuschauern gefüllten Hexenkessel, taugt für ein Duell zur Wiederauferstehung. Auch personell lichten sich die Reihen beim FC Viktoria: Jeremias Lorch hat seine muskulären Probleme auskuriert und dürfte als zentraler Verteidiger in die Dreierkette zurückkehren. Lars Dietz könnte nach ausgeheiltem Zehenbruch und halbjähriger Wettkampf-Pause zudem auf Anhieb in die Startformation rücken und den gelb-rot-gesperrten Christoph Greger in der Abwehr ersetzen.
Aus Verletzungsgründen ausfallen werden weiterhin Stefano Russo (Oberschenkelprobleme), Bryan Henning (Kreuzbandriss) und Seokju Hong, der sich erneut einen Faserriss in der Wade zugezogen hat.
Zieht es Luca Marseiler in die 2. Bundesliga?
Derweil mehren sich die Zeichen, dass sich Luca Marseiler demnächst einem anderen Verein anschließt. Der Linksaußen spielt bislang eine beeindruckende Saison, hat bereits sieben Tore erzielt und gehört beinahe in jedem Spiel zu Kölns auffälligsten Profis.
Nach Informationen dieser Zeitung buhlt inzwischen der ein oder andere Zweitligist um die Gunst des 26-jährigen Technikers, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. Stephan Küsters möchte sich zu der Personalie nur bedingt äußern: „Das sind Spekulationen, an denen ich mich nicht beteiligen möchte. Bisher ist noch kein konkretes Angebot bei uns eingegangen.“