Die Situation um die pausierende Fußball-Bundestrainerin Voss-Tecklenburg ist mehr als kompliziert.
BundestrainerinVoss-Tecklenburg und DFB-Spielerinnen sprechen „in erster Linie“ über Anwälte
Der Ton zwischen der pausierenden Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und dem Deutschen Fußball-Bund wird rauer. Davon wollen sich die Nationalspielerinnen vor den beiden wichtigen Nations-League-Spielen am Freitag gegen Wales (17.45 Uhr/ARD) und am Dienstag in Island (20.00 Uhr/ZDF) aber nicht beeinflussen lassen.
„Wir als Team haben ganz andere Dinge, die uns im Kopf sind. Das ist Olympia. Wir haben gar nicht das Recht, uns in viele Dinge einzumischen“, sagte Mittelfeldspielerin Linda Dallmann (29) am Mittwoch.
Voss-Tecklenburg und der DFB kommunizieren hauptsächlich über Anwälte
Die 55 Jahre alte Voss-Tecklenburg und der DFB sprechen „derzeit in erster Linie“ über Anwälte miteinander, teilte der Verband am Mittwoch mit. Aus dem Team gibt es öffentlich kaum Empathie. „Es stehen wichtige Spiele an, daher kann ich, glaube ich, für die Mannschaft sprechen und sagen, dass das Thema gerade kein großes Gewicht hat“, sagte Innenverteidigerin Sara Doorsoun (31) in einem am Mittwoch veröffentlichten Sky-Interview. „Wir lassen uns von nichts verunsichern, was medial passiert. Wir werden unseren Fokus nicht verlieren und der liegt auf dem Sportlichen.“
Die nach ihrer Krankheit pausierende Voss-Tecklenburg hatte für Irritationen bei den Spielerinnen und dem Verband gesorgt, weil sie während ihres Erholungsurlaubs öffentlich Vorträge gehalten hatte. Dass sie wieder an die Seitenlinie zurückkehren wird, scheint ausgeschlossen. Allerdings besitzt Voss-Tecklenburg noch einen gültigen Vertrag bis zur EM 2025. Die Abfindungszahlung könnte für den klammen DFB teuer werden.
Interims-Trainer Horst Hrubesch kommt gerade recht
„Wir sind offen für alles. Schlussendlich müssen wir mit dem Trainer oder der Trainerin arbeiten, den oder die wir bekommen“, sagte Torhüterin Ann-Katrin Berger (33), die in Abwesenheit von Stammtorfrau Merle Frohms (Gehirnerschütterung) gegen Wales ins Tor rücken dürfte.
Als Hoffnungsträger kommt dem Team Interims-Trainer Horst Hrubesch gerade recht. „Ich glaube schon, dass man der Mannschaft eine extreme Lockerheit angemerkt hat. Ich habe schon ein Gefühl von Neustart, auch persönlich. Ich bin froh, dass Horst in der Situation mit seinem Trainerteam für uns da ist“, sagte Bayern-Profi Dallmann. „Wir haben sehr viel Lust, die Ideen von Horst umzusetzen.“ (red, dpa)