Novak Djokovic hat seinen 24. Grand Slam gewonnen und äußerte sich nach dem Turnier humorvoll und bewegt.
Nach US-Open-TriumphNovak Djokovic erklärt Tränen beim Anblick seiner Tochter

Novak Djokovic weinte vor Freude, als er seine Tochter in den Arm nahm.
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Für diesen riesigen Erfolg brauchte er etwas Hilfe von der Tribüne. Tennisstar Novak Djokovic hat am Sonntagabend mal wieder eines der wichtigsten Turniere der Welt gewonnen: die US Open in der amerikanischen Großstadt New York. In dem anstrengenden Endspiel gegen Daniil Medwedew hatte er aber ganz schön zu kämpfen.
Auf der Tribüne saß seine Tochter Tara und drückte die Daumen. Immer wieder blickte Novak Djokovic zu der Sechsjährigen hinüber. Das habe ihm Kraft gegeben, erzählte der Tennis-Weltstar hinterher. „Als ich stressige Momente hatte und einen kleinen Schubs und Stärke brauchte, hat sie mich angelächelt.“
Taras Bruder Stefan verfolgte den Sieg mit seiner Mutter Jelena schräg hinter dem Platz. Novak Djokovic erzählte: „Als ich Vater wurde, war einer meiner Wünsche, dass ich einen Slam vor ihren Augen gewinne.“ Dieser Wunsch erfüllte sich zwar nicht perfekt, dürfte aber die Tränen von Djokovic erklären, die ihm beim Umarmen seiner Tochter nach dem Triumph an den Wangen herunterliefen.
Mit den Grand Slams sind die vier größten Turniere der Welt gemeint. Davon hat er schon 24 gewonnen, mehr hat noch niemand geschafft. Auch in der Weltrangliste steht Novak Djokovic wieder auf Platz eins.
Bei seinen vergangenen zehn Grand-Slam-Teilnahmen triumphierte Djokovic stolze sieben Mal. Die Bilanz in diesem Jahr: Melbourne, Paris, New York. Zum Kalender-Grand-Slam, dieser historischen Aufgabe im Profitennis, fehlte ihm wie schon 2021 nur ein einziger Finalsieg.
Novak Djokovic scherzt über seine sportliche Zukunft
Als sich Novak Djokovic nach seinem Triumph entspannt zurücklehnte und in Plauderlaune geriet, konnte seinen Konkurrenten schon wieder Angst und Bange werden. „Eines Tages werde ich den Tennissport verlassen“, sagte der unersättliche Serbe, die aufgenähte „24“ prangte als Symbol dieses geschichtsträchtigen Erfolgs bei den US Open aufreizend auf seiner Jacke, nur um mit schelmischem Grinsen hinzuzufügen: „In etwa 23, 24 Jahren. Bis dahin werdet ihr mich noch ein bisschen öfter sehen.“
Ganz so lange dürfte die unglaubliche Rekordjagd des unermüdlichen 36-Jährigen freilich nicht mehr dauern, aber ein baldiges Ende dieser jetzt schon historischen Erfolgsgeschichte ist einfach nicht in Sicht. „Ich habe mir nie vorstellen können, über 24 Grand Slams zu sprechen“, sagte der Major-Rekordchampion, nachdem er mit einer Machtdemonstration beim 6:3, 7:6 (7:5), 6:3 gegen Daniil Medwedew eben jene 50 Jahre alte Bestmarke der Australierin Margaret Court egalisiert hatte: „Ich lebe wirklich meinen Kindheitstraum.“
Daniil Medwedew: „Was machst du eigentlich immer noch hier?“
Seine Gegner befinden sich hingegen viel mehr in einem nicht enden wollenden Albtraum. „Was machst du eigentlich immer noch hier? Komm schon“, rief der neun Jahre jüngere Medwedew dem „Djoker“ bei der Siegerehrung im Scherz zu, aus dem auch etwas Verzweiflung herausklang - angesichts der überirdischen Statistiken nur zu verständlich. (oke, mit dpa, sid)