Kölner TennisprofiWarum Otte in Wimbledon weiter kommen könnte als je zuvor
Köln – Sein steiler Aufstieg hat den Kölner Tennisprofi Oscar Otte in die Setzliste von Wimbledon geführt. Nach der Absage des Franzosen Gael Monfils wird der 28-Jährige beim Grand-Slam-Höhepunkt ab Montag auf Rang 32 geführt und geht damit zu Beginn sicher den Topspielern aus dem Weg.
Zum Auftakt trifft Otte, der in Abwesenheit des verletzten Olympiasiegers Alexander Zverev (Hamburg) die deutsche Nummer eins ist, auf den Münchner Peter Gojowczyk.
Vor einem Jahr stand Otte auf Platz 151 der Weltrangliste und gab nach drei Siegen in der Qualifikation sein Debüt im Hauptfeld von Wimbledon. Wenige Wochen später gelang ihm mit dem Einzug ins Achtelfinale der US Open der Durchbruch. In diesem Jahr bestätigte er die Leistungen mit den Halbfinals in München, Stuttgart und Halle/Westfalen.
„Diese Leistungen kommen nicht aus dem Nichts. Ich habe die letzten Jahre immer gutes Tennis gespielt. Es hat nur ein wenig die Kontinuität gefehlt“, sagte Otte dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Aber damit, dass es so schnell geht, hätte ich doch nicht gerechnet.“
Kölner Otte profitiert von Zverevs und Monfils' Absagen
Im All England Club profitiert Otte (ATP-Ranking 37) von Zverevs und Monfils' Absagen, zudem sind drei vor ihm platzierte Russen - darunter der Weltranglistenerste Daniil Medwedew - wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine ausgeschlossen. Weitere Punkte kann er in Wimbledon nicht sammeln, die ATP entzog dem Turnier nach der Entscheidung gegen Russen und Belarussen den Weltranglistenstatus.
Das sei „natürlich schade“, sagte Otte, „dafür gibt es ein bisschen mehr Geld, das ist ein netter Bonus. Und es werden alle Spieler Punkte verlieren, nicht nur einer.“ 2021 hatte er nach der überstandenen Quali die zweite Runde erreicht und verlor dort gegen den zweimaligen Wimbledonsieger Andy Murray aus Großbritannien in fünf Sätzen. (ksta)